Herzschmerz und Entschlossenheit...

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"Shisui!" rief ich aus und rannte auf unseren Gast zu, der sich gerade auf die Wiese bewegt hatte. Er fing mich auf und drehte mich einmal im Kreis, ehe er mich absetzte und anlächelte. Ich lächelte zurück und drückte ihn nochmal fest, bevor wir uns lösten und zu den Brüdern stiefelten. 

In den letzten Jahren hatten wir uns verändert, wir waren ernster und feinfühliger geworden. Gerade Shisui und Itachi waren besorgt, was die Zukunft des Dorfes bereit hielte. Mir war dies schon von anfang an klar gewesen, immerhin kannte ich diesen Anime gut genug, um die meisten Fakten zu kennen. All die Geschichten der Bewohner, des Dorfes kannte ich. Und ich hütete sie wie ein Schatz, nur die wenigsten wussten, was ich tatsächlich ahnte. Auch durch die Kräfte, die sich immer weiter entwickelten, was das Souruai betraf. 

Im Dorf hatte ich mir einen Namen gemacht, selbst die anderen Länder wussten von mir. Auch wenn es die Gefahr auf einen Hinterhalt erhöhte, so war ich doch stolz darauf. Es zeugte von Stärke, sich einen Namen machen zu können. Mein Sharingan war gefürchtet, man nannte mich auch tatsächlich den roten Blitz aus Konoha. Das obliegt der Tatsache, das ich wie eben auch Minato, das Hiraishin gut beherrschte und es auch ebenso oft nutzte. Kombiniert mit dem Sharingan und meinen Nin-Jutsu Künsten, war das dann wohl verständlich, das ich gefürchtet wurde. 

Viele meinten auch, das ich ein Biju ohne Schwanz wäre, durch meine hohen Chakra Reserven. Doch all dies interessierte mich nicht, da mir nur der Schutz meines Dorfes wichtig war. Itachi war mir ebenso wichtig, was ich ihm auch jeden Tag zeigte. Auch die ersten Zeichen der Krankheit, die Itachi später die Kraft rauben würde, behandelte ich. Sie würde sich zwar erst zeigen, wenn er das Mangekyou hatte, aber ich versuchte jetzt schon, das schlimmste zu verhindern. 

Mit der Zeit wurde er auch immer stiller, auch wenn ich wusste, woran dies lag, tat es mir in der Seele weh. Immer stärker wurde das Gefühl, das ich ihn verlieren würde, auch wenn ich eigentlich damit gerechnet hatte. Es war eine Qual, mit ansehen zu müssen, das er mir entgleitet. 

Also beschloss ich selbst, mein Herz zu verschließen und mein Lächeln verschwand. Auch wenn mir bewusst war, das es den anderen auffiel, war mir dies egal. Ich hätte mich niemals so sehr öffnen sollen, als ich die ganzen Menschen kennen lernte. 

So wurden meine Besuche im Uchiha-Viertel weniger, dafür häuften sich die Besuche auf dem Friedhof immer mehr. Dort redete ich über meinen Schmerz mit Kushina, welche mich in den Armen nahm und mir Trost spendete. Die Hoffnung, das sich irgendwas zu meinen Gunsten ändern würde, hatte ich längst aufgegeben. 

Ich war dumm zu glauben, das Itachi nicht mit Izumi zusammen kommen würde, er liebte sie ja immerhin. Bei dem Gedanken daran brach es mir das Herz, schluchzend sank ich zu Boden. Wie die letzten Tage war ich auch wieder auf dem Friedhof, sprach mit Kushina und Rin und versuchte mir die Schmerzen nicht anzumerken. 

"Ich habe ihn verloren, Kushina..." flüsterte ich, eine Träne verließ mein Augen, sanft landete sie auf dem Boden. Ein kalte Hand legte sich auf meine Wange und zwang mich, in die Augen der jungen Frau zu sehen. "Ich weiß, es schmerzt... Aber du wusstest, das dies passiert... Ich wünschte nur, ich könnte dir den Schmerz nehmen." meinte sie, die Arme von Rin legten sich um mich, spendeten mir Trost und Wärme. Sie war so ein tolles Mädchen, sie hatte den Tod nicht verdient. Doch das Schicksal ist ja bekanntlich ein richtiger Arsch, wenn es um solche Dinge ging. "Nun ja, es schmerzt trotzdem. Ich hätte mich da nicht reinsteigern sollen, immerhin kenne ich mein Leben und dieses gönnt mir eben nicht, das ich glücklich werde." meinte ich gezwungen lächelnd, die Mädels sahen mich zweifelnd an. Ihnen war klar, das ich es zu verdrängen versuchte, das ich nur ein fremder Teil dieser Welt war. Außerdem hatte ich eine Aufgabe, die ich noch zu erfüllen hatte. Auch wenn es eben noch eine lange Zeit dauern würde, bis ich diese erfüllen konnte.

Immer mehr dachte ich über die verlockende Möglichkeit nach, all dies einfach zu beenden, in dem ich mich von der Klippe stürzte. Aber ich hatte zu oft schon versucht, meinem Leben ein Ende zu setzen, irgendwann hatte ich es eh aufgegeben.

Jetzt stehe ich hier und überlege es mir tatsächlich wieder, das zu tun. Dieser Schmerz in mir war kaum auszuhalten und das auch nur, weil ich so blöd war und mich verliebt hatte. Liebe ist echt beschissen. Immer wieder kommt sie und zerreist mich erneut. Nur diesmal mit dem Unterschied, das ich es wusste, das es so kommen würde.

Erneut rannen mir Tränen aus den Augen, doch irgendwas keimte in mir auf. Es war keine Hoffnung, sondern etwas anderes. Etwas kaltes, aber auch alt bekanntes war es. Langsam erhob ich mich, ließ den Blick über die Bäume wandern, meine Hände bewegten sich, der Wind verwandelte diese Bewegungen in Töne. Die Melodie war mir bekannt, auch die Lyrics, die sich tief in mir bildeten, auch wenn ich über die Ironie lachen musste. Mein Blick strahlte pure Entschlossenheit aus, als ich die Hände meiner beiden Freunde nahm und sie zum aufstehen hinauf zog. Die ersten Schritte, die ich tat, waren tänzelnde. Immer öfter drehte ich mich im Kreis, die Finger in der Luft haltend und mich von der leisen Melodie treiben lassend. Und da öffnete ich den Mund, den Blick weiterhin in die Luft gehalten. Denn eines war mir klar geworden. Es können mich noch so viele Menschen verlassen, die Musik in mir würde jedoch stets bleiben. 

"I am not a stranger to the dark

Hide away, they say
'Cause we don't want your broken parts
I've learned to be ashamed of all my scars
Run away, they say
No one'll love you as you are
But I won't let them break me down to dust
I know that there's a place for us
For we are glorious
When the sharpest words wanna cut me down
I'm gonna send a flood, gonna drown 'em out
I am brave, I am bruised
I am who I'm meant to be, this is me
Look out 'cause here I come
And I'm marching on to the beat I drum
I'm not scared to be seen
I make no apologies, this is me
Oh-oh-oh-oh
Oh-oh-oh-oh
Oh-oh-oh-oh
Oh-oh-oh-oh
Oh-oh-oh, oh-oh-oh, oh-oh-oh, oh, oh
Another round of bullets hits my skin
Well, fire away 'cause today, I won't let the shame sink in
We are bursting through the..."


In diesen einen Song legte ich meine ganzen Gefühle hinein, während die Natur um mich herum lauschte und die Seelen mit mir im Kreis tanzten. 

Was mir aber nicht bewusst war, das ich Zuschauer hatte, die meinen Tanz mit den Seelen beobachtet hatten. Und so nahm alles seinen Lauf...

Wie sich mein Leben änderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt