²⁷ / sᴛᴇʀɴᴇɴᴋʟᴀʀᴇ ɴᴀᴄʜᴛ

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✮ • ─── ▸ 𝔍𝔞𝔫𝔰 𝔖𝔦𝔠𝔥𝔱 ◂ ─── • ✮


Einige Tage sind vergangen, die wir quasi aufeinanderhockend verbracht haben. Die ganze Zeit über war Tim bei mir, haben Tag und Nacht gemeinsam verbracht. Abends fährt er nicht mehr nach Hause, sondern kuschelt sich fest an mich, als hätte er immer noch Angst, er könnte mich verlieren.
Aber das wird er nicht, niemals.

Auch bei der Community haben wir uns wieder gemeldet. Tim ist momentan ein Stück zu motiviert, alle Videos, die wir gedreht hatten, waren in Rekordzeit geschnitten. Aber nicht im stressigen Sinne, den macht er sich schon lange nicht mehr.
Man merkt, wie er den Spaß an den ganzen Sachen langsam wieder gewinnt. Er macht es nicht mehr, um sich von irgendwas abzulenken, er ist voll und ganz bei der Sache. Macht es mit ganzem Herzen.
Ich merke, welche Prioritäten er im Leben hat.

Nun sitzen Tim und ich gemeinsam auf meinem Balkon und lassen den Abend ausklingen, nachdem wir unsere selbstzubereitete Bolognese gegessen haben, indem wir die Sterne beobachten.
Früher habe ich das immer gemacht, um nachzudenken, einen klaren Kopf zu bekommen.
Alleine.

Nun kann ich diesen Platz mit Tim teilen.
Mit der Person, die ich liebe.

Da es nicht mehr allzu warm ist, sitzen wir dicht beieinander in einer Decke eingekuschelt. Unsere Körper aneinander gepresst.
Niemand von uns sagt auch nur ein Wort, draußen ist alles still, jegliches Zeitgefühl habe ich schon längst verloren, es könnte erst 23 Uhr sein, aber auch schon 1 Uhr, mit Tim erscheint jede Situation zeitlos. Ich höre nur seinen gleichmäßigen Atem neben mir, der mich beinahe darauf schließen könnte, dass er schläft.
Ich weiß aber, dass er es nicht tut, denn eine seiner Hände liegt auf meinem Oberschenkel und streichelt diesen sanft.

Unsere Beziehung verläuft einfach wundervoll, in fast keinem Punkt könnte ich mich beklagen. Nur leider traut sich keiner so wirklich, den nächsten Schritt zu machen.
Nachdem ich einmal abgeblockt hatte, ist es nie wieder so weit gekommen.

Wahrscheinlich hat Tim Angst, etwas falsch zu machen, dass ich Angst vor ihm bekomme.
Und ich habe Angst, dass er es gar nicht will. Traue mich nicht, den ersten Schritt zu wagen.

Ich musterte jede einzelne Faser seines Profils. Er ist wunderschön.

„Tim?"
Sein Gesicht dreht sich zu mir. Sein Blick ist unglaublich intensiv, als hätte er minutenlang die Luft angehalten und bräuchte nun meine Augen, um am Leben zu bleiben. Als würde er etwas Lebenswichtiges aus meinen Augen ziehen.
Durch das Mondlicht wirken seine Augen noch blauer als sonst. Ein tiefes, dunkles Blau, in dessen ich die Sterne funkeln sehe. Als würde sich der Himmel in seinen Augen befinden.
Fast hätte es mir die Sprache verschlagen.
„Ich liebe dich."

Er grinst mich breit an, ehe er mein Gesicht umfasst und mich stürmisch, aber mit solch einer Leidenschaft küsst, dass ich beinahe vom Stuhl sacke.
Noch nie hat Tim so viel Gefühl in einem Kuss verpackt. Er küsst mich, als wäre es unser erster und letzter zugleich.

Meine Hände finden den Weg zu seinen Haaren, in denen sie augenblicklich versinken.
Unser Kuss wird immer intensiver und ich entdecke andere Stellen als nur sein Haare.
Auch seine Hände sind längst nicht mehr nur an meinem Gesicht.

Es gibt nur noch ihn und mich. Zwei Männer, die sich unter einem Himmel voller Sterne küssen.
So klischeehaft aber unglaublich wundervoll. In diesem Moment fühle ich mich unsterblich.

Nach einiger Zeit kommen seine Hände wieder an meinem Gesicht an, welches von seinem entfernt wird, wodurch sich auch unsere Lippen trennen, unsere Stirnen sich aber immer noch berühren.
Sein Blick trotzt nur von Liebe und Zuneigung.

„Ich liebe dich auch, Jan. Und wie."

Und schon küssen wir uns erneut. Ich will, dass dieser Moment niemals endet.

Und ich will ihm nahe sein, so nah, wie ich ihm noch niemals war. Nicht einmal wie jetzt oder als wir im Bett gekuschelt haben. Noch viel näher.

Bedacht darauf, unseren Kuss nicht zu unterbrechen, stehe ich von meinem kleinen Gartenstuhl auf, die Decke fällt von meinen Schultern, um mich zwischen seine Beine zu stellen, die ich mit meinen Händen auseinander schiebe.

Mein ganzer Körper befindet sich unter Hochspannung und ich muss aufpassen, dass meine Beine nicht nachgeben. Sie fühlen sich wie Wackelpudding an, der gerade mit heißer Sauce übergossen wird.

Tims Hände fahren an meiner Hüfte auf und ab, bis eine von ihnen vorsichtig die Haut unter meinem Shirt berührt. Sofort beginnt diese Stelle angenehm zu kribbeln. Allmählich merke ich, wie ich süchtig nach seinen Berührungen, nach ihm, werde.

„Ist das okay?", fragt er verunsichert, nachdem seine Lippen sich kurz von meinen lösen.

„Viel mehr als das", grinse ich, bevor ich meine Lippen wieder verlangend auf seine lege. Ohne es auszusprechen, zeige ich ihm, dass ich bereit für das Abenteuer bin, was schon seit Tagen sehnsüchtig auf uns wartet.

Auf einmal löst er sich von mir, zieht seine Hände wieder unter meinem Oberteil hervor. Verdattert schaue ich zu ihm hoch, als er mich sogar von sich wegschiebt und anschließend aufsteht.
Sofort werde ich mit einer Welle voller Zweifel überrollt. Ist er noch nicht bereit? Macht er einen Rückzieher? Will er mich nicht? Hab ich seine Zeichen fehlgedeutet? Hab ich das ganze überstürzt? Hab ich zu sehr an mich gedacht?
Aber warum hätte er mich sonst gefragt, ob es okay wäre, seine Hand unter mein Shirt gleiten zu lassen?

„Ich denke, wir sollten das ins Schlafzimmer verlegen", flüstert er mir verführerisch und außer Atem ins Ohr.

Immer noch nicht ganz bei Sinnen zieht er mich an meinem Handgelenk Richtung Schlafzimmer.

Völlig von meinen Gefühlen benebelt, bekomme ich nur am Rande mit, wie Tim mich auf's Bett drückt, sodass er über mich kniet.

Ich halte die Luft an, um nicht die Kontrolle über meinen Körper zu verlieren.

„Atme Jan, es ist alles gut. Du brauchst dich für nichts schämen, nicht vor mir."

Mit seinen Händen an meinen Wangen küsst er mich einmal zärtlich auf den Mund, bevor seine Lippen langsam meinen Hals entlang wandern bis zu meinem Ohr. Dort flüstert er, sodass ich es kaum hören kann: "Ich bin auch aufgeregt."

Ich will, dass alles perfekt wird. Noch nie hatte ich so eine Angst, aber auch noch nie habe ich mich so sicher und beschützt gefühlt. Ich weiß, dass er nichts machen wird, was ich nicht will.

„Aber ich passe auf dich auf, dir wird nichts passieren, versprochen. Und wenn du merkst, dass es dir zu viel wird - bitte, sag es mir sofort; ich werde nicht weiter machen, egal, wie sehr ich es wollen würde und wie weit wir schon sind. Ich werde dich zu nichts zwingen. Das verspreche ich dir."

Manchmal frage ich mich, woher Tim immer genau weiß, was er sagen muss.

Bei all den letzten Malen hatte ich die Empfindung, ich müsse dem anderen gefallen, aber bei Tim kann ich einfach so sein, wie ich bin. Denn Tim liebt für mich für genau das. Für alle meine Makel, ja sogar für Gisela.










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{ schon unangenehm, wie lange ich nichts mehr hochgeladen habe, hehe ups
hoffe, es hat euch dennoch gefallen :) }

𝔽𝕣𝕦̈𝕙𝕝𝕚𝕟𝕘𝕤𝕖𝕣𝕨𝕒𝕔𝕙𝕖𝕟 | Gewitter im KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt