28 (alternatives Ende)

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Das ist jetzt eine "traurige" Version, wie es ist, könnt ihr euch wahrscheinlich vorstellen. Wer mit dem anderen Ende zufrieden ist, muss das auch nicht mehr lesen, es ist hauptsächlich für mich (und weil ich dafür eine Fortsetzung im Kopf habe).

Ich sprang von dem Ziegenbock und folgte Kili, Fili und Dwalin.
Thorin war mitten in den Ruinen und schaute sich suchend nach Azog und seinem Gefolge um.
"Ich durchsuche den Turm!", meinte ich und zeigte mit der Schwertspitze auf den linken.
Thorin nickte und ich lief los, aufmerksam auf Geräusche achtend. Es war ruhig, zu ruhig!
Ich schlich mich durch den Turm und hörte irgendwann schwere Stiefel und sah flackerndes Licht. Trotzdem lief ich ihnen entgegen.
Es waren zum Glück nur zwei, die ich schnell umbrachte, aber ich hatte das Gefühl hier wären noch mehr.
Mein Gefühl trügte mich auch diesmal nicht und eine ganze Legion Orks stellte sich mir entgegen.
Ich musste wegrennen, ich hasste es vor einem Kampf wegzurennen und brachte auf dem Weg ein paar Verfolger mit meinem Bogen um.
Schließlich sprang ich von einer Maueröffnung hinunter und landete auf dem Platz, wo vorhin noch Thorin und Dwalin waren.
Jetzt war Thorin fort, Dwalin kämpfte mit ein paar einzelnen Orks, die hier herumrannten.
"Wo sind die anderen?", fragte ich ihn, überrascht drehte er sich um.
"Fili wurde umgebracht", sagte er langsam.
"Was?", fragte ich erschrocken.
"Es war eine Falle", sagte eine leise Stimme hinter mir.
"Bilbo!", fuhr ich herum, "Bring dich in Sicherheit. Ich suche Kili und Thorin, halte hier die Stellung!"
Ich sah Dwalin bittend an.
Ohne auf eine Antwort zu warten drehte ich mich um und stürmte mit erhobenem Schwert in die Mauerreste davon.
Ich entdeckte Filis Leiche und rannte ohne mich umzudrehen weiter.
Von weiter oben hörte ich Kampflärm.
Bevor ich aber zum Schauplatz kam, stellten zwei große Moria-Orks sich mir entgegen.
"Na gut", knurrte ich leise, "Könnt ihr haben."
Ich schlug auf beide schnell und heftig ein, bis auf einen Schnitt am Bein und Orkblut im Gesicht kam ich unbehelligt davon.
Nur wenige Sekunden nach unserem Zusammentreffen lagen sie tot am Boden.
Ich hörte einen Schrei: "Kili!"
"Tauriel!"
Dort war auf jeden Fall Kili, er hatte immerhin elbische Unterstützung. Dann konnte Thorin vermutlich auch nicht weit sein.
Ein besonders großer Ork kam mir entgegen, das war Bolg. Ich sprang ihm in den Weg und wir lieferten uns ein hartes Duell, er war um vieles stärker und verdammt schnell für einen Ork.
Ich hackte ihm tief in die Seite woraufhin er mich mit der Faust in den Bauch rammte und gegen einen Felsen mehrere Meter entfernt schleuderte.
Ich spürte etwas knacksen. Verdammt.
Er kam auf mich zu, drehte aber dann plötzlich um und rannte in die andere Richtung. Ich rappelte mich mühevoll auf und folgte ihm, hinter mir hörte ich plötzlich klappernde Schritte und fuhr herum.
Ork-Nachschub.
Ich schoss ein paar mit meinen Pfeilen ab, sobald sie näherkamen wechselte ich zum Schwert und vergaß die gebrochenen und geprellten Rippen.
Ich wusste nicht, was ich genau tat, aber am Ende waren alle tot und ich lief weiter, ein Schrei hallte durch die Gasse und ich rannte schneller.
Als ich um die Ecke bog, sah ich gerade noch etwas über den Abhang fallen. Dann sah ich auf den Boden und sah Kili leblos daliegen.
"Oh, verdammt, Kili!", rief ich und schüttelte ihn, aber dann sah ich die klaffende Wunde, er musste tot sein.
Ich lief zum Abgrund und sah Tauriel, Bolg und einen anderen kämpfen.
Ich rannte weiter hoch und schoss auf dem Weg meine letzten Pfeile auf Orks, nur einen behielt ich.
Schlitternd kam ich auf der Eisfläche zum stehen, Azog und Thorin lieferten sich einen erbitterten Kampf.
Ich spannte meinen allerletzten Pfeil und schoss ihn ganz genau auf Azogs Kopf. Er drehte seinen Kopf eine Sekunde und sah mich gehässig an.
Er fing den Pfeil aus der Luft.
Ich schnappte überrascht nach Luft und rannte dann auf ihn zu.
Er schleuderte Thorin ein ganzes Stück übers Eis und widmete sich mir.
Die Klingen schlugen lange laut klirrend aufeinander, mein Schwert wurde mit jeder Sekunde schwerer und Azog gewann die Oberhand.
Er war viel stärker als ich und hatte noch keine Verletzungen.
Eigentlich war ich schneller, aber die verletzten Rippen hinderten mich, langsam aber sicher verlor ich an Ausdauer und meine Abwehr wurde brüchig.
Seine Klinge durchbohrte meine Schulter und ich musste kämpfen, um bei Bewusstsein zu bleiben.
Ich versuchte mein Schwert anzuheben, aber an der Schulter waren Muskeln und Sehnen zertrennt, ich konnte nichts tun. Mit einem Fuß trat ich stark gegen seine Kniescheibe, woraufhin er kurz das Gleichgewicht verlor, mich dann aber  fortschleuderte und ich mit Kopf und Oberkörper gegen einen Felsen schlug.
Dann verlor ich endgültig das Bewusstsein.
Als ich meine Augen wieder öffnen konnte sah ich zuerst Azog am Boden liegen und dann Thorin am Rand der Eisfläche stehend.
Er hatte überlebt.
Ich versuchte aufzustehen was irgendwie klappte und lief in seine Richtung.
Dann kippte er plötzlich zur Seite und ich rannte meine Schmerzen ignorieren zu ihm, fiel auf die Knie und schrie ihn an: "Thorin! Wach auf, er ist tot, du musst leben!" Mein Blick fiel auf die große Wunde an seinem Bauch.
"Nein!", flüsterte ich.
"Lin", sagte Thorin leise, "Nimm das!"
Er sah mir in die Augen und gab mir einen seiner Ringe.
"Nein!", sagte ich tonlos. Tränen liefen über mein Gesicht, ich nahm den Ring trotzdem.
Thorin strich mir übers Gesicht und zog mich näher zu sich, legte seine Lippen auf meine, lange, ich wollte der Moment würde nie aufhören.
Er sagte leise und mit letzter Kraft: "Ich liebe dich Lin, aber lass dein Leben weitergehen, ich liebe dich!"
Dann wurden seine Augen starr und sein Gesicht ausdruckslos.
"Nein!", schrie ich und sank auf seiner Brust zusammen, weinend und kraftlos.
"Lin?", jemand tippte mir auf die Schulter und ich fuhr, mit meiner linken meine kleine Axt haltend herum.
Es war Bilbo.
Er setzte an irgendwas zu sagen doch ich unterbrach ihn: "Sag nichts! Sei einfach still, das macht es nicht besser!"
Ich rannte auf Azogs Leichnam zu und hackte mit der Axt auf ihn ein und schrie ihn an.
Meine ganze Wut ließ ich an seinem toten Körper aus.

Lin, lonely fighterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt