Zwar war am nächsten Tag nichts besser, aber Hermine konnte wieder klarer denken, und der Akohol war auch wieder aus dem Blut verschwunden. Sie wollte sich wehren. Wiederstand leisten! Verdammt, jeder hatte das Recht auf seine wahre Liebe! Da konnte noch irgendso ein Typ vorbeilaufen und ihr so nebenbei mitteilen, dass sie jetzt einfach verheiratet wird. Da konnte der Minister und das ganze Parlament Kopfstände machen und Räder schlagen, sie wird sich nicht diesem dummen Gesetz unterwerfen. Wo kommen wir denn da hin? Naja, vermutlich nach Askaban aber daran wollte sie jetzt nicht denken!
Wütend schnaubte Hermine und zog sich vielleicht etwas zu energisch den schwarzen Umhang über das mitternachtsblaue, knielange Kleid. Sie schlüpfte in schwarze Pömps und hängte sich ihre perlmuttfarbene Tasche mit dem unaufspürbaren Ausdehnungszauber über die Schulter. Mit ihrem Zauberstab in der Hand, disapparierte sie und tauchte nur Sekunden später vor dem Ministerium auf. Es war noch nicht 16°°, aber sie hatte vor, dem Minister einmal so richtig ihre Meinung zu geigen.
Mit entschlossenem Gesicht und erhobenem Kopf eilte sie durch das Ministerium und ignorierte die Finger, die auf sie zeigten, oder das getuschel, wenn sie an jemanden vorbei eilte. Vor dem Ministerbüro blieb Hermine stehen und atmete ein paar Mal tief ein und aus, bevor sie an die Tür klopfte. "Herein?", hörte sie die Stimme von Kingsley und könnte gleich wieder explodieren, doch sie rief sich zur Ordnung und stieß nur die Tür auf.
"Hermine. Schön das du da bist. Hast du es dir überlegt?" Seine tiefe Stimme brummte durch den Raum und er lehnte sich zurück. "Kingsley, ich hatte gedacht du kennst mich..." "Allerdings", unterbrach sie dieser und die Tür verriegelte sich hinter ihr. Eine Stimme in ihrem Kopf schrie, sie solle verschwinden, es ruhen lassen, es war doch so oder so nicht zu ändern, sie würde es nur noch schlimmer machen, doch Hermine dachte nicht im geringsten daran. Sie hatte Voldemort überlebt, sie überlegt locker Kingsley Shacklebolt.
"Dann fang einmal an mit deiner Predigt", murmelte er und zog Feder und Pergament zu sich und begann irgendetwas zu schreiben. Hinter Hermines Schläfe pochte es und wütend zog sie ihm das Pergament unter den Fingern hervor, sodass er aufsehen musste. Mit einem Seufzer lehnte er sich zurück und sah sie erwartungsvoll an.
"Was glaubst du eigentlich wer du bist, Kingsley? Du oder das Parlament, mir ist bei Merlins pinker Unterhose egal, wer daran Schuld ist, klar? Ihr entfernt es, streicht es, von mir aus verbrennt es, aber so kann es nicht weitergehen. Junge Hexen und Zauberer einfach zu verheiraten, nicht einmal mit der Liebe ihres Lebens. Jeder, Kingsley, JEDER hat es verdient, den zu heiraten, den er heiraten möchte und da darf weder der Minister, noch das Parlament sich einmischen", heftig schnaufte Hermine und lief im Zimmer auf und ab, immernoch mit dem Pergament in der Hand.
"Und was fällt dir eigentlich ein", brauste sie wieder auf, "Das du auch noch zu mir nach Hause kommst, mir den Brief in die Hand drückst und dann sagst, du brauchst eine Assistentin. Das geht für den Minister, wie für Kingsley Shacklebolt zu weit! Du kannst es vergessen! Ich werde nicht deine Assistentin, solange dieses sinnlose Gesetz besteht! Und das das klar ist, verlobte Paare werden nicht getrennt!"
Dabei hatte Hermine an Neville, Luna, Harry und Ginny gedacht. "Natürlich nicht, denn die werden ja bald heiraten und das ist dasselbe Ziel", murmelte Kingsley und spielte mit seiner Feder herum, "Fertig?" Hermine überlegte. "Ja, im Moment schon, aber glaub nicht, dass wir jetzt wieder Freunde sind!", fauchte sich noch.
"Gut, da du jetzt fertig bist, kann ich erstens mein Pergament ja wieder haben und zweitens musst du jetzt in die Abteilung für magische Heirat ", meinte Kingsley und öffnete die Tür, was eindeutig war für einen Rausschmiss. Hermine pfefferte ihm das Blatt hin und stapfte wütend aus dem Büro zu besagter Abteilung.
Als sie vor der Tür zum Büro der Abteilungsleitung stand zögerte sie kurz. Gerade als sie klopfen wollte, begann jemand drinnen zu schreien. Und diese Stimme kannte Hermine nur zu gut. Gestern war er noch auf der Titelseite des Tagespropheten gewesen. Sollte Malfoy nicht mit Astoria Greengrass verlobt oder sogar schon verheiratet sein? War Greengrass auch da drinnen? In Gedanken schallte sie sich. Konnte doch ihr egal sein, mit wem Malfoy sein Leben verbrachte.
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Teufelslicht
FanfictionDie Kriegshelden werden gefeiert und Hermine traute sich schon fast nicht mehr aus dem Haus, nachdem sie Severus Snape wieder zum Leben erweckt hatte, da sie ununterbrochen von Fotografen verfolgt wurde. Der neue Minister setzte auch noch ein neues...