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"Das sollen Waffen sein?", wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und stand neugierig auf.

"Etwas besseres findet ihr nicht außerhalb der Waffenkammer!", verteidigte Bard sich. Also würden wir wohl in die Waffenkammer einbrechen.

"Ihr könnt nicht gehen, ihr würdet ins Gefängnis kommen!", erriet Bard, was alle dachten.

"Wir warten auf die Dunkelheit!", meinte Thorin, "Ruht euch aus!" Alle zogen sich zurück, ich starrte aus dem Fenster zum Erebor. Nicht mehr lange, wir waren so nah.

"Wir haben nur noch wenig Zeit", meinte Thorin und kam neben mich.

"Der Weg ist nicht mehr weit, wir werden es schaffen!", meinte ich zuversichtlich, "Ich kann es kaum glauben, dass ich nach hundertfünfundsiebzig Jahren wieder hier bin. Es ist viel passiert in der Zeit. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es nicht besser gewesen wäre damals mit euch zu gehen und ein neues Leben in den blauen Bergen zu beginnen."

"Es gibt immer Gründe weshalb man etwas tut. Ich bin sicher du hattest welche, weshalb du nicht mit uns weitergezogen bist." Ich nickte, die hatte ich gehabt, er hatte recht. Ich sollte nicht über was wäre wenn nachdenken.

"Gehen wir!", schlug Balin vor, "Jetzt ist es dunkel genug!" Bain wollte uns aufhalten, aber wir gingen trotzdem. Gegen eine Horde Zwerge hatte ein kleiner Junge keine Chance, was er auch recht schnell erkannte und uns mit einem bedauernden Blick gehen ließ.

Schnell hatten wir die Waffenkammer gefunden und waren dort eingebrochen. Es waren keine Wachen in der Nähe gewesen und sonderlich geheim war sie auch nicht.

"Besonders gute sind die Waffen aber auch nicht!", bemerkte ich, nahm aber trotzdem ein paar mit.

Ein lautes Scheppern ließ uns zusammenfahren. Kili war mit einem Haufen Waffen die Treppe heruntergefallen und hatte wahrscheinlich die halbe Stadt geweckt.

Nur wenige Sekunden später hatte die Wache uns gefasst. Wir wurden vor das Rathaus geführt, wo sich einige Menschen versammelt hatten, tja die halbe Stadt geweckt eben.

Der Bürgermeister und ein schleimiger Gehilfe traten aus dem Haus. "Wer ist das?", fragte der Bürgermeister an seine Wache gewandt.

"Wir haben sie erwischt, als sie Waffen stehlen wollten, Herr!", antwortete eine Wache.

"Nur ein Haufen Söldner!", sagte der schleimige Mann verächtlich.

"Ihr wisst nicht mit wem ihr es zu tun habt!", sagte Dwalin mit Verachtung in der Stimme und zeigte auf Thorin, "Das ist nicht irgendein Halunke, das ist Thorin, Sohn von Thrain, Sohn von Thror!"

Thorin trat nach vorne und wies Dwalin an, zurückzutreten. "Wir sind die Zwerge Erebors, wir sind gekommen, um unsere Heimat zurückzufordern!", begann er und ein Raunen ging durch die Menge, "Ich erinnere mich an diese Stadt in den alten Zeiten. Ganze Handelsflotten lagen im Hafen, Beladen mit Seide und Edelsteinen, dies war keine vergessene Stadt! Dies war der Mittelpunkt des gesamten Handels im Norden!"

Er trat feierlich auf dem Bürgermeister zu: "Ich hole diese Zeiten zurück! Wir entzünden die Schmieden des Erebors neu, auf dass Wohlstand und Reichtum sich wieder aus den Hallen Erebors ergießen!"

Die Einwohner Esgaroths jubelten ihm aufgeregt zu. Nur einen hatte er nicht überzeugt. Bard drängte sich nach vorne und rief warnend: "Tod! Tod und Verwüstung werdet ihr über uns bringen! Wisst ihr nicht mehr, was damals mit den Menschen aus Thal geschehen ist?"

Um die hatte ich mich nicht gekümmert, aber wenn ich so drüber nachdachte, die Stadt stand komplett in Flammen als ich floh. Ich konnte mir ganz gut vorstellen, dass der Drach auch für die Menschen schrecklich war.

"Wir sollten nicht vorschnell urteilen!", warf der Bürgermeister ein, "Und vergesst nicht, es war euer Ahnherr, der versäumte den Drache zu töten!"

"Wenn Smaug wieder die Menschen angreifen würde..."

"Wir müssten ihn nur vorher töten. Ihr könnt auf diesen einfachen Mann hören,", begann Thorin erneut zu sprechen, "oder ihr lasst uns gehen. Ich verspreche euch, wenn es gelingt den Drachen zu töten, werden alle Teil haben am Reichtum Erebors! Dann habt ihr genug Gold um Esgaroth zehn Mal neu zu bauen!"

Und das wäre nur ein winziger Teil von dem Gold des Erebors, ich hatte nur eine ungefähre Vorstellung, wie viel Gold im Erebor lagerte, aber es war mehr. als man sich vorstellen konnte.

Thorin wendete sich zum Bürgermeister der Stadt: "Ich spreche zu euch, wollt ihr mein Angebot annehmen? Wollt ihr, dass die Prophezeiung in Erfüllung geht?"

Ich warf einen Seitenblick zu Bard, dem das alles missfiel. Zögerlich begann der Bürgermeister: "Ich sage: Willkommen, willkommen, und dreimal willkommen!"

Die Einwohner jubelten laut und Bard lief aufgebracht davon. Irgendwo hatte er recht, wenn der Drache nach Seestadt käme, wäre das verheerend.

Lin, lonely fighterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt