Ich spürte wie sich die Sonne in mein Gesicht breit machte.
,, Aufstehen", sagte eine Stimme, die sich anhörte wie Yoongis, doch das konnte nicht sein. Niemals war er früher wach als ich es war.
Doch um mich zu vergewissern, dass ich mich nicht verhört hatte, öffnete ich meine Augen langsam.Er war tatsächlich wach und auch schon angezogen. Er sah sehr komisch aus. Ich wusste nicht, wer da vor mir stand, aber es war nicht der Min Yoongi, den ich kennengelernt hatte.
,, Wie sehe ich aus huh?", fragte er und kratzte sich nervös am Hinterkopf.
Ich runzelte die Stirn. Ich musste noch im Halbschlaf sein, denn das was sich hier gerade abspielte schien zu surreal um real zu sein.
,, Hallo?", sagte Yoongi genervt. Nun wirkte er wieder etwas normaler.
Ich betrachtete ihn von Kopf bis Fuß.
Als ich seine Schuhe sah, musste ich für einen Augenblick wegschauen.,, Was sind das denn bitte für Schuhe, die strahlen einen ja komplett an. Willst du dass ich blind werde?"
Er schaute runter zu seinen Schuhen und sah etwas besorgt aus.
,, Naja ich dachte Sie passen zu meinem Oberteil. Es heißt doch blau und gelb sind Farben die gut zusammenpassen richtig?", fragte er.
Ich musste über seine Nervosität lachen. Wer war er und was hat er mit Yoongi getan. Ich fand es toll zu sehen, dass selbst er eine unsichere Seite hat und ich war glücklich, dass er sie mir zeigte, auch wenn er es vielleicht nicht beabsichtigte.
,, Das stimmt schon, gelb und blau passen super zusammen, aber du weißt schon, dass dein Oberteil lila ist?", sagte ich grinsend.
Er drehte sich zum Spiegel.
Nach einem kurzen Moment, den ich nutzte um mich wach zu strecken, drehte er sich erschrocken zu mir um.
,, Oh mein Gott Jimin, du hast Recht!", sagte er aufgeregt und lächelte.
,, Was ist los mit dir? Warum verhälst du dich so komisch? Und warum lächelst du mich so an?"
Er ging zwei Schritte auf mich zu und ich sah, dass er Tränen in den Augen hatte.
,, Du hast Recht Jimin! Es ist lila, nicht blau", sagte er noch einmal, etwas langsamer als zuvor und hielt mir sein Shirt vor die Augen.
Ich schaute weiterhin verwirrt, doch dann spürte ich wie die Farben mich erschlugen. War unser Zimmer schon immer so farbenfroh gewesen? Farben.
Farben.
Farben.
Farben.
Farben.
Ich konnte sie sehen.
Ich konnte sie spüren.,, Ich hatte Recht", wiederholte ich und sah breit lächelnd in Yoongis Gesicht, welcher freudig auflachte.
,, Auf gehts Jimin zieh dich an, wir fahren sofort zum Arzt", forderte er mich auf und ich tat nichts lieber als das.
Wer hätte gedacht, dass ich mal so glücklich darüber sein würde zum Arzt zu gehen.
*
,, Sie sehen für mich mehr als in Ordnung aus Herr Park", sagte der Arzt, nachdem er mit der Untersuchung fertig war. ,, Sie sollten zwar weiterhin kein all zu anstrengenden Sport oder keine anstrengende Aktivität unternehmen, aber Sie sind gesund!"
Ich strahlte bis über beide Ohren.
Ich konnte wieder Farben sehen.,, Dr. in Farbe gefallen Sie mir sogar noch besser", sagte ich lachend.
Er strahlte über mein Glück.
,, Es freut mich wirklich zu hören, dass du wieder sehen kannst Jimin".
Nicht Herr Park genannt zu werden hatte etwas viel schöneres.
,, Ich danke Ihnen Dr. Sie haben mein Leben gerettet", sagte ich nun ernst.
Er legte mir seine Hand auf die Schulter.
,, Danken Sie Ihrem Freund, der Sie gefunden hat."
Ich schaute verwirrt drein.
,, Was? Was meinen Sie? Wen meinen Sie?"
Nun war er verwirrt.
,, Naja, wären Sie von ihm nicht auf die Seite gedreht worden, hätte es viel viel schlimmer ausgehen können. Ich habe von all den Jungs die an Ihrem Bett standen erfahren, was der junge Mann getan hat."
Ich stand abrupt auf.
,, Ich danke Ihnen für alles", sagte ich und rannte aus dem Behandlungszimmer, an Yoongi vorbei. Dieser versuchte mir stand zu halten und schaffte es meine Arm zu greifen und mich zu stoppen.,, Kein Sport Jimin! Hörst du deinem Arzt überhaupt zu. Was soll das?"
,, Du hast gehört was er gesagt hat?"
,, Ich saß direkt im Wartezimmer daneben. Die Wände hier sind nicht unbedingt dick", sagte er und schaute mich eindringlich an. ,, Du warst doch bisher auch ein ziemlich vernünftiger Kerl, bitte bleibe es auch. Ich bin hier um zu rappen, nicht um zu babysitten, hast du mich verstanden?"
,, War es Jungkook?", fragte ich nur.
,, Was?", fragte er perplex. ,, Hast du mir überhaupt zugehört?"
Er schien wütend zu werden, doch das interessierte mich nicht.
,, Derjenige von dem der Arzt gesprochen hat. Derjenige, der mich umgedreht hat. War es Jungkook?"
Er seufzte und schaute zu Boden.
,, Er war total neben sich und als wir alle auf den Krankenwagen gewartet haben...er ist einfach auf dich zugegangen und hat dich umgedreht. Jimin das hätte dich auch umbringen können, verstehst du?"
Ich entfernte mich etwas von ihm.
,, Hat es aber nicht. Der Arzt sagte, dass es mir sogar das Leben gerettet hat. Ich lebe, dank Jungkook", sagte ich und spürte wie mir Tränen die Wangen herunter liefen.
Yoongi packte mich an beide Schultern und sah nun allmählich sehr wütend aus.
,, Nein Jimin. Nicht Jungkook hat dir das Leben gerettet, sondern der Arzt. Mag sein, dass seine Kurzschlussreaktion dir geholfen hat, aber er hat nicht einmal Hilfe geholt!
Da war Blut überall hörst du? Und du lagst mittendrin. Ich dachte du wärst Tod und alles was dein Jungkook getan hat, war dich anzustarren!"
Nun musste auch Yoongi weinen.Ich wusste er war nicht sauer. Er hatte Angst. Er musste gedacht haben, dass ich vermutlich sterbe. Als ich realisierte, was dieser Unfall auch mit ihm angestellt haben musste, zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen.
Ich zog ihn in eine Umarmung.
Er sollte wissen, dass es okay ist zu weinen. Er sollte wissen, dass es mir Leid tat.In diesem Moment, hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben gespürt, was wahre Freundschaft ist.
Nein, falsch!
Ich spürte, was es bedeutete einen großen Bruder zu haben.
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My Way To You
Hayran KurguNiemals hätte Jimin gedacht, dass er mal Teil einer Band sein würde. Es war schon immer sein Traum, zu singen und zu tanzen, doch all das? Es schien zu surreal und doch gab es da etwas von dem er wusste, dass es real war. Noch nie war er sich so si...