Nach diesem Abend kommt Magnus Bane nicht mehr Abends in die Küche, er ist, wie am ersten Tag mir gegenüber sehr kühl und distanziert. Zumindest nimmt er meinen Kaffee an und er scheint ihn wirklich zu mögen, denn er nimmt ihn entgegen und ich bekomme die Tasse immer völlig geleert wieder zurück.
Mittlerweile bin ich seit fast zwei Wochen hier und bisher habe ich mir noch keinen Tag frei genommen. Ich wüsste auch nicht wozu. Dreimal in der Woche fahre ich zum Einkaufen und bleibe manchmal noch etwas länger in der Stadt und gönne mir einen guten Kaffee oder ein leckeres Eis. Das reicht mir vollkommen.
Ragnor habe ich auch schon kennen gelernt und ich mag ihn. Er ist ein Bär von einem Mann mit einer dröhnenden Stimmen, aber er lacht viel und scheint wirklich ein guter Freund von Magnus zu sein. Dieser Andrew, der Ragnor manchmal vertritt ist mir dagegen nicht ganz geheuer. Er mustert mich ebenso kühl, wie Hodge es noch immer tut aber damit kann ich leben. Nicht jeder muss mich mögen, ich mag ja auch nicht jeden.
Heute ist Samstag und ich bereite gerade Gebäck für den Nachmittag vor, denn Magnus und Ragnor setzen sich nach dem Schwimmtraining immer noch zusammen in den Salon und verbringen den Tag zusammen. Vor einer Viertelstunde sind die beiden unten im Keller zum Pool verschwunden und in der Regel dauert es jetzt noch etwa eine Stunde, bis sie wieder hier oben auftauchen. Heute habe ich mich für Zimtschnecken entschieden und forme sie gerade, als plötzlich das Telefon klingelt.
Ratlos sehe ich mich um, aber Hodge hat seinen freien Tag und außer mir ist hier oben gerade niemand. Zögerlich hebe ich ab, nicht sicher, wie ich mich melden soll. "Hallo?" frage ich vorsichtig. "Jessica Rollins hier. Mit wem spreche ich?" höre ich eine Stimme. "Alec Lightwood, Ma'am. Ich bin die Haushaltshilfe von Mr. Bane. Wie kann ich helfen?" frage ich höflich. "In dem Sie Ragnor Fell Bescheid geben, dass seine Mutter ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Sie hat sich scheinbar den Fuß gebrochen." Ich nicke, bis mir einfällt, dass sie mich nicht sehen kann. "Aber natürlich mache ich das. Ich gehe sofort zu ihm." Nachdem Sie mir das zuständige Krankenhaus genannt hat, lege ich auf und mache mich auf den Weg in den Keller.
Dort gibt es mehrere Türen und beim ersten Versuch, finde ich mich in einer großzügigen Sauna wieder. Schnell gehe ich wieder heraus, ich mag Saunas nicht. Mir wird dort immer schwindelig. Bei der nächsten Tür habe ich mehr Glück. Ich stehe in einer Umkleide und kann dort eindeutig die Kleidung der beiden Männer ausmachen. Hinter der nächsten Tür finde ich sie dann endlich.
Magnus lehnt mit dem Rücken an den Rand und Ragnor schwimmt vor ihm her und hat seine Beine in der Hand. Mit einem kurzen Lächeln sehe ich, dass mein Boss die Augen geschlossen hat und entspannt aussieht. Ich räuspert mich lautstark und beide sehen zu mir. "Mr. Fell, Sie haben einen Anruf erhalten. Ihre Mutter liegt im Krankenhaus, sie hat sich den Fuß gebrochen."
Erstaunt sieht Ragnor mich an und schwimmt zum Rand. "Was hat sie jetzt wieder angestellt?" fragt er und zu meiner Überraschung lacht Magnus laut. "Vielleicht hat sie wieder den Waschbären gejagt." sagt er. "Wahrscheinlich. Komm Magnus, ich hole dich hier raus und dann fahre ich." Ich bilde mir ein, Enttäuschung in den Augen meines Chefs zu sehen und wieder einmal öffnet sich mein Mund schneller als mein Gehirn denken kann.
"Ich könnte übernehmen." platze ich heraus und Ragnor sieht mich neugierig an. "Das wäre gut, Alec. Magnus braucht diese Art der Entspannung. Haben Sie Ahnung davon?" Ich schüttel den Kopf. "Nein, aber Mr. Bane kann mir sicher sagen, was ich machen soll." Mein Boss sieht mich überrascht an. "Sie wollen die Übungen mit mir machen?" fragt er und ich zucke mit den Schultern. "Warum nicht. Das werde ich wohl hinbekommen." Magnus scheint einen Moment nachzudenken, atmet dann tief ein und aus. "Meinetwegen." brummt er und ich grinse. "Ich hole schnell meine Badehose. Bin sofort zurück."
Ich flitze in meine Wohnung und ziehe mich aus, um in meine Badeshorts zu schlüpfen. Als ich wieder unten ankomme, zieht Ragnor sich gerade an. "Alec, das ist sehr nett von Ihnen. Ist Ihnen aber bewusst, dass Sie ihn danach auch abtrocknen und umziehen müssen?" Mir wird warm. "Nein, war mir nicht klar." sage ich leise und mein Gegenüber lacht. "Es war ein Scherz. Er braucht ein bißchen Hilfestellung aber das meiste bekommt er hin, allerdings nur obenrum." Erleichtert atme ich auf. "Ich schaffe das untenrum schon, Mr. Fell. Versprochen." Er schlägt mir freundschaftlich auf die Schulter. "Da bin ich sicher und sagen Sie bitte Ragnor zu mir. Ich bin dann weg, komme aber später nochmal wieder." Er zwinkert mir zu und verlässt die Umkleide.
Zögerlich betrete ich die Schwimmhalle und habe plötzlich etwas Angst vor meiner Entscheidung. Magnus sieht mich an und auch er ist sichtlich angespannt. Schnell lasse ich mich ins Wasser gleiten und schwimme zu ihm. Ich betrachte ihn und auch er starrt mich an. Seine Haare hängen ihm in die Stirn und es tropft auf seine Nase. Erst jetzt stelle ich fest, dass er eine sehr gute Figur hat und ich muss mich selbst zwingen, nicht länger auf seine Brust zu sehen.
Ich räuspere mich. "Also, was soll ich machen?" Er nickt mit dem Kopf in die Richtung seiner Beine. "Sie müssen bewegt werden. Schaffen Sie das?" Seine Stimme klingt belegt und irgendwie herrscht eine merkwürdige Spannung zwischen uns. Ich greife nach seinen Beinen und beginne sie langsam zu bewegen. "Das ist gut so. Nach oben und unten." sagt er leise und schließt wieder seine Augen. Ich kann seine Haut unter meinen Fingern spüren und jetzt kann ich ihn ungeniert anstarren, ohne das er es bemerkt.
Sanft schwinge ich seine Beine hoch und runter. "Schneller, Alexander." stöhnt er leise und ich muss schlucken. In meinen Lenden kribbelt es leicht und ich muss mich zusammen reißen, um nicht auf falsche Gedanken zu kommen. Alles andere als leicht, denn Magnus Bane ist verdammt attraktiv.
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Free me
Fanfiction(Abgeschlossene Geschichte) Alec Lightwood kennt die Schattenseite des Lebens nur zu gut. Er arbeitet als mittelloser Bäcker ohne Ausbildung und schlägt sich durch. Als er das Angebot bekommt für einen reichen Mann als Haushaltshilfe zu arbeiten, de...