Piep
Piep
Pi- "Jetzt macht die scheiße mal aus, ich kriege Kopfschmerzen!" schrie ich, als mir das piepen dann doch etwas arg auf den Sack ging. Blinzelnd öffnete ich dann doch meine Augen, nur, um es hinterher zu bereuen. Fauchend zog ich meine Decke über den Kopf, bemerkte dabei jedoch die ganzen Drähte und Schläuche, die an meinem Körper angebracht waren. Keuchend schnappte ich nach Luft, als sich bereits die ersten Bilder in mein Sichtfeld drängten.
Ohne auch nur ansatzweise auf meine Umgebung zu achten riss ich die ganzen Geräte ab, sprang aus dem Bett und quetschte mich in die nächst beste Ecke. Immer und immer wieder drängten sich alte Erinnerungen auf, die mir teilweise den Atem raubten.
Zu viel... Alles zu viel...
"Du bist es nicht wert, zu Leben!"
"Abschaum!"
"Du! DU BIST AN ALLEM SCHULD!"
Mittlerweile liefen mir unkontrolliert die Tränen aus den Augen, immer und immer wieder murmelte ich die ganzen Beleidigungen vor mich hin, blendete alles und jeden aus. Die Bilder wurden immer präsenter, mein Herz verkrampfte sich, als ich noch mehr sah. All die Dinge, die ich nie wieder sehen wollte. Und doch musste ich sie jetzt sehen, da ich es mir einmal im Leben erlaubt hatte, glücklich zu sein.
Ein einziges Mal... Ein einziges Mal hatte ich die leise Hoffnung, normal leben zu können. Aber nicht mal dann, wenn ich es am meisten brauchte, ließ mich all der kranke Shit nicht los. Niemals würde ich mein Leben genießen können, dazu war ich einfach nicht fähig. Ich durfte nicht glücklich sein, das verboten mir die Stimmen meiner Familie. Immer musste ich als Frustabbau dienen, immer musste ich alle glücklich machen.
Was ist das Leben überhaupt? Gibt es einen Grund für die Menschen, die geboren werden, nur um dann wieder zu sterben? Ich hatte in meinem bisherigen Leben nur gespürt, das der Tod das einzig sichere im Leben eines Menschen war. Und das war für mich einfach keine Antwort. Mein ganzes Leben lang wurde ich verachtet und verabscheut, nur weil ich die war, die ich eben nun mal war. Schon immer war ich anders als andere, das hatte mir meine Familie von Anfang an klar gemacht. Niemals wäre ich so viel Wert wie meine anderen Geschwister. Obwohl es nicht mal meine Geschwister waren, meine wahre Familie wurde ja schließlich abgeschlachtet...
Mein Gedankengang wurde unterbrochen, als jemand meinen Kopf anhob und mich dazu zwang, hinauf zu blicken. Mein leerer Blick traf auf die onyx-farbenen Augen Itachis, welcher mich besorgt musterte. Meine Tränen waren längst versiegt, nicht anderes war geblieben, außer dieser dumpfe Schmerz in meinem Herzen. Da ich meine Stimme nicht erhoben hatte, sondern nur mit leerem Blick starrte, nahm mich der kleine Uchiha in die Arme.
Und ein weiteres mal blitzten die Bilder hervor, ein schmerzhaftes Keuchen entwich mir, obwohl ich wusste, das es mir körperlich gut ging. Die Schmerzen von damals würden niemals verschwinden. Itachi entfernte sich etwas von mir, jedoch ohne seine Hände von mir zu lösen. Mein Arm hatte krampfhaft meinen Unterleib gehalten, dieses leere Gefühl wurde durch etwas anderes ersetzt.
Verlust.
Ich hatte einem nicht lebensfähigem Wesen das Anrecht auf Leben verwährt. Und das nur, weil ich mit den Umständen der Zeugung nicht klar kam. Da tauchte schon wieder ein Bild vor mir auf, verzweifelt hielt ich mir mit meiner freien Hand den Kopf und wimmerte leise. Nur wenig, was um mich herum geschah, bekam ich wirklich mit. "...Schock... gebt ihr Zeit... wir helfen..." unzusammenhängende Dinge, die ich zwar hörte, aber nicht wirklich verinnerlichen konnte. Itachi währenddessen hatte mich erneut in den Arm genommen und mich sogar auf seinen Schoß gezogen. Dort hielt er mich einfach nur, es half etwas. Zwar waren die Bilder noch da, jedoch spürte ich, das ich nicht alleine war. Es gab Menschen, die mich mochten, so wie ich eben nun mal war. Ich hatte mein Herz verloren und eine neue Familie gefunden.
An diese Gedanken klammerte ich mich ganz fest und versuchte so, die Bilder zu verscheuchen. Dies war lediglich ein tapferer Versuch, doch nahm es mir etwas von meinem seelische Schmerz. Erschöpft fiel ich in mich zusammen, mein Blick war nur verschwommen, als mich auch schon die kühle Schwärze empfing.
Doch blieb die Dunkelheit nicht lange, da sich von überall her kleine Lichter näherten, welche zu einem verschmolzen und dann auch schließlich einen Menschen darstellte. Mittlerweile stand ich erneut auf einer Wiese, ob es die gleiche vom letzten mal war, wusste ich jedoch nicht. Bis ich den gleichen See erblickte, mal wieder näherte sich mir diese vertraute Energie. Doch dieses mal war ich die Herrin meiner Sinne, weswegen ich mich schnell in seine Richtung drehte.
Indra Ootsutsuki.
Eine meiner Augenbrauen schoss in die höhe, als ich den Mann vor mir betrachtete. Ein kleines Lächeln hatte sich in sein Gesicht geschlichen, vorsichtig kam er mir Schritt für Schritt näher, ich jedoch blieb weiterhin stur stehen. "Was willst du Indra?" fragte ich da schon, es war nur ein leises Hauchen. Der Ootsutsuki begann vergnügt zu lachen, schloss den wenigen Abstand zwischen uns beiden und umarmte mich. "Endlich, endlich habe ich dich wiedergefunden, Hotaru!" rief er da schon aus, jedoch war es, als wäre seine Stimme nicht wirklich da. Verwirrt blickte ich den jungen Mann an und zog eine Schnute. "Ich heiße Erika, Tsukinoyo geht auch noch klar. Aber ich bin definitiv nicht Hotaru!" antwortete ich nur, ignorierte dabei wissentlich, das ich in dem Armen von Indra war. Ein Brummen ertönte in seiner Brust, er schien amüsiert zu lachen. Und ehe ich irgendwas andere tun konnte, hatte Indra mein Kinn genommen, mir tief in die Augen gesehen und mich geküsst. Erschrocken riss ich die Augen auf, doch mein Körper wehrte sich nicht. Es war eher so, als würde dieser sich an dem jungen Mann drücken und in den Kuss hinein fallen.
So hatte ich dies also stumm hinnehmen müssen, immerhin hatte sich mein Körper selbstständig gemacht. Indra schien meine Reaktion zu faszinieren, denn er hatte meinen seelischen Abwehrzustand gespürt. Weswegen er seine Lippen von meinen löste, jedoch seine Stirn an meine lehnte und ich ihm immer noch zu nah war. "Du bist nicht mehr gänzlich Hotaru, oder?" fragte dieser schon, hatte er wohl meine vorherige Ansage komplett ignoriert. Wutentbrannt löste ich mich von dem Vollpfosten, stöhnte entnervt auf und ließ mich an einem Baumstamm nieder. "Ich sag es dir gerne, ich heiße nicht Hotaru, Ootsustuki! Ich bin Erika oder Tsukinoyo, kannst du dir selbst aussuchen!" versuchte ich einen erneuten Versuch, ihm meine Identität zu enthüllen. Da trat plötzlich ein Verstehen in seine Augen, sanft nahm er sich eine Strähne meines Haares und kniete sich vor mich auf den Boden. "Du hast dich in jemand anderes verliebt, nach deiner Wiedergeburt oder Hotaru?" fragte mich der Junge, genervt ließ ich den Kopf hängen, wobei ich sehnsüchtig an die dunklen Augen des Uchihas dachte. Da machte mein Herz einen Satz.
War das wirklich Liebe, die ich für den jungen Uchiha empfand?
Oder war es doch nur die Faszination, den Respekt, seiner Person?
Der junge vor mir zwang mich, in seine dunklen Augen zu blicken. Ein durchdringender Blick jagte mir die Gänsehaut über den Körper. Das, was er als nächstes von sich gab, machte mir klar, das ich am Arsch war...
"Du gehörst nur mir, Hotaru!"
DU LIEST GERADE
Wie sich mein Leben änderte
ФанфикSo seid ihr hier also gelandet... 'Wie?' das fragt ihr euch sicherlich... Um ehrlich zu sein, weiß ich das auch nicht. Denn diese Geschichte ist ein Teil von mir. Sie erzählt von meiner Trauer, meinem Glück, meinen Freunden, meiner großen Liebe und...