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"Lin, Thorin hat gesagt...", hörte ich seinen älteren Neffen sagen und die Tür aufstoßen.

Sein Jüngerer hängte, als ich herumgefahren war an: "Ich glaube wir kommen etwas ungelegen. Haben die Heiler euch soetwas nicht verboten?"

"Kili, es ist nicht wie es für euch aussehen muss", meinte ich, musste aber etwas grinsen, "Dieser Idiot wollte mir was zum anziehen besorgen... ein Kleid."

"Und deshalb küsst du ihn?", fragte Fili mit hochgezogener Augenbraue.

"Was? Nein."

"Danach sieht es aber für uns aus", mischte Kili sich ein, "Zieh doch einfach das Kleid an und iss was, bevor Oin merkt, dass ihr aufgestanden seid."

Immer noch nicht begeistert sah ich zu dem Kleid. "Na gut", knurrte ich, "Aber danach nie wieder!"

"Nichtmal zu deiner Hochzeit?", fragte Kili, eine Schnute ziehend. Ich schmiss einen Lappen, mit dem ich meine Wunde gesäubert hatte, nach ihm, doch er schloss schnell die Tür.

"Hilfst du mir wenigstens?", fragte ich Thorin, der immer noch neben mir stand.

Irgendwie hatte ich das Kleid anbekommen, war aber gar nicht glücklich darüber. Thorin nahm mich zufrieden grinsend mit zum Esssaal, wo auch Kili, Fili, Bifur, Bombur, Balin, Dwalin und Ori saßen.

"Hat Oin euch erlaubt aufzustehen?", wollte Balin wissen, wunk aber gleich wieder ab, "Hat er bestimmt nicht."

"So schlimm?", fragte Kili grinsend.

"Schlimmer!", grummelte ich und nahm mir von dem Eintopf.

Elf Tage waren vergangen, meiner Meinung nach ging es mir wieder gut, Oin fand das aber noch nicht und verordnete mir weiterhin Bettruhe, Thorin kümmerte sich mit Balin um den Erebor und einige Verhandlungen wurden geführt.

Man hatte mir auch ein neues Hemd und eine Hose beschaffen können, worüber ich mehr als froh war, ich mochte es überhaupt nicht in Kleidern rumzulaufen.

Als es mir zu langweilig wurde, im Bett zu liegen und die Decke anzustarren, stand ich immer wieder auf und lief durch den Erebor, zu Plätzen, an denen ich früher schon gerne war.

Ich besuchte auch meine alte Wohnung, die ich noch fast so vorfand wie ich sie in Erinnerung hatte. Etwas traurig betrachtete ich die Erinnerungsstücke aus der Zeit, als ich noch ein Kind war.

Oder das was davon übrig war, die Wände waren rußgeschwärzt und Staub hatte sich überall angesetzt. Vieles war zerbrochen, aber das Bett war noch da, es roch sogar noch ein bisschen wie damals, was mich glücklich und traurig zugleich machte.

Ich nahm ein paar Kleinigkeiten, die ich damals in der Hektik zurücklassen musste mit und

Nach einer Weile ging ich zurück in den Bereich in dem die Gemeinschaft wohnte, Thorin und ich, da ich bei ihm wohnte, hatten eine kleine Wohnung, in der Thorin schon in seiner Jugend gewohnt hatte.

Er hatte nicht in die seines Großvaters ziehen wollen, was mir ganz recht war. Ich setzte mich brav wieder ins Bett, Oin würde bald zum täglichen Besuch kommen.

Kaum saß ich ein paar Minuten da, kam er auch.

"Guten Abend, Lin, lass mich mal nochmal sehen!", sagte er. Schnell zeigte ich ihm die Reste der Verletzungen.

"Sieht doch schon ganz gut aus!", murmelte er.

"Darf ich wieder aufstehen?", fragte ich.

"Machst du doch sowieso", antwortete er wissend.

"Vielleicht", murmelte ich und schaute die Decke an.

"Nun, jetzt darfst du wieder aufstehen, aber schon dich bitte noch. Bleib einfach noch ein paar Tage innerhalb vom Erebor, dann dürfte nichts passieren!", sagte er und ich grinste: "Danke! Das werde ich gerade noch einhalten können!"

Er ging kurz darauf weiter und ich beschloss zum Essen zu gehen, das es bald geben sollte.

"Immer noch heimlich oder darfst du inzwischen?", fragte Kili, als ich fast in ihn lief.

"Oin hat es mir offiziell erlaubt. Gibt es Essen?" Er nickte und lief den Rest des Wegs mit mir. Wir hatten gerade zu essen begonnen, als Thorin und Balin sich zu uns setzten.

"Wieder vor Oins Fürsorge geflüchtet?", wollte Thorin wissen. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und meinte: "Ich bin jetzt offiziell gesund! Nur soll ich noch im Erebor bleiben und es nicht gleich wieder übertreiben. Und wie war dein Tag als König heute?"

"Anstrengend und nervtötend", meinte er und Balin, der ihm als Berater zu Seite stand, stimmte zu. Als wir fertig gegessen hatten, beschloss Thorin für heute die Arbeit zu lassen und ging mit mir zurück in die kleine Wohnung.

Lin, lonely fighterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt