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Ein großes Fest wurde für uns gefeiert, viele reich aussehende Bürger waren da, einige andere, normalere waren auch zu sehen.

"Hier stinkt alles nach Fisch!", beschwerte ich mich grummelnd und roch an meinem Bier.

"Ach komm, so schlimm ist es nicht!", meinte der Zwergenkönig, sich zufrieden umsehend. Ich leerte den Krug und kommentierte dann: "Man kann es trinken. Schmeckt aber nach Fisch!"

"Nach ein paar Krügen interessiert es dich nicht mehr", sagte Thorin und zeigte auf seine beschwipsten Neffen. Ich nahm mir einen neuen Krug und ließ die Zwerge nicht aus den Augen.

"Ja, aber dann muss man aufpassen, nicht, dass noch irgendwas unerwünschtes passiert", meinte ich und zeigte auf die jungen Frauen, die sich offensichtlich an die Prinzen machten.

"Davor schmeiß ich sie in den See!", brummte Thorin und kniff sichtlich verärgert die Augen zusammen.

"Das glaub ich dir", meinte ich und nahm einen dritten Krug, "Ich dachte immer, Zwerge würden nicht so leicht betrunken. Und du hattest recht, man schmeckt den Fisch kaum noch." Ich blieb an den Tisch gelehnt stehen und beobachtete die Vorgänge.

"Ich glaube langsam solltest du sie mal ins Bett bringen, ohne Begleitung", stellte ich mit Blick auf die Zwerge fest. "Ja, nicht dass sie noch Unsinn anstellen", stimmte er mir seufzend zu, "Du kommst zurecht, nehme ich mal an."

Ich nickte, es waren zwar einige komische Gestalten unterwegs, aber ich würde zurechtkommen. Er nickte mir noch einmal zu, stellte seinen Krug ab und ging zu seinen Neffen, die er am Arm packte und hinter sich her in den Bereich mit den Zimmern schleppte.

Ich beobachtete weiter die Leute auf dem Fest, bis eine ähnlich schleimige Gestalt wie der Lakei des Bürgermeisters sich zu mir gesellte.

"Guten Abend hübsches Mädchen!", sagte er lallend.

"Kannst gleich wieder verschwinden!", sagte ich gelangweilt und wedelte mit der Hand als wollte ich eine Fliege verscheuchen, "Ich bin keine Hure."

"Verzeiht das Verhalten meines Vetters!", erklang eine andere Stimme.

"Entschuldigung angenommen", meinte ich und sah aus dem Augenwinkel, wie der Betrunkene weggestoßen wurde.

"Was führt euch hierher?", fragte der Fremde.

"Jedenfalls nicht das gute Bier!", zischte ich, "Und auch nicht die netten Leute." Ich hoffte ich hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass ich nicht mit ihm reden wollte, aber er gab noch nicht auf.

"Ihr seid mit den Zwergen gereist, nicht?"

"Und wenn?", gab ich gelangweilt zurück.

"Es ist nur ungewöhnlich, dass junge Mädchen mit Zwergen reisen und Waffen tragen", meinte der Fremde achtlos.

"Ach ja?", zischte ich und packte ihn am Hals, "Warum sollte es?"

"Ich an eurer Stelle würde sie lieber nicht verärgern, wenn ihr nicht im See landen wollte oder schlimmeres!", sagte Thorin, ich war fast schon froh, dass er wieder aufgetaucht war und ließ den Fremden los. Dankbar sah ich zu Thorin, der sich wieder seinen Krug genommen hatte und neben mir an der Wand lehnte.

"Ich wollte nicht gleich so drastische Maßnahmen ergreifen, aber darauf wäre es wohl hinausgelaufen", meinte ich, sarkastisch fragte ich, "Beide brav im Bett?" Gelangweilt nahm ich mir noch einen Krug.

"Natürlich nicht", meinte Thorin grinsend, "Aber sie werden schon dort bleiben."

"Der nächste Morgen wird ihnen schon lehren, sich nicht zu sehr zu betrinken", grummelte Dwalin, der an uns vorbeilief. Es kam mir vor als würde der Raum sich immer mehr mit Leuten füllen. Düstere Gestalten waren vermehrt zu sehen.

Lin, lonely fighterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt