15 - liar

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„J-ja ich wohne alleine. Aber ich besuche meine Familie regelmäßig und sie mich auch." log ich. Ich schaute ihn dabei nicht an. So war es einfacher zu lügen. „Warum?" er konnte sich anscheinend nicht vorstellen während dem Studium alleine zu wohnen.

„Mein Vater war immer sehr bestimmerisch gewesen und ich wollte ihm beweisen, dass ich es alleine schaffe. Mit meiner eigenen Wohnung und dem Studium habe ich es ihm bewiesen." schon wieder log ich. Aber ich konnte ihm einfach nicht die Wahrheit über meine Familie erzählen.

Nicht das meine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Nicht das ich dran Schuld war. Nicht das ich meine Familie im Stich gelassen hatte. Nicht das Lottie mich davon abgehalten hatte, zu meinen Eltern zu gehen während sie im Krankenhaus lagen.

Ich kuschelte mich näher an Harry und suchte nach halt. Er zog mich dicht an sich ohne, dass er wusste wie dringend ich das gebraucht hatte.

Ich strich mit meiner Hand über Harrys Tattoo auf seinem Bauch. Es war ein wunderschöner Schmetterling. Ich zog die Linien nach und er seufzte leise.

„Gute Nacht, Lou. Schlaf schön." flüsterte er müde. „Gute Nacht Hazza." erwiderte ich und schloss meine Augen. Nach zehn Minuten war ich immer noch wach, aber hielt meine Augen geschlossen.

„Lou?" Ich reagierte nicht und tat so als würde ich schon schlafen. „Danke, dass du mir verzeihst." flüsterte er und gab mir einen Kuss auf die Schläfe.

Tat ich das? Habe ich ihm verziehen? Konnte ich das überhaupt?

Mit diesen Fragen fiel ich in einen ruhigen Schlaf.

XX

Irgendetwas kitzelte mich an meiner Stirn und ich schlug die Augen auf. Es waren Harrys Locken die kitzelten, da wir eng aneinander gekuschelt im Bett lagen. Mit meiner Hand strich ich durch seine Locken. Harry öffnet schläfrig die Augen. Sofort zog ich meine Hand zurück. „Mach weiter bittee" Das E zog er extra lang und setzte seinen Hundeblick auf. Ich lächelte.

„Aber wir müssen bald los." argumentierte ich obwohl ich mit ihm liegen bleiben wollte, da ich wusste das es in der Uni anders werden würde. „Noch fünf Minuten" bettelte er.

Ich gab mich geschlagen und fuhr durch seine Locken. Er schloss die Augen und kuschelte sich an mich. Seine Hand legte er auf meinen Bauch den ich sofort einzog, was er zum Glück nicht zu bemerken schien.

Nach zehn Minuten standen wir auf und gingen in unseren Schlafklamotten nach unten an den reichlich gedeckten Frühstückstisch. Ich kannte sowas nicht. Früher bei meiner Familie war nur für jeden ein oder zwei Brote da und den passenden Belag dazu. Wir hatten nicht sehr viel Geld und lebten trotzdem glücklich bis zu dem einen Tag.

Ich setzte mich hin und Harry setzte sich neben mich. Gegenüber von Harry saß seine Schwester. Wie sie hieß wusste ich noch nicht. Aber das würde ich sicher bald erfahren.

„Hi ich bin Gemma." sie lächelte mich nett an und ich wusste, dass sie anders als ihr Bruder war. „Hi, ich bin Louis." gab ich schnell von mir.

Sie würdigte Harry keines Blickes. Beim Frühstück aßen alle viel, aber ich bekam fast nichts runter. Ich aß ein Stück von einem Apfel und mehr nicht. Harry bemerkte dies und schaute mich skeptisch an.

„Willst du nichts essen?"

„Ich habe doch ein Stück vom Apfel gegessen."

„Aber du musst mehr essen. Ich sehe doch wie dünn du bist." sein Blick wechselte von skeptisch zu besorgt.

„Nein alles gut. Ich esse morgens immer wenig. Dafür aber Abends etwas mehr." das war schon wieder gelogen. Ich aß Abends genauso wenig, weil ich einfach keinen Hunger hatte. Er nickte zufrieden und wendete sich wieder seinem Essen zu. Nachdem er fertig war gingen wir nach oben und er zeigte mir wo das Bad war. Dort lagen schon meine Klamotten und eine Zahnbürste.

Ich schloss hinter mir ab und wollte gerade das Wasser anmachen als ich Gemma hörte.

„Was willst du mit ihm?" sie klang wütend. „Ist er wieder nur so ein scheiß One Night Stand."

„Gem beruhige dich. Wir haben nicht miteinander geschlafen. Es ist anders mit ihm okay." ich musste Lächeln. „Aber warum hast du ihn dann geschlagen und ihm gesagt, dass er dick ist?" man hörte aus ihrer Stimme heraus, dass sie wusste, sie hatte gewonnen.

„D- du hast uns gesehen?" seine Stimme klang brüchig. „Ja verdammt. Du hast ihn geschlagen. Ich habe gesehen wie er danach aus der Uni gehumpelt ist. Verdammt er wäre fast zusammen gebrochen. Wie konntest du so etwas einem Menschen nur antun?" sie war den Tränen nah.

Sie wusste nicht, dass er das öfters tat. Sie kannte seine Seite in der Uni nicht. „Ich dachte ich kenne dich." Wenn sie das nicht wusste, dann kannte sie ihn nicht.

Ich hörte nur noch die Tür zu knallen und ein dumpfes Geräusch. Ich ging raus aus dem Bad und sah das Harry mit der Faust gegen die Wand geschlagen hatte. Er fluchte nur so vor sich hin und ich stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Ich wusste nicht was ich tun sollte.

Harry sah mich und stoppte sofort. Er lächelte mich unsicher an und ich tat so als hätte ich nichts außer den letzten Schlag mitbekommen. „Was ist los Harry? Warum hast du gegen die Wand geschlagen?"

„Ich hatte eine Diskussion mit meiner Schwester, aber alles in Ordnung." brachte er abwesend über die Lippen.

Wir gingen wieder in sein Zimmer und ich bekam einen Pullover von ihm. „Wo kann ich mich umziehen?" fragte ich schüchtern. „Ich drehe mich einfach wieder um." dankbar sah ich ihn an und er drehte sich um, damit ich mich umziehen konnte. Ich beeilte mich damit er keine Chance bekam sich umzudrehen und meldete mich danach kurz zu Wort. „Ok"

Er drehte sich wieder um und kam näher. Mittlerweile wich ich nicht immer zurück und blieb stehen. Nachdem er ganz nah an mich ran gekommen war, reagierte er schneller als ich reagieren konnte und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

Danach ging er runter mit der Begründung, dass wir uns beeilten müssten. Ich folgte ihm mach unten, wo er schon im Auto saß. Ich setzte mich zögernd auf den Beifahrersitz nachdem er mindestens dreimal drauf geklopft hat um mir zu signalisieren, dass ich mich da hinsetzten sollte. Nachdem ich die Tür zugezogen hatte, startete Harry den Motor und parkte gekonnt aus seiner Einfahrt aus.

Harry's Hand glitt zum Radio Schalter und mit einem Klick kam Ton aus den Lautsprechern, die genau in dem Moment kam mein Lieblingssong. Ich drehte die Musik etwas lauter und fing leise an mit zu singen.

„Du kannst singen?", Harry starrte mich geschockt an. „Naja, ich mag es aber ich kann es nicht." gab ich zurück. Harry beließ es dabei und fuhr stumm weiter. Er räusperte sich. „Sing bitte weiter, ich fand es schön." „Nur wenn du auch mit singst.", in der Hoffnung, dass er nicht singen konnte und er es deswegen nicht machen würde, schaute ich ihn an. „In Ordnung."

Auch wenn wir jetzt zusammen im Auto saßen und sangen, schoss mir die Röte ins Gesicht und wollte einfach nicht mehr gehen. Harry fand meine Stimme schön. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Die Fahrt dauerte nicht mehr lange, allerdings bog Harry kurz vor der Schule in eine Seitenstraße ab. Verwirrt blickte ich zu ihm, doch er fuhr nur rechts ran und schaute mich danach an. Er drückte auf meinen Knopf vom Anschnallgurt und ich verstand. Wir sollten nicht zusammen gesehen werden. Er schaute mich nur weiter monoton an und wartete auf meine Reaktion.

Eine kleine Träne rollte über meine Wange und ich wischte sie schnell weg, in der Hoffnung, dass Harry es nicht gesehen. Allerdings sah er mir direkt in die Augen, doch sein Blick wurde nicht weicher.

Ouch... mies. Wieso macht Harry das nur? Was macht er mit der Information über Gemma? Soll Louis, ihm verzeihen?

All the Love, xx

withered sunflower  |   Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt