Alte Feindin

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Etwas warmes hob und senkte sich unter dem Kopf von Hermine und verwirrt richtete sie sich auf. Das Kissen wird es ja wohl nicht sein. Als sie den blonden Schopf von Draco erblickte stockte sie. Hermine, schlauste Hexe des Jahrhunderts war doch nicht wirklich auf Draco Malfoy, dem Erben der reichsten Familie Großbritanniens, eingeschlafen. Verlegen wandte sie sich ab. Wie sollte sie das jetzt wieder erklären? 

Was sollte das überhaupt alles im Moment mit ihr? Sie hatte sich in die Schutzzauber von Lucius Malfoy einbinden lassen, was ja ansich nicht schlecht ist, aber einfach so ohne Wiederstand? Sie hatte sich innerlich bereits damit abgefunden seinen Sohn zu heiraten und begann der Familie zu vertrauen.

Dann schlief sie auch noch auf ihm und sie musste zugeben, es hat sie nicht kalt gelassen, was ihr irgendwie missfiel. Ihr Magen kribbelte und das passte Hermine überhaupt nicht. Sie konnte sich nicht in ihn verlieben. Wahrscheinlich war sie auch nur ein bisschen erkältet und das verschwand wieder in ein paar Tagen. Sie hoffte es.

Als sich Draco begann zu bewegen, erwachte Hermine aus ihren Gedanken und bemerkte, dass sie den Jungen die ganze Zeit angestarrt hatte. Draco fuhr sich verschlafen durch die Haare und versuchte sie, so gut es geht, zu richten.

"Morgen", murmelte er mit einer rauen Stimme und setzte sich auf. "Morgen", gab Hermine zurück und sah ihn weiter an. Sie konnte den Blick nicht abwenden und freute sich irgendwie auf das Gesicht von Astoria, wenn sie ihr unter die Nase reiben konnte, dass sie jetzt Malfoy hieß und nicht Astoria selbst.

Hermine erschrak ab ihrer Gedanken. Seid wann war sie so besitzergreifend? So schadenfroh? Weiche Lippen auf ihrer Wange ließen Hermine zurück in die Gegenwart kommen und verwirrt sah sie in die beslustigten grauen Augen von Draco.

Sofort überzog ein rosa Schimmer ihre Wangen und sie lehnte sich zurück, um wieder ruhiger zu Atmen und etwas Abstand zwischen sie zu bringen. Wann hatte sie begonnen so ein verliebter Teenager zu sein? Das war ja furchtbar! Aber auch irgendwie schön. Die Hexe könnte sich Ohrfeigen für diese Gedanken.

"Wo sind deine Gedanken, Hermine?", fragte Draco und zog das Mädchen wieder näher. Er hatte ein schmunzeln auf den Lippen und seine Augen funkelten amüsiert. Er wusste wie Mädchen auf ihn reagierten und er wusste, wie er dies gezielt einsetzten konnte, doch bei Hermine war es geschehen, ohne das er auch nur irgenwas gemacht hatte und er fand dies äußert amüsant.

Ihre rosa Wangen waren einfach nur süß und Draco hatte das Verlangen sie auf die kirschroten Lippen zu küssen, aber er wollte die Gryffindor nicht verschrecken, weshalb er es ließ und sich mit einem Kuss auf die Wange begnügte.

Sofort verfärbten sich ihre Wangen in ein dunkleres Rosa und sie rutschte etwas weg. Ihm tat es nicht weh. Wusste er doch, wie das Mädchen auf ihn reagierte. Sie musste sich nur mehr ihrer Gefühle klar werden und dann würde sie es auch akzeptieren.

Hermine verstand endlich was die anderen Mädchen in Hogwarts an ihm fanden. Man konnte wirklich in dieses grauen Stürmen versinken, oder wollte stundenlang durch diese silberblonde Mähne fahren. Seine Lippen schienen so weich zu sein. Stopp, Hermine! Stopp! Sie musste sich wirklich selbst zu Ordnung rufen. Das geschah ihr wirklich selten.

Lange saßen sie einfach am Bett und starrten einander an, bis Hermine den Mund öffnete und meinte: "Ich möchte heute wieder zu Professor Snape. Ihm den Orden geben und ein bisschen reden" Draco nickte und sah sie an. "Ich muss heute eh in die Firma. Hermine? Ich möchte das du Cappuccino mit nimmst. Der Angriff gestern galt dir und ich möchte nicht, dass dir etwas geschiet" Er sagte das alles so leise, aber mit einem Nachdruck in der Stimme, der keine Wiederrede duldete. Schnell nickte sie und hüpfte dann aus ihrem Bett.

Ihre Wunden waren komplett verheilt und Hermine lief zu ihrem Schrank. Sie zog eine Hose heraus und eine Bluse und verschwand dann im Bad. Schnell hatte sie sich fertig gemacht und warf sich noch einen passenden Blazer um, bevor sie das Zimmer verließ. Draco war schon längst nicht mehr da gewesen und Hermine lief hinunter in den Speisesaal.

TeufelslichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt