Weise Worte

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Sie brauchte dringend wen zum Reden. Nur wer? Ginny und Harry vielleicht? Nein, sie sollte die Beiden nicht ständig mit ihrem Problemen belasten. Minerva? Ja, warum eigentlich nicht. Schnell versorgte sie noch ihre Beiden Katzen, bevor sie die Treppe hinunter eilte. "Hermine?", fragte Narzissa erstaunt, als die junge Hexe an ihr vorbei stürmte.

"Ich bin bei Minerva. Komme am Abend wieder", rief sie nur zurück, bevor sie die Auffahrt runter rannte und dann disapparierte. Vor den Toren Hogwarts erschien sie wieder und eilig stapfte sie hinauf. Das Schuljahr hatte noch nicht angefangen, weshalb noch keine Schüler und Schülerinnen anwesend waren.

Hektisch rannte sie durch die Gänge des Schlosses in dem sie sieben Jahre ihres Lebens verbracht hatte. Beim Adler blieb sie stehen und überlegte. Wie war das Passwort? Doch sie brauchte keines. Anscheinend erkannte der Adler sie als eine Schulbeirätin und ließ sie passieren. Bei Minervas Büro klopfte sie und betrat es dann.

Es hatte noch viele Ähnlichkeiten mit Dumbledores Büro. Minerva hatte nur eine Couch mit Tisch dazu gezaubert, damit es gemütlicher wirkte. Dumbledore betrachtete sie aus seinem Bild oberhalb des Schreibtisches, durch wache Augen und Hermine fühlte sich in ihre Schulzeit zurückversetzt.

"Kleine Löwin", strahlte Minerva, doch ihr Lächeln erstarb, als sie Hermines gehetztes Gesicht sah. "Setzt dich", meinte die Schulleiterin und deutete auf die Couch. Hermine zog sich den Umhang von den Schultern und warf ihn über die Lehne eines Sessels, bevor sie dankend die Tasse mit Pfefferminztee entgegen nahm.

"Was ist passiert?" Zitternd nahm Hermine erst einmal einen Schluck bevor sie seufzte und dann versuchte alles zu erklären. "Es war eigentlich alles gut. Sie hatten sich bei mir entschuldigt und Draco bemüht sich auch wirklich um mich und Narzissa ist auch furchtbar nett. Lucius habe ich auch langsam angefangen zu vertrauen, doch dann habe ich ein Gespräch zwischen ihm und einem gewissen Devon belauscht. Ich wollte es nicht, wirklich nicht. Wer ist Devon eigentlich?"

Minerva stellte ihre Tasse auf den Tisch und sah Hermine fragend an. "Ist er Arzt?" Hermine nickte und Minerva seufzte. "Das ist Devon Zabini. Der Vater von Blaise Zabini, er war ein Slytherin in deinem Jahrgang. Devon ist ein sehr guter Heiler. Er arbeitet auf der Station, wo auch Severus liegt" "Erinner mich daran, mit dem habe ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen", zischte Hermine böse und trank noch einen Schluck, bevor sie die Tasse auch auf den Tisch stellte.

"Ok, also sie haben darüber geredet, das Severus sich weigert, sich verpflegen zu lassen, außer wenn ich da war und dann haben sie irgendwas davon geschwafelt, ob er mir leicht noch nichts gesagt hat und warum er die Briefe, die Narzissa ihm schickt, nicht ließt. Dann haben sie mich erwischt und Lucius wollte in meine Gedanken eindringen und es kann sein, es wäre möglich, dass ich ihm gedroht habe?" Es war mehr wie eine Frage als ich Minerva verzweifelt ansah.

Doch entgegen aller Erwartungen begann Minerva herzhaft zu lachen und Hermine schnapte empört nach Luft. "Na hör einmal. Ich verzweifel hier und du lachst mich aus" Beleidigt überschlug Hermine ihre Beine und sah zu Dumbledore auf, der sich auch ein Lachen verkniff. "Sie nicht auch noch, Professor", beschwerte sie sich und stand schließlich auf.

"Ich glaube, Hermine, du bist die erste Person, die sich getraut hat, Lucius zu drohen. Naja, neben Albus, aber der zählt nicht", kicherte Minerva und wischte sich unter ihren Augen entlang. Vermutlich um die Lachtränen weg zu wischen. Auch ein kurzes Schmunzeln huschte über Hermines Lippen, bis sie zum Fenster lief und dann hinaus sah.

"Was soll mir Severus eigentlich sagen?", fragte Hermine und betrachtete die peitschende Weide. Der schreckliche Baum hatte den Krieg überlebt. Nicht ein Ast war von ihr zu Bruch gegangen.

Sofort verstummte Minerva und auch Albus hörte auf zu lachen. "Das musst du ihn selbst fragen", senkte die Schulleiterin den Blick. "Professor?", wandte sich Hermine an Dumbledore. Der überlegte kurz bevor er sprach: "Vertraue deinem Herzen und höre auf dein Bauchgefühl. Lass die Vergangenheit ruhen und sieh in die Zukunft." Verwirrt blinzelte Hermine. "Bitte? Wie soll mir das helfen aus Severus etwas heraus zu bekommen?"

TeufelslichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt