Vergib mir! || Broadchurch

~10~

> Irritiert starrte er die schlafende Frau vor sich an und unterdrückte den Reflex eine Strähne aus ihrem Gesicht zu streichen. Überfordert riss er seinen Blick von ihr los und lief mit schnellen Schritten zurück in sein Zimmer. Wieso hatte er diese Gedanken? Mit einem zufriedenen Seufzen ließ er sich ins Bett fallen und zu seinem Glück fiel er sofort in einen tiefen traumlosen Schlaf. <

Als am nächsten Morgen der Wecker klingelte erhob sich Alice mit einem leisen Seufzen vom Sofa. Überrascht entdeckte sie die Decke. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass sie gestern eine Decke über sich gelegt hatte. Es konnte doch nicht der Kommissar gewesen sein.Oder etwa doch? Müde begab sie sich erstmal unter die kalte Dusche. Noch immer fand sie keine Antwort darauf, warum sie Alec dazu eingeladen hatte bei ihr zu übernachten. Nachdem sie sich fertig gemacht hatte begab sie sich langsam in die Küche und begann langsam das Frühstück zuzubereiten. Gerade als sie fertig war betrat Alec müde die Küche und nickte Alice zu. »Guten Morgen Hardy. Was steht für heute an?«fragte sie ihn nun grinsend und stellte einen Teller mit Toast auf den Tisch, bevor sie sich hinsetzte. Auch Alec setze sich langsam an den Tisch, allerdings starrte er nur auf den Toast und aß nichts. Alice konnte ja nicht wissen, dass er nichts essen konnte. »Ich werde den ganzen Tag bei einem Termin sein. Ich fürchte der Fall muss für kurze Zeit pausieren.« Sein Blick galt nun nur der Uhr. Er wollte auf keinen Fall zu spät kommen. Nachdenklich ließ Alice ihren Blick zu ihm schweifen. Warum aß er bitte nichts? Misstraute er ihr immernoch so sehr? Seufzend schob sie diese Gedanken zur Seite und dachte darüber nach, was Alec gerade gesagt hatte »Glauben sie das ist so klug? Der Täter könnte weitere Morde begehen. Notfalls könnte ich ihnen helfen. Ich habe ja sowieso nichts besseres zu tun« schlug sie ihm zu und beobachtete genau, wie seine Mimik sich entwickelte.

Prüfend zog Alec seine Augenbrauen nach oben. Konnte er ihr wirklich so weit vertrauen, dass sie ohne ihn in dem Fall weiter ermittelte? Andererseits hatte er ihr oft genug misstraut. Vermutlich musste auch er anfangen ihr eine Chance zu gehen und das Friedensangebot anzunehmen. »Vermutlich haben sie Recht Dawn. Sie könnten solange ich nicht da bin weiter am Fall arbeiten. Ihr Schreibtisch müsste noch genauso stehen, wie er war« Somit gab er ihr nun vorläufig die Erlaubnis  am Fall mitzuarbeiten. Vielleicht konnte sie ja danach auch noch am Fall mitarbeiten. Immerhin war Ellie befangen. Er konnte nicht mit ihr den Mörder ihrer eigenen Schwester finden. Alec konnte genau erkennen, wie Alice die Kinnlade leicht nach unten klappte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihr tatsächlich die Erlaubnis geben würde am Fall mitzuarbeiten. »Alles klar. Dann werde ich das vielleicht mal tun. Viel Spaß bei ihrem Termin Hardy.« Langsam standen die beiden nun auf und nach einem Blick auf die Tür bewegte sich Alec schnell in Richtung der Tür. Er musste sich nun wirklich beeilen um noch rechtzeitig zum Termin zu kommen. Zwischen Tür und Angel fand er dann jedoch doch Zeit sich nochmal zu Alice umzudrehen und sie drohend anzusehen »Halten sie sich von meinem Büro fern! Man sieht sich!« Mit diesen Worten verschwand er durch die Haustür. Kopfschüttelnd sah Alice dem Kommissar nach. Er war wirklich eigen.

Ohne darüber weiter nachzudenken packte sie einige wichtige Sachen in ihre Umhängetasche. Gegen acht hatte sie schlussendlich auch ihren Weg ins Büro gefunden und setzte sich an ihren Schreibtisch. Keiner schien wirklich Notiz von ihr zu nehmen oder es interessierte einfach keinen, dass sie da war. Ein paar Mal ertappte sich Alice dabei, wie sie ihren Blick zu Alecs Büro wandern ließ. Es war komisch, wenn er dort nicht saß. Selbst die Stimmung im Revier war eine Andere,  es war alles entspannter und die Zeit schien um einiges langsamer zu vergehen. Trotz dem kleinen Fakt, dass Alec irgendwie fehlte schaffte es Alice trotzdem bis zum Mittagessen einige neue Fakten zu finden, die sie hoffentlich näher zum Mörder führen würden. Gerade wollte sie in die Revierküche laufen und sich etwas zu essen holen, als ihr Handy klingelte. Stirnrunzelnd sah sie auf das Display, wo ein Name aufleuchtete Ellie Miller. Überrascht nahm Alice den Anruf an und hob sich ihr Handy lansgam ans Ohr »Hallo Ellie wie geht es dir?« fragte sie die Frau am anderen Ende der Leitung nun freundlich. Diese ging aber gar nicht auf ihre Fragen ein und Alice konnte sofort hören, dass sie sehr besorgt war »Hallo Alice. Bist du bei Hardy? Wie geht es ihm?« Alice konnte die Panik in ihrer Stimme eindeutig erkennen. Sie verstand nur Bahnhof. Was war bitte hier los? Welches Spiel wurde hier gespielt? »Nein bin ich nicht. Wieso was ist los?« beunruhigt wartete sie auf Ellies Antwort. Jetzt wo sie genauer darüber nachdachte fiel ihr auf, dass der Kommissar gar nicht erwähnt hatte was das für ein Termin war, den er hatte.