Verknallt?

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Immer noch verwirrt saß ich nun alleine in einem Tresorraum... auf einer alten Matratze... und mir wollte dieser Moment mit Berlin nicht aus dem Kopf gehen. Ich hatte nichtmal irgendwas falsches gesagt, aber seine Stimmung änderte sich aus dem nichts. Während ich mir den Kopf darüber zerbrach, bemerkte ich gar nicht, wie aufeinmal die Tür aufgemacht wurde. Ich schreckte auf aber war voller Hoffnung, dass Berlin zurückkam. Doch anstatt einem gut aussehende Mann mit Waffengürtel in die Augen zu blicken, stand eine Frau mit schwarzen Haaren vor mir. Wenn ich mich recht entsinne war ihr Name Nairobi... sie blickte sich um, während sie immer näher zu mir kam. „Wow... allein schon von diesem Geld hier könnte ich mir einen Maserati kaufen" völlig irritiert guckte ich sie an und wartete auf eine Erklärung ihrerseits. „Ach komm... guck nicht so als wäre ich Königin von England" lachte sie und setzte sich neben mich. „Berlin hat mir gesagt, ich soll dir diese Sachen geben..." sie drückte mir einen Beutel mit Schmerztabletten, einem Wasser und etwas zum Knabbern in die Hand. „Ich weiß nicht wieso er dich hier runter gebracht hat, aber aufjedenfall soll ich ab jetzt jede Stunde hier runter kommen um nach dir zu sehen" überrascht guckte ich Nairobi an. „Warte mal... und was ist mit ihm?" „er meinte ich soll immer runter gehen... mehr weiß ich leider auch nicht" sie stand auf und guckte mich mitleidig an. „Ich habe wirklich keine Ahnung was du hier alleine machen sollst aber helfen kann ich dir leider auch nicht, ich muss auf die Befehle von Berlin hören obwohl ich ihm manchmal gerne eine kugel in den Kopf jagen würde! An der Stelle vom Professor hätte ich mir das Kommando übergeben und nicht so einem extravaganten Schnösel, der mit einem Stock im Arsch rumläuft!" ich zog eine Augenbraue hoch und schmunzelte ein wenig. „die meisten Leute scheinen ja nicht so begeistert von Berlin zu sein oder?" „definitiv nicht! Soll ich dir mal was sagen? Als wir in unserer Vorbereitungsphase waren und alle in einem Haus gewohnt haben... für verdammte fünf Monate...! Berlin lief jeden einzelnen Tag in einem Anzug rum... und an jedem Tag hatte er gefühlt einen anderen an. Er hat ständig geglaubt er wüsste alles besser, hat uns bei jedem Scheiß korrigiert und hat sogar Moskau runtermacht weil er am Tag kacken war! Ich meine wie kompliziert kann man bitte sein?" „Naja... er ist halt vornehmen... ist doch gut oder?" „nicht wenn du ihn 5 Monate lang ununterbrochen aushalten musst. Und dann regt er sich ständig darüber auf, wenn jemand einen Apfel von ihm isst... jedesmal ist er fast ausgerastet wenn sich Denver einen Apfel aus seinem Zimmer geklaut hat. Ich glaube der Typ ist so süchtig nach diesen Dingern, wie Junkies nach ihren Drogen"
Nachdem Nairobi auch mal damit fertig war, sich über Berlin aufzuregen, ging sie aus dem Raum und verschloss ihn hinter sich. Und schon war ich wieder allein. Der Gedanke daran, wie Berlin sich aufregte weil Irgendwer seine Äpfel klaute, brachte mich zum Schmunzeln. Ich meine, ich aß jeden Tag in der Schule mindesten einen Apfel aber das man wirklich so süchtig danach sein kann wie Berlin? Obwohl ich das mit seinen Anzügen nichtmal schlecht finde. Ich hatte schon immer was übrig für Männer, die einen Anzug trugen und mir Berlin in einem schwarzen Anzug vorzustellen war zu schön um wahr zu sein. Der rote Overall sah schon wirklich gut an ihm aus... wie würde er wohl in einem Anzug aussehen?? Ich würde es nie herausfinden, denn wenn wir hier noch irgendwann mal rauskommen sollten, werde ich ihn nie wieder sehen. Ich fand es eigentlich sehr schade... wenn es nach mir ginge würden wir hier noch mehrere Wochen verbringen. Solange ich endlich mal wüsste, was mit Berlin los ist. Und da war ich auch schon wieder bei dem Thema... wieso schickte er aufeinmal Nairobi zu mir runter... anstatt, dass er einfach mal selber kommen würde um mir zu erklären was eigentlich los ist.
Es vergingen Stunden, die ich nun schon alleine in diesem Raum hockte und nicht wusste, wie ich die Zeit totschlagen konnte. Soviel zum Thema Nairobi soll jede Stunde kommen um nach mir zu gucken. Nairobi ließ sich ungefähr vier Stunden Zeit, bis sie auch mal wieder zu mir kam. Ich war so froh als sie endlich da war, denn ich musste schon die ganze Zeit so dringend auf Toilette, dass ich es fast nicht mehr ausgehalten hätte. Nairobi half mir hoch und führte mich zu einer Toilette, die sich ebenfalls in der unteren Etage befand. Während ich in der Kabine saß, platzte jemand in den Raum und sprach mit Nairobi. Der Stimme zufolge war es Tokyo, die sich darüber aufregte was Berlin hier abzog. „Nairobi, hör doch damit auf Berlins Drecksarbeit zu erledigen ganz ehrlich... ich hab die Schnauze voll von dem Typen! Wenn er eine Geisel separat halten will, dann soll er sich gefälligst selbst darum kümmern!" „komm runter Tokyo, er wird schon seine Gründe gehabt haben" „was denn für Gründe? Er hat einfach keinen Bock und fickt lieber die Geiseln nacheinander durch" „was???" „er ist doch die ganze Zeit mit diesem einen Mädchen zusammen... die Arme kann sich nichtmal gegen ihn wehren" Nairobi fragte weiterhin über welches Mädchen Tokyo denn reden würde... Tokyo beschrieb mich von Kopf bis Fuß... sie erzählte sogar von meinen Verletzungen. „Ich glaube nicht, dass Berlin sie fickt..." „wie willst du dir da so sicher sein? man Nairobi öffne doch deine Augen! Er ist einfach notgeil!" „weil dein beschriebenes Mädchen gerade in dieser Kabine hockt!" ich stand auf und kam zu den beiden raus. Tokyo blickte mich fassungslos an. „Du bist die, die separat gehalten wird?" ich zuckte mit den Schulter und guckte zu Tokyo. Man sah ihr an, wie unangenehm die ganze Situation für sie war...Was sie vor Nairobi behauptete.
Ohne irgendwas zu sagen verließ Tokyo den Raum. „Also was bei Tokyo im Kopf rumgeht... das ist mir auch jedesmal ein Rätsel" meinte Nairobi und schüttelte mit dem Kopf.
Wir gingen zurück in den Tresorraum und bevor Nairobi mich verließ, wollte ich sie noch um etwas bitten. „Kannst du Berlin bitte sagen, er soll wenn er kann mal zu mir kommen? Es ist wichtig..." Nairobi lächelte mich an und nickte. „Ich werde es ihm ausrichten..." sagte sie und verschwand hinter der Tür. Und schon wieder war ich allein... wer weiß wie lange es nun dauern würde, bis mal jemand zu mir kommt. Ich legte mich sanft auf die Matratze und schloss meine Augen, damit die Zeit vielleicht etwas schneller umgehen würde. Doch ich kam mit meinen Gedanken immer noch nicht klar... alles drehte sich nur noch um diesen einen Mann... um Berlin. Aber wieso??? Ich verstand mich selber nicht mehr. Ich hoffte einfach nur noch die ganze Zeit, dass er endlich durch diese Tür kommen würde! Es ist schon komisch wie schnell man jemanden vermissen kann, denn bei mir trat es jetzt schon auf. Ich hatte ihn seit knapp fünf Stunden nicht mehr gesehen und wollte ihn unbedingt hier haben! Keine Ahnung ob es einfach nur so war oder ob ich mich in ihn verknallt hatte aber eines war mir bewusst... ich wollte Berlin! Und das sofort...

