Kapitel 30.

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Schweigen.

„Ich denke es war niemand von uns“, sagt Heather.

„Ach ja?“, fragt Daniel. „Woher willst du das wissen?“ Plötzlich klingt er anklagend und gefährlich.

„Das hätte ja wohl kaum jemand geschafft, ohne von den anderen gesehen zu werden!“, kontert sie. „Wir waren die ganze Zeit zusammen!“

Daniel sieht sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Das stimmt nicht so ganz.“

Worauf will er hinaus? Heather sieht ihn fragend an. Er verdreht die Augen zu mir und seufzt: „Laura. Du warst gestern allein hier.“

Alle Blicke sind auf mich gerichtet. „Ich? … Ich würde so etwas nie tun!“, versichere ich schockiert.

„Aber nur du hättest das ungesehen tun können!“

„Ach ja? Du bist doch vorher mit Hammer und Nägeln herumgelaufen.“ Meine Stimme klingt zittrig.

„Du beschuldigst mich?“ Er lacht widerlich. Jetzt erinnert er mich an den Chef. Und wieder muss ich auch an die Worte meines Dads denke, bei unserer Abfahrt. Er sagte, dass der Chef etwas Böses vorhat. Aber das spielt jetzt keine Rolle. „Ich habe das Werkzeug lediglich zum Festnageln von einem Regal gebraucht!“

Ich suche nach Antworten in den Blicken der anderen. Nur einer ist meinem Blick nicht ausgewichen: Logan. „Stimmt das?“, hauche ich. Er hält nur kurz den Kontakt, dann schaut auch er wie die anderen weg. Nur Heather schaut noch zu mir. Ich Blick fragt: Hast du das wirklich getan? Ich schüttele den Kopf. Und dann tut sie etwas, das ich nie von ich gedacht hätte: Sie wendet ihren Blick ab. Das heißt dann so viel wie: Ich glaube dir nicht. Ich würde es dir zutrauen.

Und das trifft mich wie ein Schlag. Wenn sogar die Person, der ich hier am meisten vertraut habe nicht zu mir hält! Klar, wir kennen uns noch nicht so lange, aber unsere Freundschaft hat mir trotzdem etwas bedeutet! Gestern hat sie mir das Gefühl gegeben, dass ich nicht allein bin. Und jetzt bin ich es doch wieder.

Ich schaue von einer Person zur nächsten, aber alle weichen meinen Blicken aus. Verzweifelt mache ich einen weiteren Versuch: „Wieso sollte ich das tun?“ Meine Stimme klingt weinerlich.

„Vielleicht weil du sauer auf die Veranstalter warst, weil sie Lügen über dich erzählt haben?“, sagt Daniel und seine Stimme sprüht Gift. Was ist nur mit ihm los? Er scheint sich immer mehr in die Sache hineinzusteigern.

„Das würde ich nie tun!“, wiederhole ich verzweifelt und hoffe, dass die anderen mir glauben. Ich schaue gezielt zu Heather, damit sie mir hilft. Sie kennt mich hier am besten.

„Glaubt das etwa jemand?“, ruft Daniel spöttisch. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass er grinst, als mir niemand hilft. Er triumphiert.

Doch dann wendet sich plötzlich, ganz unerwartet, das Blatt: „Ich glaube ihr.“

WoodkissWhere stories live. Discover now