Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich hellwach und motiviert. Ich sprang begeistert aus meinem Bad, nur um eine verwirrte Avari zu sehen, welche gerade durch die Türe in mein Zimmer geschritten war. „Guten Morgen, Avari", begrüßte ich sie übermütig. „Guten Morgen, Prinzessin", erwiderte sie lächelnd, „Ihr seid heute aber schon früh auf und gut drauf!" „Ja", stimmte ich ihr zu, „Ich habe gerade so viel Energie" und sprang begeistert in die Luft. Sie lachte kurz auf, „Eigentlich hätten wir heute zuerst Dämonenkunde gemacht, aber Ihr könnt Euch auch erst kurz auspowern und dann machen wir weiter mit dem theoretischen Unterricht" „Ja!", rief ich begeistert aus und raste schnell in das Ankleidezimmer.
Zielstrebig ging ich auf den Trainingsanzug zu, schnappte ihn mir und machte mich anschließend im Badezimmer fertig. Ich hatte keine Ahnung, weshalb ich so motiviert war und so viel Energie hatte. Aber ich konnte es kaum abwarten, Sport zu machen. Dennoch ließ ich mich noch von Avari aufhalten. „Ihr müsst erst noch Frühstücken" Ich wollte widersprechen, aber das sah Avari selbstverständlich schon voraus, schließlich kannte sie mich nun schon eine Weile, „Keine Widersprache! Angeordnet vom Herrscher selbst!" Also gab ich nach und aß erneut das gleiche Frühstück wie am Vortag: Haseln mit Plashima und Shafisha.
Sobald ich fertig war, sprang ich vom Stuhl auf, ich hatte nun noch mehr Energie als davor und machte mich auf meinen Weg zum Trainingsraum. Zuerst lief ich auf dem Laufband, in beeindruckender Geschwindigkeit und danach machte ich vierzig Liegestützen. Absolut begeistert von meinen aktuellen Fertigkeiten, hätte ich am liebsten einfach weiter trainiert. Aber da ich wusste, dass Avari mich erwartete, entsann ich mich eines Besseren und machte mich auf den Weg, zurück in mein Zimmer. Dabei traf ich auf einen, mir noch unbekannten, Dämon.
„Prinzessin", sagte er sofort unterwürfig und verbeugte sich tief vor mir, noch bevor ich ihn überhaupt richtig wahrgenommen hatte. „Hallo", sagte ich und nickte ihm mit meinem Kopf zu. Ich erinnerte mich daran, wie Avari einst erklärt hatte, dies sei eine angemessene Reaktion.
Da ich nun schon etwas über die Arten der Dämonen und deren entsprechende Augenfarbe Bescheid wusste, musterte ich seine Augen genauer. Bedauerlicherweise konnte ich sie jedoch nicht denen zuordnen, welche Avari mir bereits genannt hatte. Ich hoffte Avari würde mich direkt in unsere nächsten Stunde aufklären, was dies für Dämonen waren.
„Kann ich Euch irgendwie dienen?", bot er mir an. „Danke", lehnte ich ab, „Ich bin nur gerade auf den Weg zurück in mein Zimmer" Er wollte schon gehen, da hielt ich ihn zurück. „Warte! Wie heißt du?" Ich wollte wenigstens wissen, wen ich soeben kennen gelernt hatte. Schließlich war er erst der dritte Dämon, welchen ich in der Hölle genauer gesehen hatte. „Ich..." stammelte er, wahrscheinlich überrascht, dass mich so etwas interessierte, „Ich heißte Dake" „Hallo Dake", sagte ich daraufhin freundlich, „Freut mich, dich kennen zu lernen" Er sah mich etwas verwirrt an und verbeugte sich dann abermals mit den Worte: „Die Ehre ist ganz meinerseits" Bei dieser kitschigen Formel hätte ich fast loslachen müssen, doch ich konnte an mich halten. Stattdessen nickte ich ihm nochmals zu, „Ich wollte dich nicht aufhalten" „Kein Problem", versicherte er mir, „Ich müsste nun aber weiter" „Natürlich", antwortete ich verständnisvoll. „Prinzessin" Nachdem er sich noch ein letztes Mal verbeugt hatte, sah er mir noch eine Sekunde lang in meine himmelblaue Augen, dann lief er an mir vorbei und schnellen Schrittes den Gang entlang. Ich sah ihm noch eine Weile hinterher, doch dann fiel mir ein, dass Avari auf mich wartete. Also lief ich ebenfalls los und erreichte kurze Zeit später mein Zimmer.
Diese saß bereits in dem Arbeitszimmer, welches rechts an meinem Hauptzimmer grenzte und schaute mich erwartungsvoll, durch die geöffnete Türe, an. „Ich dusche noch schnell, dann bin ich soweit", verkündete ich und lief dann schnell in mein Badezimmer. Nachdem ich fertig war, zog ich einen schwarzen Bademantel an, welchen mir Avari wahrscheinlich schon bereitgelegt hatte und ging in mein Ankleidezimmer, um passende Kleidung auszuwählen. Mir fiel dabei auf, dass dies das erste Mal war, dass ich mir selbst meine Kleidung aussuchte und aus dem Zimmer holte. Zuvor hatte ich meistens meinen Trainingsanzug getragen und wenn ich einmal etwas anderes, wie beispielsweise meinen Schlafanzug, getragen hatte, so hatte die junge Dämonin mir diese stets bereits bereitgelegt.
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Die Prinzessin der Hölle - Das Erwachen der Flamme
FantasyLilith war der Meinung sie wäre ein normales Menschenmädchen und führte zwar ein relativ unspektakuläres und bescheidenes, aber superglückliches Leben bei ihrer Adoptivmutter und deren Sohn. Doch an ihrem 16. Geburtstag sieht sie plötzlich ein riesi...