Kapitel 22

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Als ich am nächsten Morgen erwachte schmerzte abermals mein ganzer Körper. Ich gähnte und rieb mir mit meinen Händen über meine Augen. Plötzlich hielt ich mitten in der Bewegung an. Denn ich hatte aus dem Augenwinkel eine seltsame Farbe an meinen Händen wahrgenommen. Als ich das enorm dunkle rot sah erinnerte ich mich sofort wieder an die Schreckensbilder des vorherigen Tags. Eine Zeit lang drehte ich meine Hände, sodass ich die Farbe aus den verschiedenen Winkeln betrachten konnte. Doch dann wurde mir so schlecht davon, dass ich eilig aufstand und ins Badezimmer eilte. Dort versuchte ich energisch das eingetrocknete Blut von meiner Haut zu entfernen. Doch da es mir trotz aller Anstrengung nicht gelingen wollte, beschloss ich, ein Bad zu nehmen. Während ich das warme Wasser einließ ging ich zum Ankleidezimmer. Ich überlegte was ich heute anziehen sollte und entschied mich schließlich für eine schlichte schwarze Jeans und ein schwarzes Trägertop, bei dem der Rücken hinten geschnürt war. Ich schnappte mir noch schnell frische Unterwäsche und dann ging ich wieder zurück. Die Wanne war bereits ziemlich voll, weshalb ich mich direkt in das beinahe schon heiße Wasser gleiten ließ. Dort schloss ich einfach meine Augen und genoss den wundervollen Moment. Dabei versuchte ich, nicht allzu sehr an das Erlebte zu denken. Unglücklicherweise gelang mir dies allerdings nicht besonders gut.


Nach einiger Zeit drehte ich das Wasser ab und leerte eine große Portion meines Lieblingsduschgels in die Wanne. Gedankenverloren wackelte ich mit meinem Schwanz unter Wasser hin und her. Erst kurze Zeit später wurde ich mir plötzlich dessen bewusst. Wie absurd das alles doch war! Das ich einfach wie ein Teufel aussah und dass ich ohne Probleme so gut damit umgehen konnte! Und überhaupt mein ganzes Leben hatte sich so verändert! Bald schon war meine Haut ganz aufgequollen von dem vielen Wasser. Glücklicherweise ließ sich die Masse nun mit einigem Schrubben abwaschen. Anschließend kratzte ich auch noch einiges aus meinen Haaren, was ebenfalls ziemlich zeitaufwändig war. Als ich endlich damit fertig war, stieg ich aus dem nun verfärbten Wasser und machte mich voll fertig. Dabei steckte meine nasse Haare einfach in einen unordentlichen Dutt.


Als ich aus dem Badezimmer kam, duftete mein ganzes Zimmer wundervoll nach Essen. „Plashima!", wusste ich mittlerweile sofort. Ich freute mich sehr darüber, denn danach würde ich wieder mehr Energie haben und mich wohler fühlen. Als ich meinen Blick durch das Zimmer streifen ließ bemerkte ich zudem, dass mein Bett abgezogen war und sich bereits frische Bettwäsche darauf befand. „Avari war heute Morgen aber wieder schnell!", bemerkte ich fasziniert. Dabei war ich aber nicht wirklich überrascht. Denn so war sie einfach: Eifrig, schnell und absolut zuverlässig. Als mein Magen knurrte und mich somit an mein Essen erinnerte, folgte ich diesem Drang und setzte mich an den Tisch. Ich hob die Speiseglocke an und betrachtete mein heutiges Frühstück. Es handelte sich um eine Art Omelette, das mit den Pilzen gefüllt war. Abermals schmeckte es unglaublich lecker und ich hatte schnell alles leer gegessen. Danach lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und genoss zu spüren, wie meine Energie immer weiter anstieg, bis ich schließlich wieder fit war.


Gerade als ich alles zusammengeräumt hatte, schienen meine Innereien Achterbahn zu fahren. Mein Bauch zog sich merkwürdig zusammen und ein unangenehmes Gefühl durchfuhr meinen Körper. Als würde meine Seele durch die Gegend gewirbelt werden und ich durch ein Portal an einen anderen Ort kommen. Doch ich war immer noch hier mit meinem Verstand, meinem Blick und auch allen anderen Sinnen. Dennoch trübte sich meine Sicht etwas und wurde Schwarz, während ein Gefühl in meinem Hinterkopf aufstieg, welches absolut unmissverständlich war. „Hallo Dad", sagte ich noch bevor ich mich umdrehte.


Tatsächlich erschien er genau in diesem Moment, in der Mitte meines Zimmers, scheinbar aus dem Nichts. „Guten Morgen, Schatz. Wie geht es dir?" „Naja", gestand ich ehrlich, „War schon echt krass gestern." „Ja, stimmt", pflichtete er mir bei, „Aber du hast dich echt super geschlagen!" Ein stolzes Lächeln war auf seinem Gesicht zu sehen und auch mir schlich sich ein Lächeln auf die Lippen. „Was hältst du davon, wenn wir heute mal richtig zusammen trainieren gehen und deine neue Kräfte ausprobieren?", schlug er mir vor. „Ja, gerne!", rief ich begeistert.

Die Prinzessin der Hölle - Das Erwachen der FlammeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt