>>Ist echt alles gut bei dir? Du warst den restlichen Abend so still.<<
Ich schaute zu Yoongi, der sich auf sein Bett niederließ und mich dabei beobachtete wie ich mir die Zähne putzte.
>> Ich hab doch schon gesagt, dass es mir gut geht. Wie oft denn noch<<, sagte ich streng und ich sah wie Suga eine Augenbraue hob.
>>Du bist ja nh richtige Zicke. Hätte ich auch gleich Zuhause bei meiner Schwester bleiben können<<, erwiderte er.>> Du hast eine Schwester?<<
Er grinste und antwortete: >> Mein Bruder führt sich immer wie eine nervige kleine Schwester auf, ja. Komisch, dass ich an ihn denken muss, wenn ich mich mit dir unterhalte.<<Ich verdrehte die Augen, denn ich hatte keine Lust zu streiten, nicht heute, nicht jetzt.
Gerade als ich Yoongi sagen wollte, dass ich mich jetzt schlafen legen möchte, was schon komisch war, da er immer der erste war, der zu Bett ging, klopfte es an der Tür.>> Herein<<, sagte ich genervt und ich staunte, wie ähnlich ich nach Yoongi klang.
Die Tür öffnete sich langsam doch es kam niemand rein.
Ich wollte sie gerade wieder zuknallen, da sich wohl jemand einen Spaß mit uns erlaubte, als Jungkook ganz zögerlich eintrat.Ich drehte mich reflexaftig von ihm weg.
Was wollte er hier?
>> Raus!<<, schrie Yoongi plötzlich und als er aufstand um Jungkook aus dem Zimmer zu schubsen, packte ich ihn am Arm und hielt ihn auf.>> Hör auf damit! Ist schon gut. Kannst du kurz draußen warten?<<
Es war im Grunde genommen eine Frage, doch ich befahl es ihm regelrecht.
Yoongi seufzte auf, schaute Jungkook noch mit seinem bekannt giftigen Blick an und verließ auf meinen Befehl hin das Zimmer.Als er die Tür hinter sich schloss, herrschte Stille und erneut suchte ich nach Kleidung, die ich falten konnte.
>> Jimin...es tut mir leid<<, sagte Jungkook dann nach einer gefühlten Ewigkeit.Ich drehte mich langsam zu ihm um und traute mich endlich ihn in die Augen zu sehen.
>> Warum entschuldigst du dich immer?<<, fragte ich und war selbst überrascht, von der Kälte die in meiner Stimme lag.Jungkook senkte den Kopf und...
Fing tatsächlich an zu weinen.Der Anblick des weinenden Jungkook's zerbrach mir das Herz.
Ich ging auf ihn zu und setzte ihn auf das Bett.
Er hörte nicht mehr auf zu weinen, also versuchte ich ihn irgendwie zu beruhigen.>> Ist schon okay Jungkook, ich vergebe dir. Du musst deswegen nicht weinen<<
Daraufhin hob er leicht den Kopf und schaute mich mit seinen roten und verquollenen Augen an.>> Warum hast du das getan?<<, fragte ich plötzlich und hätte mich selbst für diese Frage schlagen können.
Ich war normalerweise sehr gut darin Menschen zu trösten, doch mit dieser Aussage würde ich wohl das Gegenteil bewirken.>> Ich weiß nicht<<, sagte Jungkook zögerlich.
Da er wieder im Begriff war zu weinen, zog ich ihn in eine Umarmung, so wie ich es immer machte, wenn jemand Trost brauchte.
Anders als wie ein paar Stunden zuvor, stieß er mich nicht von sich.Ich drückte ihn so fest an mich, dass ich seinen schnellen Herzschlag spüren konnte, woraufhin sich meiner auch automatisch beschleunigte.
Ich hatte schon öfter Menschen getröstet, doch nie fühlte ich mich so geborgen und glücklich, wie in diesem Moment.
Was passierte gerade bloß mit mir?Wir verweilten eine Weile in dieser Umarmung und ich sah das Jungkook sich nicht mehr regte.
Er war doch tatsächlich eingeschlafen.
Schweren Herzens hob ich ihn hoch und legte ihn in sein eigenes Bett.
Ich hielt, während ich mich zu Jungkook's Zimmer zubewegte Ausschau nach Yoongi, doch von ihm war keine Spur.
Ich fragte mich wo er gewartet hatte.Tae, der unter der Bettdecke versteckt war und mit Sicherheit Videospiele an seinem Handy spielte, bekam gar nicht mit, dass ich in deren Zimmer war.
Als ich wieder zurück in mein Zimmer ging, war Yoongi schon anwesend.
>> Irgendwie bist du schon gruselig<<, sagte ich und er schien zu wissen, dass ich seine plötzliche Anwesenheit meinte.>> Ja, dass hör ich öfter<<, erwiderte er nur und sprang auf sein Bett.
>> Was habt ihr überhaupt so lange gemacht? Ich hab versucht zu lauschen, aber hab nichts gehört.<<Ich zog die Augenbrauen hoch und sagte: >> Ich hätte nicht gedacht, dass dich unser Gespräch so sehr interessiert<<
Yoongi seufzte und wartete, dass ich ihm die Antwort auf seine Frage gab.
Ich atmete tief durch und legte mich auch ins Bett.>> Er hat sich entschuldigt<<, sagte ich.
>> Aber du hast ihm nicht so leicht verziehen oder?<<, fragte Yoongi.
Nun war er es, der einen strengen Unterton besaß.Ich zuckte die Schultern und erwiderte: >> Warum sollte ich ihm nicht vergeben, wenn er seine Entschuldigung doch offensichtlich ernst meinte?<<
Yoongi setzte sich auf.
>> Ähm, ich weiß nicht ob du dich noch an heute Abend erinnern kannst, aber er hat dich vom Stuhl geschubst und dich vor seinen Eltern und den anderen Gästen im Lokal mega blamiert<<, sagte er ernst.
Da hatte er Recht.Ich sah die schiefen Blicke der anderen Gäste auch.
Plötzlich musste ich an einen Satz denken, den meine Mutter mir mal gesagt hatte, als ich meinem Bruder nicht vergeben wollte.
Er hatte mein lieblings T-Shirt kaputt gemacht.Ich sah Yoongi in die Augen und sagte: >> Der Schwache kann nie vergeben. Vergebung ist ein Merkmal der Starken<<
Er lachte plötzlich drauflos und ich starrte ihn verwirrt an.
>> Ist das dein Ernst? Du kommst jetzt mit diesem Ghandi Scheiß an?<<, fragte er belustigt.
>> Gandhi?<<, fragte ich verwundert.
>> Ja Gandhi. Die Schwachen sind die Starken und all der Mist, den er immer erzählt hat<<Ich wurde etwas rot, da ich nicht wusste, dass meine Mutter einen berühmten Morallehrer zitiert hatte.
>> Ach ja. Egal was er auch gesagt hat, er hat Recht<<, sagte ich nur knapp und drehte mich wieder um.Yoongi ließ mich nun in Ruhe und legte sich selbst schlafen.
Ich wusste nicht woran es lag, doch aus irgendeinem Grund konnte ich gut einschlafen.
Ob es an der Versöhnung lag oder, weil der Tag so anstrengend war, wusste ich nicht.
Was ich wusste war, dass es einer der komischsten Tage war, die ich je erlebt hatte.
Noch nie gab es einen mit so vielen Up's and Down's.
Doch eines wurde ich mir heute dennoch bewusst.
Ich würde Jungkook wohl nie verstehen.
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My Way To You
FanfictionNiemals hätte Jimin gedacht, dass er mal Teil einer Band sein würde. Es war schon immer sein Traum, zu singen und zu tanzen, doch all das? Es schien zu surreal und doch gab es da etwas von dem er wusste, dass es real war. Noch nie war er sich so si...