Auch als ich am nächsten Morgen verschlafen und etwas müde meine Augen öffnete, schmerzte mein Körper noch immer sehr stark. Zum einen von den Sportübungen von zwei Tagen davor, zum anderen aber auch noch zusätzlich von dem Training am dem Tag direkt davor. Doch mittels Feonis Hilfe und seinen großartigen Dehnübungen wurden die stechenden Schmerzen glücklicherweise erneut sehr schnell um ein Vielfaches schwächer. Und dank Mas wundervollen Heilkräutern ging es mir bald wieder komplett gut. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen verließen Feoni und ich heute unser Zuhause und machten uns gut gelaunt auf den Weg zum Unterricht. Allerdings natürlich nicht, ohne zuvor das unfassbar leckere Frühstück von Ma gegessen zu haben.
Tatsächlich konnte ich den heutigen Unterricht kaum abwarten. Denn ich war absolut sicher, dass es heute unfassbar interessant werden würde. Zudem freute ich mich auch schon sehr darauf, meine neue Freunde wiederzusehen. Und ich wurde nicht von ihnen enttäuscht. Denn kaum waren wir angekommen, umarmten wir uns schon alle gegenseitig zur Begrüßung. Diese Geste war meine Idee gewesen. Wahrscheinlich war dies in meiner Vergangenheit so üblich gewesen. Niemand der anderen Dämonen hatte diese Begrüßungsform gekannt. Dennoch sie waren sofort alle begeistert darüber gewesen. Daher freute ich mich wirklich sehr darüber zu sehen, dass wir meine Idee nun auch wirklich in der Realität umsetzten. Mein Leben hier war einfach so unglaublich! Denn ich war so enorm glücklich! Wie es wohl früher gewesen war? War ich genau so glücklich gewesen, wie ich es hier war? Und war ich damals anders gewesen? Hatte ich mich verändert in meiner Zeit hier bei meinem Bruder und Ma?
„Alesha, kommst du?", rief mich lachend und auffordernd Feonis liebliche Stimme, welche sofort einen kleinen Schauer über meinen Körper sandte. Offensichtlich war ich tief in meinen Gedanken versunken gewesen! Denn alle anderen waren bereits in das Gebäude hineingegangen und ich hatte es nicht überhaupt nicht mitbekommen. „Ja, natürlich", beeilte ich mich ihm hastig zu versichern. Dann sprintete ich den anderen Dämonen schnell hinterher und kam nur kurz nach ihnen in dem Raum an. Dort nahmen wir alle unsere Platz ein und setzen uns eher bequem auf die Stühle. Denn uns war absolut bewusst, dass dies heute ebenfalls wieder eine längere Theoriestunde werden würde. Oder eher gesagt eine längere Geschichtenstunde. Denn es ging heute um den zweiten Teil der Geschichte der Hölle. Und ich war wirklich unfassbar gespannt darauf, was Messania uns noch alles erzählen würde!
„Guten Morgen!", begrüßte uns kurze Zeit später das freundlich lächelnde Gesicht unserer hellhäutigen Lehrerin. „Wie geht es euch? Seid ihr bereit für unseren heutigen Ausflug, zurück in der Zeit?" Sofort wünschten auch wir ihr alle einen schönen guten Morgen. „Mir geht es auch gut" „Danke, mir auch" „Mir auch", bedankten wir uns alle und versicherten dann, dass wir bereit waren. „Schön. Das freut mich", erklärte sie freudig strahlend. „Danach wollen wir alle übrigens noch einmal direkt versuchen, unsere Magie zu finden und zu beherrschen", fuhr sie mit vielversprechender und fast schon verschwörerischer Stimme fort. „Vielleicht sind ja diese Worte und Eindrücke genau das richtige, um seine Magie zu finden. Insbesondere, wenn wir über die Menschen und die Erde reden" Fast schon verschwörerisch sah sie zu Feoni und zwinkerte ihm zu. Für den Bruchteil einer Sekunde war ich verwirrt über diese Geste, doch dann dämmerte es mir schließlich, was sie damit gemeint hatte. Feoni war schließlich ein Wächter und hatte seine Magie noch nicht gefunden. Infos über die Menschheit zu bekommen und somit näher in die Aufgabe von Wächter einzutauchen, könnte genau das Richtige für ihn sein! Sofort hoffte ich inständig für ihn, dass er durch die heutigen Erzählungen endlich seine Wächtermagie finden würde. Denn das suchten wir Dämonen hier alle so verzweifelt. Doch insgeheim ich war auch traurig bei dem Gedanken, dass er dann nicht mehr mit mir in den Unterricht gehen würde. Doch ich dachte dann nicht mehr genauer über diesen Gedankengang nach. Denn kurz darauf fing Messania bereits an, uns die Geschichte der Vergangenen Zeit zu erzählen. Sie berichtete von den Vergehen und Verbrechen, welche die Menschen begangen hatten. Angefangen bei ihrer eigenen Rasse. Immer und immer wieder hatten sie sich selbst auf ein Minimum reduziert. In vielen verschiedenen brutalen Kriegen, in welchen es keinerlei Gnade gab. Die gesamte Welt war sogar daran beteiligt gewesen! Und das Ganze war viele Male geschehen! Nicht einmal zehn Jahre schafften diese Wesen es, ohne einen Krieg, Mord und Totschlag zu leben! Und das war beachtlich, wenn man bedachte, dass sie nicht einmal wirklich lange lebten! Denn die Menschen hatten wahrlich eine unfassbar kurze Lebensdauer. Da Gott sich damals allerdings geschworen hatte, nicht mehr in das Geschehen der Menschheit einzugreifen, änderte er stattdessen einfach ihre Welt ab. Seither gingen auf der Erde zehn Tage vorbei, während es auf der Hölle nur einer war. „Es scheint, als sei es die falsche Richtung", erklärte Messania dazu, „Aber das ist es nicht. Denn es vergeht ja gleich viel Zeit, es kommt ihnen nur nach mehr vor. Sie haben also das Gefühl viel mehr zu erleben, als es eigentlich ist". Es machte für mich durchaus Sinn, es so zu regeln. Dennoch konnte ich die selbst aufgelegten Regeln von Gott absolut nicht nachvollziehen.
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Die Prinzessin der Hölle - Das Erwachen der Flamme
FantasyLilith war der Meinung sie wäre ein normales Menschenmädchen und führte zwar ein relativ unspektakuläres und bescheidenes, aber superglückliches Leben bei ihrer Adoptivmutter und deren Sohn. Doch an ihrem 16. Geburtstag sieht sie plötzlich ein riesi...