Als hätte Gott meinen Wunsch erhört, öffnete sich wenige Minuten später die Tür vom Tresorraum. „Ist irgendwas passiert oder wieso wolltest du mich sprechen?" fragte Berlin, während er die Tür hinter sich schloss. Ich stand auf und ging ein paar Schritte zu ihm „Was ist los mit dir?" „wie meinst du das? Es ist alles gut..." antwortete er als wäre nichts gewesen. „Wieso verlässt du vor ein paar Stunden einfach so den Raum und schickst Nairobi zu mir, damit sie sich um mich kümmert? Vorhin meintest du noch, dass du versuchst so oft wie möglich hier zu sein" Berlin guckte auf den Boden und atmete tief ein. „Es gibt einen Grund wieso... aber das hat nichts mit dir zu tun" „mit wem denn dann?" „eher mit mir... ich kann dir das nicht erklären, außerdem ist es ziemlich kompliziert" „sag es doch einfach... dir wird hier schon niemand den Kopf abreißen" er hob seinen Kopf und guckte mir tief in die Augen. „Berlin, sag mir einfach was los ist! Wieso warst du von dem einen Moment auf den anderen direkt so anders? Was ist passiert?" ohne irgendwas zu sagen ging er auf mich zu...

Was glaubt ihr was als Nächstes passiert?🥴

In love with a criminal Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt