achtunddreißig

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Magnus ist gerade mit Ragnor unten beim Schwimmen, als ich mich ins Wohnzimmer setze und meinen Bruder anrufe. "Alec, lebst du auch noch." begrüßt er mich und ich muss lachen. "Tatsächlich existiere ich noch. Ich wollte mich für die Einladung bedanken." antworte ich und er seufzt. "Lass mich raten. Du kommst nicht." Ich muss lachen. "Doch, ich komme. Ich verpasse doch nicht die Hochzeit meines Lieblingsbruders. Allerdings komme ich nicht alleine, wenn das okay ist?" Er schweigt einen Moment. "Er begleitet dich? Als was? Chef und Angestellter?"

Wieder muss ich lachen. "Nein. Wir kommen ganz offiziell als Paar." Er atmet laut ein. "Wow, damit hab ich nicht gerechnet. Ich freu mich für dich, Alec. Hatte ich also doch Recht, dass er genau so auf dich steht, wie du auf ihn." Schnell kläre ich ihn über die vergangenen Ereignisse der letzten Monate auf.

"Mensch Alec, das hört sich gut an. Bist du denn sicher, dass du das alles mit ihm schaffst?" fragt er und ich zögere keine Sekunde. "Ich bin sicher, Jace. Er ist die große Liebe." schwärme ich. "Du liebst ihn also?" harkt er nach. "Das tue ich. Mehr als alles andere." sage ich. "Dann werde ich ihn auch lieben." antwortet mein Bruder und ich muss lächeln. "Sag mal, es ist dir doch Recht, dass ich komme oder? Ich meine wegen Mum und Dad. Bin mir nicht sicher, ob sie mich sehen wollen." murmel ich.

"Alec, mal ehrlich. Du bist gegangen und das mit einem großen Knall. Die beiden haben nie verstanden, warum du das Leben, was du hattest, nicht wolltest. Sie fragen immer wieder nach dir und du fehlst ihnen. Du fehlst uns allen." Kurz lasse ich das Gesagte wirken. "Ihr fehlt mir auch. Die beiden haben nicht verstanden, dass ihr euch alle verändert habt mit dem Geld. Plötzlich waren belanglose Dinge wichtig und damit bin ich nicht klar gekommen." antworte ich. "Das sagt du immer aber hast du dir jemals darüber Gedanken gemacht, dass auch du dich verändert hast? Alles war schlecht in deinen Augen aber was hätten Mum und Dad denn machen sollen? Das Geld verschenken? Sie haben das Beste daraus gemacht und für ihre Kinder wollten sie ebenfalls nur das Beste. Sie wollten nie, dass du uns verlässt. Mehr als einmal hat Mum gesagt, dass sie all das Geld eintauschen würde, wenn du dann zurück kommst."

Tränen steigen auf. "Scheiße. Ich hab mir nie Gedanken gemacht, wie es für die beiden ist, wenn ich gehe. Ich wollte nur mein Ding durchziehen und war da wohl sehr egoistisch." gebe ich zu. "Diese Hochzeit ist doch eine wunderbare Gelegenheit, sich mit ihnen auszusprechen, Alec. Auch Izzy wird sich sehr freuen, wenn du kommst und uns dann noch deinen Freund vorstellst. Wir vermissen dich alle sehr." Ich beisse mir auf die Unterlippe. "Vielleicht hast du Recht. Ihr fehlt mir auch alle sehr und ich freue mich auf euch."

Nach dem Telefonat bin ich aufgewühlt und nachdenklich. Ich bemerke nicht mal, wie Magnus herein rollt und mich betrachtet. "Ist alles in Ordnung, Alexander?" fragt er irgendwann und ich zucke zusammen. "Ich hab dich gar nicht bemerkt, entschuldige. Ja, alles okay. Ich hab mit Jace telefoniert und er meint, die Hochzeit wäre eine gute Gelegenheit mich mit meinen Eltern auszusprechen." Er nickt. "Das stimmt. Ich würde mich für dich freuen." sagt er so liebevoll, dass sich in meinem Kopf eine Idee formt, die mich nicht mehr loslässt. Ich stehe auf und gehe zu ihm.

Ohne weiter nachzudenken falle ich vor ihm auf die Knie und greife nach seiner Hand. "Willst du mich heiraten, Magnus?" platze ich heraus und sein Mund klappt auf. "Wie bitte?" fragt er und ich muss lächeln. "Ich habe gefragt ob du mich heiraten möchtest." Er starrt mich an. "Ist das dein Ernst?" flüstert er und ich nicke entschlossen. "Ist es. Also, was sagst du?" Erneut starrt er mich an. "Alexander, eigentlich hatte ich mir immer vorgestellt auf beiden Beinen zum Altar zu laufen und nicht zu rollen. Versteh mich nicht falsch, ich liebe dich aber wenn dann möchte ich es richtig machen."

Liebevoll streiche ich ihm eine Strähne aus der Stirn. "Wir werden es richtig machen. Eine Hochzeit, wie du sie dir vorstellst. Ich werde am Altar auf dich warten und du wirst zu mir laufen. Daran glaube ich ganz fest aber was spricht dagegen vorher schon nur für uns alleine zu heiraten? Ich möchte dich meiner Familie als meinen Mann vorstellen."

Er schweigt eine Weile. "Du bist verrückt." sagt er dann und ich grinse. "Das ist keine Neuigkeit. Außerdem bin ich verrückt nach dir und ich möchte nicht mehr ohne dich sein. Also frage ich dich erneut. Magnus Bane, willst du mein Mann werden?" Eine Träne löst sich aus seinem Augenwinkel und dann nickt er. "Ja." flüstert er und ein Strahlen legt sich auf mein Gesicht. "Ja?" frage ich nochmal nach und er streckt die Arme nach mir aus. Gerne setze ich mich auf und sehe ihn erwartungsvoll an. "Ja." wiederholt er und ich küsse ihn. "Du machst mich gerade sehr sehr glücklich, Magnus." hauche ich dann an seinen Mund. "Und du mich." erwidert er.

Zärtlich küssen wir uns. "Wir heiraten wirklich?" fragt er dann und ich nicke. "Ja, nur du und ich. Naja und vielleicht mit Cat und Ragnor? Die beiden würden uns das nie verzeihen und außerdem brauchen wir zumindest Trauzeugen." Er nickt. "Okay. Einverstanden. Wann machen wir es?" Ich küsse ihn auf die Nase. "Wir brauchen keine Vorbereitung also am liebsten sofort aber ich kann mich auch bis morgen gedulden. Wir heiraten hier und wir vier essen danach zusammen. Aber dann dürfen die beiden gehen, denn wir werden eine sehr heiße Hochzeitsnacht miteinander verbringen. Wie hört sich das an?"

Er lächelt. "Mehr als gut. Bekomme ich einen Ring?" Nachdenklich sehe ich ihn an. "Wir machen es so: Du redest mit Cat und Ragnor und ich besorge den Standesbeamten, das Essen und die Ringe. Mehr brauchen wir nicht. Ich heirate dich auch in Jogginghosen." Erneut zieht er mich an sich und küsst mich. "Das ist absolut verrückt aber wir machen das."

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