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> »Und sie sieht ihn nicht nur als netten Typ von nebenan? Als Kumpel?« Alice's Antwort war ein leises Lachen »Machen sie Witze? Nein natürlich nicht. Sie ist über beide Ohren in ihn verknallt. Haben sie nicht ihre kleinen Gesten bemerkt?« <

Peinlich berührt runzelte er seine Stirn und seufzte leise »Das muss ich übersehen haben. ISt aber auch wirklich unwahrscheinlich. Sie sieht sehr attraktiv aus und er ist nunmal ihr Chef« Verwirrt hob Alice ihren Kopf und schaltete den Fernseher langsam aus »Ich denke nicht, dass es so weit hergeholt ist. Das könnte auch im echten Leben passieren.« Sie konnte Alec ansehen, dass er ihr kein Wort glaubte. Kopfschüttelnd stand sie auf und ihr Blick viel auf die Uhr an der Wand »Es ist schon sehr spät. Um die Uhrzeit fahren keine Busse mehr, wenn sie wollen können sie nochmal bei mir übernachten. Ich bin mir sicher ich habe vorher irgendwo ein Gästezimmer gesehen.« Mit einem dankbaren Nicken erhob sich Alec ebenfalls von der Couch und sah Alice müde an. Er hätte heute keinen Nerv mehr gehabt noch circa zwei Stunden nach Hause zu laufen »So lange ich keine Miete zahlen muss in Ordnung. Ich habe kein Geld um noch mehr Miete zu zahlen « Alice sah ihn amüsiert an. In der Tat könnte sie darüber nachdenken Miete von ihm zu verlangen, so oft wie er in letzter Zeit bei ihr war. Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen schüttelte sie jedoch den Kopf »Nein keine Sorge sie sind immer herzlich Willkommen Hardy« Zögernd deutete sie auf eine Tür »Das Gästezimmer müsste dort sein. Gute Nacht Hardy. Wenn sie noch etwas brauchen ich bin Gegenüber.« Mit einem kurzen Nicken lief sie langsam in ihr Zimmer und warf sich dort auf das Bett. Unwohl zog sie sich um und starrte weiter an die Decke. Wenn sie sich noch näher kennenlernten, dann musste sie ihm von seiner Vergangenheit erzählen und sie wusste nicht, wie er auf diese reagieren würde. Mit gemischten Gefühlen schlief sie dann aber trotzdem ein.

Am nächsten Morgen wurde sie von der Sonne geweckt, die viel zu grell in ihr Zimmer schien. Wie Menschen es mögen konnten von der Sonne geweckt zu werden war ihr ein Rätsel. Immerhin fühlte es sich an, als würde man einen Sonnenbrand bekommen. Mit einem unzufriedenen Seufzen quälte sie sich aus dem Bett und zog sich um. Die müden Schritte trugen sie langsam in die Küche, wo sie erstmal einige Minuten damit verbrachte einen Kaffee zu kochen. Nachdem sie diesen getrunken hatte sah  der Morgen schon ganz anders aus. Auch Hardy war mittlerweile aufgewacht und kam müde in die Küche gelaufen. Mit einem Grinsen nickte Alice ihm zu »Guten Morgen Hardy« Ohne ein weiteres Wort stellte sie sämtliche Sachen auf den Tisch und setzte sich dann auf ihren Platz. Alec warf ihr einen kurzen musternden Blick zu und ertappte sich selber dabei, wie er in Gedanken versank. Wenn er zurückblickte hätte er niemals gedacht, dass er jemals mit Alice an einem Tisch sitzen würde. Unglaublich wie voreingenommen er gewesen war.

Während des Frühstücks führten die beiden belanglosen Smalltalk, jedoch hatte Alec das Gefühl, dass sie seinen Fragen geschickt auswich. Am Ende des Gesprächs wusste er also genauso wenig über sie wie zuvor. Diese Frau war ihm einfach ein Rätsel. Bevor er sie mit weiteren Fragen löchern konnte klingelte sein Handy und er hob genervt ab. Der Name auf dem Display hatte ihm schon verraten, dass das ein anstrengendes Gespräch werden würde. Seit Miller Zuhause im Mutterschutz war ging sie ihm immer öfter auf die Nerven. Natürlich wollte sie wissen, was auf dem Revier vor sich ging aber sie hätte auch jeden anderen Kollegen anrufen können. Nach einigen genervten und knappen Antworten hatte er es tatsächlich geschafft sie abzuwimmeln. Genervt legte er auf und ließ erstmal ein leises Seufzen hören, obwohl er ihr kaum eine Antwort gegeben hatte, hatte sie doch rausgefunden, dass er sich bei Alice Zuhause befand. Diese hatte Alecs Miene während des Telefonats genauestens beobachtet und kam aus dem Grinsen fast nicht mehr raus. Amüsiert sah sie Alec an »Ellie?« Als Antwort bekam sie nur ein Augenrollen und ein leichtes Nicken »Miller bekommt ein Kind und hat jetzt sehr viel Zeit um mir auf die Nerven zu gehen« Auf diese Antwort konnte Alice nur mit einem amüsierten Schulterzucken antworten. Keine halbe Minute später klingelte auch schon ihr Handy und sie unterhielten sich eine Weile über Gott und die Welt. Natürlich war das Hauptthema, warum genau Alec bei ihr übernachtet hatte. Wieder einmal schaffte Alice es jedoch sich mit einem unglaublichen Geschick heraus zu reden. Als sie es endlich geschafft hatte Ellie abzuwimmeln sah sie den Kommissar amüsiert an »Sie möchte eben wissen was passiert«

Grummelnd gab sich Alec mit dieser Antwort zufrieden und folgte Alice zum Auto, während der Fahrt sprachen die beiden nicht viel miteinander und auch als sie ankamen ging jeder seiner Wege. Es dauerte nicht lange, bevor eine völlig aufgelöste Frau das Revier betrat. Erschrocken sprang Alice auf und musterte ihre Kollegen, während sie die Damen in einen Verhörraum führten. Sie hatte nur ein einziges Wort verstanden Vergewaltigung. Unhöflicherweise lief sie sofort in Alecs Büro, welcher gerade über den Fall informiert wurde »Ich komme mit. Ich denke eine Frau ist bei so einer Sache gut.« Durchdringend sah sie den Kommissar an, welcher nun langsam seine Brille ablegte und die Stirn runzelte. Noch nie hatte er Alice so heftig reagieren sehen. Auch ihm ging das Thema sehr an die Nieren aber Alice wirkte innerlich aufgelöst. Er gab ihr jedoch keine Antwort und nickte nur kurz, bevor er aufstand und in Richtung Verhörraum lief. Der andere Kollege versuchte währenddessen noch auf ihn einzureden »Seien sie vorsichtig Sir. Ein Trauma könnte ihre Erinnerungen...« genervt unterbrach Alec den Polizist »Erinnerungen mindern, jaja schon klar. Ich bin kein Anfänger gehen sie zurück an die Arbeit!« befahl er grimmig. Alice konnte noch wahrnehmen, wie der Kollege ein leises »Arschgeige« loswurde, als er sich zurück zu seinem Arbeitsplatz begab.

Die Beiden betraten nun nacheinander den Verhörraum. Am Tisch saß eine Anfang 30 Jährige Frau mit durcheinandergeratenen braunen Haaren, als sie Alec erblickte konnte Alice deutlich wahrnehmen wie die Frau zurückzuckte. Vorsichtig ließ sie sich auf dem Stuhl gegenüber nieder. Alec tat es ihr gleich. Alice's Kopf war wie leergefegt und sie versuchte sich einzig und allein auf die Frau vor ihr zu konzentrieren. Sie musste ihr helfen, egal was herauskommen würde »Keine Sorge. Sie sind hier in Sicherheit.« sanft sah sie die Frau vor ihr an, welche immernoch zitterte. Alice wollte sich gar nicht ausmalen, was ihr wiederfahren war. Sie war so in ihrem Film, dass sie gar nicht bemerkte wie Alec ihr einen besorgten Blick zuwarf. Noch einige weitere Male versuchte Alice mit der Frau zu sprechen, diese zitterte jedoch immernoch wie Espenlaub und ließ Alec nicht aus den Augen. Einige Male versuchte sie etwas zu sagen, bevor sie dann in Tränen ausbrach. Mitleidig sah Alice sie an und reichte ihr vorsichtig ein Taschentuch, während sich Alec langsam erhob und den Raum verließ. Vermutlich hätte Alice das alleine machen sollen. Ein männlicher Kollege war in so einer Situation vermutlich nicht das Beste. Die Tür schloss sich hinter ihm mit einem leisen Klick, trotzdem konnte er noch jedes Wort verstehen, was die beiden im Verhörraum sprachen.

Nach einiger Zeit hatte Alice es geschafft so lange auf die Frau einzureden, dass sie einigermaßen verstehen konnte, was sie ihr erzählte »Männer sind alle gleich! Alle! Sie wollen nur das eine und vergewaltigen einen, wenn sie nicht das bekommen, was sie wollen!« Mitleidig nickte Alice und sah die Frau weiter schweigend an »Können sie sich an sein Gesicht erinnern? Ich weiß es ist schwer sich daran zu erinnern aber bitte versuchen sie es! Nur so können wir den Fall lösen.« Die Frau hob nun langsam ihren Kopf und Alice konnte sehen, wie sich wieder Tränen in ihren Augen bildeten. Schluchzend hob sie ihren Arm und deutete zitternd auf die Tür »D...der!« Sowohl Alice, als auch Alec vor der Tür erstarrten für einen Moment.

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Hallo :D

Ja ich lebe noch. Dieses Kapitel fällt leider etwas kürzer aus, da ich endlich wieder ein Kapitel veröffentlichen wollte. Keine Sorge ich schreibe immernoch an der Geschichte es dauert nur vermutlich etwas länger, bis ich ein neues Kapitel veröffentliche, da ich einiges um die Ohren habe und nur Stückweise an der Geschichte schreiben kann.

Ich weiß der Cliffhanger ist wirklich sehr böse gesetzt und es tut mir sogar ein wenig Leid xD Aber es lässt Raum für Interpretationen aaallssoo: Was ist wohl passiert?

Ich hoffe euch geht es allen gut und ihr seid noch am Start :D

~Baum

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Vergib mir! || BroadchurchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt