Von unten erklang die Stimme von Gandalf: "Wenn du mit meinem Meisterdieb nicht zufrieden bist, so gib ihn mir unversehrt zurück!"
Thorin ließ Bilbo fallen, dieser rettete sich über ein Seil und kletterte flink die Mauer zu Gandalf hinunter.
"Bisher machst du als König unter dem Berg keine besonders gute Figur", meinte Gandalf und blickte Thorin durchdringend an.
"Also", brachte Bard das Gespräch auf das Eigentliche zurück, "Den Arkenstein für das was versprochen wurde?"
Als Thorin ihm nicht antwortete schlug Thranduil Bard leise vor: "Verkauf ihn an Ecthelion von Gondor, er gibt die einen guten Preis dafür."
Ich merkte, wie Thorin innerlich kochte und am Liebsten alle umgebracht hätte. Bard wandte sich wieder an ihn: "Wollt ihr Frieden, oder Krieg?"
In diesem Augenblick kam eine Krähe an und krächzte Thorin etwas zu, daraufhin rief er laut: "Ich will Krieg!"
Erschrocken hielt ich die Luft an, das konnte er nicht ernst meinen. Im nächsten Augenblick hörte man ein lautes Stampfen und eine Zwergenarmee tauchte über der Hügelkuppe auf, Dain aus den Eisenbergen.
Lautes Jubelgebrüll kam von den Zwergen, ich war mir nicht sicher ob das so gut war, Zwerge gegen Elben kämpfen zu lassen, es würde in einem Gemetzel enden, wofür?
"Thorin!", rief Gandalf, "Ein Orkheer wird bald eintreffen!" Doch Thorin ignorierte ihn.
"Guten Morgen. Wie gehts uns allerseits? Ich hätte einen kleinen Vorschlag zu machen, wenn ihr mir einen Augenblick eurer Zeit schenken würdet. Wärt ihr so freundlich UND VERSCHWINDET VON HIER?!", lenkte Dain die Aufmerksamkeit auf sich und sein Heer.
Thranduil, Bard und Gandalf machten sich auf den Weg in Richtung Zwergenheer. Thranduil ließ seine Elben eine Salve Pfeile auf die Zwerge schiessen, doch die hatten Speere, die im Flug die Pfeile zerstörten.
Ziegen wurde auf die Elben losgelassen, nochmal Pfeile geschossen. Nachdem der Kampf einige Minuten andauerte erklang Lärm von einigen Hügeln in der Nähe.
Große Wurmartige Wesen brachen hervor und zogen sich rasch wieder zurück. Aus den entstandenen Löchern strömten Orks, Unmengen von Orks.
Die Zwerge zögerten keine Sekunde und rannten ihnen entgegen, doch sie waren deutlich in den Unterzahl.
Im letzten Moment schickte Thranduil auch die Elben los.
"Wir müssen da raus!", sagte ich unruhig.
"Nein, wir werden nicht kämpfen!", befahl Thorin.
"Das ist nicht dein Ernst, oder?", entgeistert sah ich ihn an, "Da draußen sind Orks die uns angreifen wollen und du lässt andere für dich kämpfen?"
"Ich bin der König", entgegnete Thorin und drehte sich um, ging zurück in den Thronsaal. Ich sah die anderen an: "Das ist nicht sein Ernst, oder?"
Balin seufzte und setzte sich, manche hatten ihre Rüstung schon abgelegt.
"Gut, dann werde ich seine Meinung eben ändern!", knurrte ich.
"Lin", meinte Balin und sah mich mit einem möglicherweise beruhigend gemeinten Blick an.
"Was?", fuhr ich dazwischen, "Er ist krank, ich weiß, aber wenn er nicht zur Vernunft kommt..."
Wütend lief ich in den Thronsaal.
"Thorin, wie kannst du nur!", fragte ich ihn, "Wie kannst du deine Sippe da draußen sterben lassen und hier drin sitzen? Von einem König hätte ich mehr erwartet. Von dir hätte ich mehr erwartet!"
Ich sah ihn wütend und enttäuscht an.
"Sieh die den Schatz an. Er ist nicht mit Leben zu bezahlen", meinte Thorin und zeigte auf die Goldberge um sich.
"So spricht kein wahrer König. Du hörst dich an wie Thror!"
"Ich bin nicht mein Großvater!", fuhr er mich an.
"Dann zeig das doch! Du warst immer mehr König als jetzt! Du warst ein besserer König, als du noch in den blauen Bergen warst. Du warst immer ein besserer König als jetzt. Jeder hätte dich als König anerkannt, auch ich."
Ich drehte mich um, den Drang ihn fest zu schlagen unterdrückend und ließ ihn hoffentlich etwas nachdenklich stehen. Deprimiert setzte ich mich neben Fili auf einen Steinbrocken in die Nähe des Tors. Von draußen hörte man Kampfgeräusche.
Eine Weile später kam Thorin zurück, Kili trat ihm gleich entgegen und ich stand angespannt auf.
"Ich kann nicht hier drin sitzen, während andere unsere Schlachten kämpfen!", schrie Kili Thorin an, "Das liegt nicht in meinem Blut!"
Thorin kam ruhig auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Nein, und in meinem auch nicht."
Als ich realisierte, dass er von der Drachenkrankheit befreit war musste ich lächeln.
"Ich habe kein Recht euch das zu fragen, aber wollt ihr mir folgen, ein letztes Mal?", fragte Thorin.
"Ja!", rief ich, "Wir gehen da raus und zeigen den Orks, dass sie sich mit dem falschen König angelegt haben!"
"Bombur!" Bombur verstand und holte das Horn.
"Sie sollen merken, dass wir kommen!", sagte Thorin und wandte sich in Richtung Tor, "Auf mein Zeichen lasst ihr die Glocke schwingen!"
Bofur und Ori, die ganz hinten standen nickten. Thorin wandte sich an mich und murmelte: "Es tut mir leid."
"Du konntest nichts dafür", meinte ich schulterzuckend und lächelte, "Mach dir keine Vorwürfe, du hast es immerhin geschafft."
Er wandte sich wieder in Richtung Tor, Bombur lief gerade auf seine Position. "Und Lin", meinte er.
Ich drehte mich zu ihm und er konnte noch sagen: "Nur falls etwas passiert..."
Dann wurde er von dem lauten Horn unterbrochen. Er sah mich kurz zögernd an, zog mich zu sich und legte seine Lippen für eine Sekunde auf meine und ging dann wieder, ohne meine Reaktion abzuwarten nach vorne.
Ungläubig legte ich meine Finger auf meine Lippen. Ich sah nach hinten und Balin zwinkerte mir zu.
Es ist soweit!
Jetzt sind wir bald am Ende angelangt. Ich liebe diese Szene, es ist glaube ich die Beste aus dem ganzen Film, abgesehen vielleicht von Thorins Tod, die ist aber so verdammt traurig, deshalb diese.
Wenn es irgendwelche Verbesserungsvorschläge oder so gibt, lasst gerne einen Kommentar da.
Laura
DU LIEST GERADE
Lin, lonely fighter
FanfictionLin, eine ehemalige Bewohnerin des Erebors, erfährt von der Mission der Zwerge. Der Hass, die Verzweiflung und die Rachsucht sind das Einzige was sie noch antreiben. Sie schliesst sich der Gruppe an, um sich an Smaug zu rächen. Doch zugleich merkt s...