Kaum hatte sie die Tür geschlossen kam Thorin aus dem Bad, nur ein Handtuch um die Hüfte. Ich wartete bis er sich dann auch angezogen hatte, versuchend ihn nicht anzustarren.
"Fertig?", fragte ich.
"Wir können los." Er legte einen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf den Kopf.
Aus der großen Halle drang schon Lärm und es waren jede Menge Zwerge da. Thorin wurde sofort von Balin zu Thranduil und Bard gebracht, Kili nahm mich mit zu einem Tisch, an dem Fili, Bain, Sigrid und einige Zwerge saßen, die ich nicht kannte.
"Zwerge sind anstrengend!", meinte Sigrid und ließ sich neben mich auf die Bank fallen.
"Du hast vollkommen recht", seufzte ich und sah in Fili und Kilis Richtung, "Nach ein paar Bier wirds besser."
"Sigrid trinkt ganz bestimmt kein Bier!", unterbrach Bain mich, der selbst aber einen Bierkrug vor sich stehen hatte.
"Ach komm Bain. Lass ihr doch auch etwas Spaß", meinte Fili und schob mir und Sigrid je einen Krug hin.
"Es werden Fragen gestellt. Wenn ihr mit ja antworten würdet, müsst ihr trinken, sonst der, der gefragt hat!", erklärte einer der mir unbekannten Zwerge.
Eine ganze Weile machte ich mit, dabei immer die immer mehr in die Halle strömenden Gäste im Blick. Als die Halle zum bersten voll war, sagte Thorin ein bisschen was, von dem ich hier hinten fast nichts verstand.
Musik erklang und die Horde zog es auf die Tanzfläche, die Tische wurden etwas leerer.
"Komm!", rief Kili gegen den Lärm und zog mich hinter sich her Richtung Tanzfläche. Fili folgte uns mit einem unbekannten Mädchen. Auf der Fläche war es so voll, dass man keine andere Wahl hatte, als einfach das zu tun, was alle anderen auch taten.
Nach einer Weile ging ich zurück zum Tisch, ich setzte mich zu Dwalin, ein paar Zwergen und Legolas mit zwei weiteren Elben.
Ich verfolgte ihr Gespräch über das Umbringen von Höhlentrollen, kurz darauf kam auch Sigrid, inzwischen etwas angetrunken, mit Bain und ein paar seiner Freunde.
Dwalin fing an, irgendwas vor sich hinzubrabbeln, betrunken natürlich von dem Elbenwein. Keiner beachtete es, da man eh nichts verstand.
Ich bekam etwas von dem Elbenwein, der ziemlich stark war und hielt Sigrid, Bain und die restlichen Menschen davon ab, auch davon zu trinken.
Von hinten legten sich Hände auf meine Schultern: "Die Menschen scheinen ja nicht besonders viel zu vertragen."
Ich rückte zur Seite, dass Thorin sich auch noch hinsetzen konnte und nickte, mit den Schultern zuckend: "Wenigstens haben sie noch keinen Wein abbekommen."
Thranduil und Bard setzten sich gegenüber und Dwalin, der auch schon einiges intus hatte, fing an lauter zu reden: "Bard erinnert sich bestimmt noch, es gab ein großes Fest für uns. Eure Stadt ist schon echt Scheiße... Es waren einige Gestalten unterwegs, die haben es ausgenutzt, dass Thorin Lin eine Weile allein gelassen hatte..."
Ich wollte protestieren, doch Dwalin redete, man konnte fast sagen grölte, weiter.
"Sie hat den ersten freundlich abgewiesen, der Zweite musste von Thorin gerettet werden..."
"Ich hätte ihn schon nicht umgebracht", warf ich, seine Pause nutzend, ein, Thorin flüsterte mir zu: "Wer weiß, ich würde es dir schon zutrauen."
"Später hörte ich aus ihrem Zimmer eine Stimme aufgewühlt Fragen stellen, um was es genau ging konnte ich nicht sagen, aber die Antworten kamen leise und nur langsam."
"Dwalin, bitte!", sagte ich, jetzt gefährlich scharf und mit schneidender Stimme, doch er redete weiter.
"Lin, das ist nur was passiert ist. Dann ging die Tür auf und Alfrid stolperte heraus, ohne Hemd, er war ziemlich wütend, würde ich sagen. Dann kam sie auch und vertrieb ihn, als er das Schwert aufblitzen sah rannte er fluchend davon."
"Dwalin, es war nichts wichtiges. Das musst du jetzt nicht allen erzählen!" Unbeirrt fuhr er fort: "Ich hab natürlich gefragt was war."
"Und ich hab gesagt er hat mir nur ein paar Fragen beantwortet. Das wars, Dwalin, das weißt du auch. Du warst betrunken."
"Nicht so sehr als dass ich mich nicht mehr daran erinnern würde."
"Wenn du noch ein Wort sagst!", ich sprang auf und klatschte ihm mit der flachen Hand ins Gesicht, "Wie viel hast du gesoffen?"
Legolas packte meinen Arm bevor ich weiter auf ihn losgehen konnte und fragte: "Was ist denn passiert? War es so schlimm?" Resigniert legte ich meinen Kopf auf den Tisch und sah Dwalin auffordernd an.
"Sie hatte wie gesagt ihr Schwert in der Hand und dazu hatte sie auch kein Hemd an." Ich spürte wie alle Blicke auf mir lagen.
"Lin? Was war das?", wollte Thorin wissen und ein starker Hauch von Eifersucht schwang mit. Ich stand auf, wunk Thorin mit mir und zischte Dwalin im Vorbeigehen zu: "Kannst du nicht deinen Mund halten. Ich dachte wir hätten ausgemacht dass keiner davon erfährt."
Er sagte nichts, sondern trank seinen Krug, in dem offensichtlich Wein war aus, bevor er sich nachschenkte. Thorin folgte mir und in einer ruhigeren Ecke fing ich an zu erklären: "Er wusste etwas über die Orks, was ich wissen musste. Ich hab ihn rausgeschmissen bevor irgendwas passiert ist." Ich sah Thorin entschuldigend an.
"Mach so etwas einfach nie wieder, ja?", sagte er ruhig.
"Du bist nicht wütend?", fragte ich ungläubig.
"Nein. Vielleicht ein bisschen. Ich bin sicher du hast es nicht grundlos getan und zu diesem Zeitpunkt hättest du mit wem auch immer machen können was du wolltest. Ich will nur nicht, dass dir etwas passiert, erzähl mir einfach immer alles", er nahm mich in den Arm und legte seinen Kopf auf meinem ab.
"Glaub mir, ich werde das nicht mehr tun müssen", murmelte ich an seine Brust. Wir gingen wieder zurück, Dis saß jetzt auch an dem Tisch und als wir kamen fragte sie direkt mit großen Augen: "Ist das wahr, was Dwalin erzählt?"
"Wenn du das mit Alfrid meinst, ja."
"Wirklich? Machst du soetwas öfter?", wollte sie stirnrunzelnd wissen. Wir setzten uns neben sie und ich meinte leise: "Früher habe ich das gemacht, jetzt muss ich es nicht mehr tun."
Danke für die vielen Votes und fast 700 Reads!
Ich hab das nur zum Spaß geschrieben und hätte nie gedacht, dass so viele es lesen würden, danke an jeden der das liest, votet und vielleicht mal kommentiert!
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Lin, lonely fighter
FanfictionLin, eine ehemalige Bewohnerin des Erebors, erfährt von der Mission der Zwerge. Der Hass, die Verzweiflung und die Rachsucht sind das Einzige was sie noch antreiben. Sie schliesst sich der Gruppe an, um sich an Smaug zu rächen. Doch zugleich merkt s...