Kapitel 32

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Schmerzerfüllte Schreie erfüllten die Luft und Hilferufe ertönten aus dem gesamten Städtekomplex. Die Dämonen rannten wild schreiend durch die engen Gassen und flüchteten so schnell sie konnten aus den Überresten der Gebäuden. Doch sie konnten nicht entkommen! Niemand konnte mir entkommen! Denn ich war so viel stärker, als sie es sich auch nur vorstellen konnten! Ich war enorm wütend und ich wollte sie alle in Flammen sehen. Sie wollten so die Erde zerstören?! Ach was?! Ein paar lächerliche kleine schwache Dämonen mit Fackeln und Heugabeln?! Bitte! Als ob sie zu so etwas in der Lage waren?! Ich würde sie daran hindern und fühlen lassen, wie es den Menschen auf der Erde wegen ihnen gehen sollte! Die Flammen um meinen Körper flogen in alle Richtungen, während ich mich wie ein Tornado um mich selbst drehte. Dabei sah ich hämisch lachend zu, wie die Gebäude unter mir in Flammen aufgingen, einstürzten und vieles unter sich begruben. Sie hatten es so verdient! Diese widerwärtigen Dämonen, die meine Heimat zerstören wollten! Das hatten sie nun davon, so durch und durch böse zu sein! Wir Menschen hatten alles recht sie zu hassen, zu verabscheuen und ich würde meine Rasse verteidigen und für sie einstehen! All die unschuldigen Menschen, die durch die Hände der durchtriebenen Dämonen wohl gestorben waren. Ich würde ihre Tode rächen! Sie hatten nicht umsonst die Erde und ihre geliebten Menschen verlassen! Dafür würde ich sorgen, hier und jetzt!


Zusätzlich zu den Flammen feuerte ich auch noch gezielt einzelne Bälle reiner Energie auf den Boden unter mir. Ich zerstörte alles und jedes Gebäude, dass sich in meiner Reichweite befand! Sie sollten alle qualvoll sterben! Sie hatten doch ihre lächerliche Kräfte! Fühlten sich den Menschen überlegen! Doch die Menschheit war das Gute, während in der Hölle nur der widerliche Abschaum landete! Ich sammelte nochmals eine große Welle an Magie in mir, um eine weitere große Schockwelle über das Land zu schicken. Sie würde jeden noch stehenden Stein vernichten! Das hatten sie davon, mich immer anzulügen und auszunutzen! Ihr eigentlicher Plan war doch nur, mich von der Menschheit abzubringen! Mich auf ihre Seite zu ziehen, um meine Magie ausnutzen zu können! Denn ich war so viel stärker als sie, obwohl ich zur Hälfte Mensch war! Doch ich war voller stolz ein Mensch! Denn dies war eindeutig die bessere Rasse! Die Magie erfüllte mich und ich wirbelte noch etwas höher in die Luft, ehe ich sie schlagartig abwarf und eine riesige Schockwelle über die gesamte Hölle fuhr.


Oder es zumindest sollte. Denn noch in der Luft zerbarst sie und verschwand im Nichts.


„Was?!", schrie ich völlig außer mir. Wie konnte das nur sein?! Ich drehte mich um und sah Dad vor mir, ebenfalls in der Luft schweben. Er war ebenfalls komplett im Besitz seiner Magie. Dies konnte ich nicht nur in seiner Welt sehen, sondern auch jeder andere Dämon, der ihn betrachtete. Sein Körper glühte bereits und ein gefährlich rötlicher Schein hatte sich um seinen Körper gebildet, welcher ebenfalls teilweise durch gefährliche Stichflammen durchzogen war. Seine Augen funkelten Nachtschwarz und sein Gesicht war zu einer wütenden und unglückbringenden Grimasse verzogenen. „Ach wie süß", spottete ich als ich den Kongress hinter ihm schweben sah. Die Dämonen waren zwar ebenfalls fest entschlossen mich aufzuhalten, doch sie wirkten nicht wirklich vertraut oder glücklich damit, in der Luft zu schweben. Außerdem waren sie so schwach! Und mit dieser Wut, die ich aktuell verspürte, konnten sie mir nicht einmal ansatzweise auch nur ein bisschen die Stirn bieten. „Kommt der lächerliche Kongress, um mich aufzuhalten? Mich?! Schön, ihr könnte vielleicht einen Angriff abwehren. Aber ihr könnt mich niemals besiegen!" Ich sammelte gleichzeitig mit dem Kongress meine Magie und wir feuerten sie uns entgegen. Doch ich hatte keinerlei Bedenken. Ich wusste einhundertprozentig, dass ich gegen sie alle zusammen gewinnen würde. Sie waren im Vergleich zu mir schwach und hatten keine Chance. Die lächerlichen Dämonen! Ich kämpfte für die Menschen und sie gaben mir die Kraft, immer weiter zu kämpfen und mich niemals unterkriegen zu lassen! Doch unglücklicherweise kam es nicht zu einem Kampf. Noch bevor meine Magie und die des Kongresses aufeinandertrafen, griff Dad ein. Denn trotz allem war er der alleinige Herrscher der Hölle. Der ehemalig mächtigster aller Engel und nun definitiv der stärkster Dämon. Ich hatte viel von ihm geerbt, aber dennoch war ich im Verhältnis untrainiert und unerfahren. Von meiner menschlichen Hälfte ganz abgesehen. Dennoch war ich sehr stolz auf diese Seite! Ich würde sie für nichts in der Welt eintauschen wollen! Denn sie war es, die mich auszeichnete. Mit der ich mich identifizierte. Ich gehörte eindeutig zu dem Menschen und nicht zu den schrecklichen Dämonen der Hölle!

Die Prinzessin der Hölle - Das Erwachen der FlammeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt