„Guten Morgen Prinzessin, Zeit zum Aufstehen", weckte mich Avari abermals. Langsam öffnete ich meine Augen. Ein paar Sekunden blieb ich noch liegen, dann versuchte ich, mich aufzusetzen. Allerdings musste ich schon nach wenigen Momenten kapitulieren, da mein gesamter Körper vom Training am Vortag schmerzte. „Aaaah", stöhnte ich schmerzerfüllt. Avari warf mir nur einen wissenden und leicht belustigten Blick zu, dann widmete sie sich erneut der kleinen Kommode, die sie gerade abstaubte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass irgendwo ein Staubkorn sein könnte, schließlich war am Vortag noch alles blitzblank gewesen. Dennoch enthielt ich mich eines Kommentares.
Stattdessen versuche ich erneut, mich aufzurichten. Diesmal war ich auf den Schmerz vorbereitet und gab einfach nicht nach. Als ich dann endlich saß, strecke ich vorsichtig meine Arme und gähnte. Ich war immer noch sehr müde vom Vortag. „Ugh, ich habe solchen Muskelkater", klagte ich Avari mein Leid, „Wie soll ich da auch nur einen weiteren Tag Training überleben?" Aus Mutlosigkeit ließ ich mich wieder nach hinten, auf mein Bett fallen. Dies erwies sich im Nachhinein sofort als Fehler, denn nicht nur der Aufprall war schmerzhaft, jetzt musste ich nochmals aufstehen. Ich seufzte genervt. „Keine Sorge, Prinzessin", versicherte mir Avari, ohne sich umzudrehen, „Ich bin zuversichtlich, dass Ihr es schaffen könnt." „Aber wie?", fragte ich verzweifelt, wobei ich das i in die Länge zog. Da drehte sie sich auf einmal um und sah mich verschwörerisch an, „Vielleicht frühstückt Ihr erst einmal, dann kommt Ihr wieder zu Kräften. Außerdem habe ich Euch so früh geweckt, dass Ihr noch genug Zeit habt für ein Bad" Ich musterte sie kritisch. Mir war gerade weder nach Frühstück, noch nach einem Bad. Sie fuhr allerdings selbstbewusst fort: „Ich lasse Euch das Wasser ein und richte Euren Trainingsanzug, bis Ihr fertig gegessen habt" Schnell rauschte sie in meinen Kleiderschrank und verschwand kurze Zeit darin.
Ich breitete lediglich meine Arme aus und schloss meine Augen. Ich war einfach so kraftlos. Als sie wieder zurückkam, forderte sie tadelnd: „Jetzt steht doch endlich auf! Hopp, hopp! Ihr habt nicht ewig Zeit! Euer Vater steht sonst schon in der Tür", sie wies auf die Tür zum Flur, „Und Ihr liegt immer noch im Bett!" Dieses Argument wirkte und noch während sie ins Bad rauschte, setzte ich mich langsam auf. Ich fing erst gar nicht damit an, die schmerzenden Körperstellen zu reiben, da ich dann nie damit fertig geworden wäre. Stattdessen stand ich schwerfellig auf und lies mich auf dem Stuhl fallen, vor welchem die Speiseglocke stand. „Wie soll ich das mur schaffen?!", murmelte ich abermals verzweifelt und rieb mir meine Augen. Ich steckte meine Arme einmal kurz in die Höhe, dann widmete ich mich dem Frühstück.
Neugierig hob ich die Glocke, stellte sie zur Seite und betrachtete mein Frühstück. Erneut befand sich der Haseln-Brei auf meinem Frühstücksteller. Daneben war allerdings etwas, dass tief dunkelgrün bis schwarz war und etwas an Salat erinnerte. „Was ist denn das?", enttäuscht lies ich meine Arme sinken, denn es sah nicht gerade appetitlich aus. Ich seufzte abermals. Erst der zweite Tag und ich bin bereits so unmotiviert, stellte ich deprimiert fest. Dabei war ich so begeistert gewesen. Ich beschloss, nicht länger so negativen Gedanken nachzuhängen und begann stattdessen zu essen. Vorsichtshalber aß ich zuerst das Haseln. Ich bemerkte, dass noch etwas in dem gelblichen Brei war. Es waren braune Stückchen, die an Pilze erinnerten. Auch wenn ich erst kritisch gewesen war, schmeckte es dadurch noch fantastischer. Sofort breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus und ich war sofort mehr motiviert. Doch noch bevor ich die erste Gabel in meinem Mund hatte hörte ich, wie mein Magen knurrte. Erst in diesem Moment wurde mir klar, dass ich am vorherigen Tag nur gefrühstückt hatte. Danach war ich so in mein Training vertieft gewesen, dass ich gar nicht mehr an Essen gedacht hatte. Und am Abend war ich dann so müde gewesen, dass einfach nur schlafen wollte. Sofort schaufelte ich mir einige Bissen in meinen Mund und schluckte genussvoll. Schnell hatte ich das Haseln komplett aufgegessen und erneut stellte sich eine Euphorie in mir ein, wie ich sie im Bezug auf die Hölle kannte.
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Die Prinzessin der Hölle - Das Erwachen der Flamme
FantasíaLilith war der Meinung sie wäre ein normales Menschenmädchen und führte zwar ein relativ unspektakuläres und bescheidenes, aber superglückliches Leben bei ihrer Adoptivmutter und deren Sohn. Doch an ihrem 16. Geburtstag sieht sie plötzlich ein riesi...