Kapitel 3

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»Habt ihr Hunger? Ich koche uns etwas. Ihr könnt ja solange ins Wohnzimmer gehen und euch kennenlernen.«, lachte Lena freudig und hüpfte in die Küche bevor wir etwas erwideren konnten.

Harry und ich sahen uns noch eine Weile verdutzt an und schließlich sagte ich: »Komm, gehen wir ins Wohnzimmer und lernen uns kennen.«

Er grinste nur und wir gingen ins Wohnzimmer. Ich setzte mich auf ein Sessel und Harry setzte sich mir gegenüber auf die Couch.

»Ich kenne dich.«, sagte Harry nach einem peinlichen Schweigen.

»Ich dich auch.«, murmelte ich. Ich war richtig nervös.

»Du bist sie oder?«, fragte er.

»Sie?«

Harry wollte gerade etwas sagen, als Lena ins Zimmer kam und uns zum Essen holte. Lena redete das ganze Essen lang. Sie erzählte, wie die beiden zusammen kamen und wie sehr sie ihn liebte und Harry und ich sahen uns die ganze Zeit an. Ich hörte nur mit einem Ohr zu und er wahrscheinlich auch. Wie blind konnte man eigentlich sein, dass man das nicht bemerkte?

Als wir fertig gegessen hatten, schlug Lena vor, dass wir mit Harry auf eine Party gehen könnten.

»Wir müssen morgen in die Uni.«, erwiderte ich darauf nur.

»Na und? Wenn wir mal schwänzen, ist dass doch nicht schlimm.«, meinte sie und ich fing an zu lachen.

»Also Party?«, fragte Lena.

»Party.«, antworteten Harry und ich gleichzeitig.

Den Nachmittag verbrachten wir im Haus und redeten. Rausgehen war keine so gute Idee, da Harry eben ein Weltstar war.

Am Abend verließ ich die beiden und machte mich fertig für die Party. Ich zog mein schönstes Party Kleid an. Es war schwarz und eng anliegend. Dazu kam, dass es trägerlos und seeeehr kurz war. Ich schminkte mich dazu passend und die Haare bearbeitete ich mit einem Lockenstab so, dass sie vorne gewellt über meine Schulter fielen. Als ich fertig war, ging ich ins Wohnzimmer, wo meine Mitbewohnerin und ihr Freund bereits auf mich warteten.

Zwei Stunden später saß ich mit einem Jungen, Alec, aus meiner früheren Klasse an der Bar.

»Du siehst echt hübsch aus.«, lallte er und ich kicherte darauf. Ich war nur leicht angetrunken, das würde sich aber wahrscheinlich noch ändern.

»Gehen wir tanzen?«, fragte er irgendwann. Als Antwort zog ich ihn hinter mir her auf die Tanzfläche. Nach ein paar Liedern kam Talk Dirty und wir tanzten eng aneinander. Kurz darauf standen wir wild küssend auf der Tanzfläche und es hätte nicht mehr viel gefehlt, da kam Harry und zog mich von ihm weg hinter sich her.

»Harry? Was soll das?«, schrie ich ihn an.

»Ich spreche kein Deutsch!«, sagte er auf Englisch. UPS! Das hatte ich vergessen!

»Sorry. Was sollte das?«, schrie ich dieses mal auf Englisch.

»Lena hat mir erzählt, dass sie es nicht gut findet, was du jede Nacht machst. Sie ist übrigens schon zuhause.«, erwiderte er nur.

»Lena hat mir überhaupt nichts zu sagen! Ich bin neunzehn Jahre alt. Ich kann tun und lassen was ich will!«, schrie ich. Inzwischen waren wir auf dem Parkplatz des Clubs und einige Leute, die wohl nach Hause wollten, sahen uns komisch an.

»Du benimmst dich aber nicht so.«

»Wie bitte?«, schrie ich ihn an. »Ich lasse mir bestimmt nicht von so 'nem eingebildeten Weltstar wie dir sagen, was ich zu tun habe! Du bist ein arroganter Arsch. Nur damit du es weißt Harry!« Ohne den Alkohol hätte ich so etwas bestimmt nicht gesagt und es war auch keine so wirklich gute Idee, denn es schienen auch ein paar Fans von ihm hier zu sein, die uns jetzt schreiend hinterher liefen.

„Komm wir müssen jetzt nach Hause!«, sagte er und schob mich ins Auto.

Als wir bei Lenas und meiner Wohnung angekommen waren, schloss ich die Tür auf und warf mich im Wohnzimmer auf die Couch. Harry setzte sich neben mich. Na toll. Ich hatte gehofft er würde zu SEINER FREUNDIN gehen. Aber nein er sitzt bei mir.

Do you still love me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt