Hermine erstarrte kurz, bevor sie sich zu ihm umdrehte. "Nein, Ronald. Ich glaube, dass ist keine so gute Idee" Unbehaglich sah Hermine auf ihre Hände. War da etwa etwas vom Nagellack abgeblättert, oder hatte sie so unsauber lackiert?
"Können wir wenigstens reden?", fragte er vorsichtig nach, nachdem eine unangenehme Stille zwischen ihnen herschte. Zögernd nickte Hermine und folgte ihm aus dem Zelt.
Hermine hatte gar nicht mitbekommen, wie schnell die Zeit vergangen war, aber der Himmel wandelte sich von einem schönen rot in ein immer dunkler werdendes blau. Der Mond stand schon am Himmel und die Sterne leuchteten immer mehr.
Hermine verkreuzte ihre Hände hinter dem Rücken und sah ihn erwartungsvoll an. "Ist dir, ähm, kalt?", fragte er etwas plump und wollte schon sein Jackett ausziehen, aber Hermine schüttelte den Kopf. "Nein" Das war gelogen. Ihr war kalt, aber sie hatte Draco wahrgenommen, der in der Nähe herumlungerte.
"Was möchtest du bereden?", fragte das Mädchen dann, versucht, freundlich zu sein. "Über", er atmete nervös aus, "Über uns" Hermine nickte. Sie hatte so etwas schon erwartet. "Das, was ich getan habe, das war nicht... nett", begann er und Hermine schnaubte. Nett umschrieb das Ganze sehr harmlos.
"Ja, wie würdest du das ganze Umschreiben, ohne es groß an die Glocke zu hängen?", maulte Ron. "Ohne groß an die Glocke zu hängen? Ronald, das ist die Glocke! Da kann man nichts verschönern. Du hast mich betrogen. Ganz klar und eindeutig. Wie ich es beschreiben würde? Grauenhaft, unvorstellbar, furchtbar. Such dir eines aus und es beschreibt noch nicht einmal ein Stückchen meiner Gefühle, die ich hatte."
Ron hatte den Kopf eingezogen und sah Hermine an. "Hatte? Das heißt du bist darüber hinweg?" Hermine wollte am liebsten Schreien. Das war seine einzige Sorge. Ob sie darüber hinweg war? "Ja Ronald. Und das nicht, weil die Zeit vergangen ist!" Ron sah verwirrt aus und Hermine fuhr sich verzweifelt durch die Haare.
Wie hatte sie ihn nur je lieben können, wenn er noch nicht einmal das Einfachste verstand? "Draco hat mir hindurch geholfen, Ron, und auch der Abstand zwischen uns." "Ja, aber das ist Malfoy. Der Bastard von Papa Malfoy!"
Es war das eine, wenn Ron sie beleidigte, aber Draco ging überhaupt nicht. "Er hat einen Namen und ich habe dir schon einmal gesagt, du sollst diesen Verwenden. Genauso wie es dich überhaupt nichts angeht, mit wem ich etwas habe und mit wem ich was habe!", fauchte sie und kam bedrohlich einen Schritt näher.
Lange starrten sie sich an und plötzlich ruckte Rons Kopf nach vorne und sie spürte seine Lippen auf den ihren. Erschrocken zuckte ihr Kopf zurück und aus Reflex klatschte ihre Hand gegen seine Wange.
"Spinnst du? Ich bin vergeben und nicht an dich! Ich hätte nicht gedacht, dass du so tief sinken könntest, Ronald", keifte sie und rannte an ihm vorbei zum Haus der Weasley. Während sie schon lief, wischte sie sich ein paar Mal mit dem Handrücken über den Mund.
Sie hätte nicht gedacht, dass Ron so etwas tun würde. Niemals. Wieso konnte er es nicht einfach akzeptieren, dass sie nichts mehr von ihm wollte? Im Haus der Weasleys verschwand sie auf der Toilette und betrachtete sich im Spiegel. Der Lippenstift war abgekaut und die Wimperntusche etwas verunnen. Schnell brachte sie alles wieder in Ordnung und verließ das Bad dann wieder.
Erschrocken schrie sie auf, als sie gegen eine harte Brust stieß. "Bin nur ich", kam es kalt von Draco. "Können wir nach Hause?", fragte Hermine vorsichtig und traute sich nicht in seine Augen zu blicken.
So kalt hatte er schon lange nicht mehr mit ihr gesprochen. Sie hatte einen anderen geküsst. Naja, eigentlich hatte er sie geküsst und sie hatte sich auch gleich gewehrt, aber wer weiß, was Draco mitbekommen hatte. Sie verstand ihn.
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Teufelslicht
FanfictionDie Kriegshelden werden gefeiert und Hermine traute sich schon fast nicht mehr aus dem Haus, nachdem sie Severus Snape wieder zum Leben erweckt hatte, da sie ununterbrochen von Fotografen verfolgt wurde. Der neue Minister setzte auch noch ein neues...