~20~

93 8 9
                                    

>Dieser huschte nur schnell durch das Haus und versuchte zumindest etwas Ordnung in seinem chaotischen Haus zu schaffen. »Unwichtiges Meeting, aber sie werden mitkommen. Stellen sie keine Fragen!« Verwirrt sah Alice ihm dabei zu, wie er durch das Haus lief und schlussendlich mit einer Decke zurückkam. »Hm ja alles klar. Warum sollten sie mir auch Informationen geben oder so.« Kopfschüttelnd lehnte sie sich zu einer der Zeitungen und fing an in dieser zu lesen. Alec hatte sich ebenfalls auf einen Sessel fallen lassen und sah die junge Frau nun grimmig an »Sie müssen nicht alles wissen!« In Wirklichkeit hatte er allerdings nur Angst davor, dass sie abhauen würde, wenn sie wusste um was es ging.<

Eine ganze Weile saßen die beiden sich nur gegenüber, und schwiegen. Alice hatte sich in die Zeitung vertieft und der Kommissar wartete eigentlich nur darauf, dass sie einschlief. So gut kannte er sie mittlerweile schon. Tatsächlich musste er nicht mehr lange darauf warten. Mit einem leisen Seufzen schloss Alice die Augen und ihr Kopf rutschte so tief, dass sie schlussendlich auf dem Sofa lag. Kopfschüttelnd musterte Alec sie. Das konnte doch nicht bequem sein! So leise wie möglich stand er auf und legte vorsichtig die Decke über Alice. Seine Bruchbude, die er auch ganz liebevoll als 'Haus' beschimpfte wurde Nachts immer sehr kalt. Sie war doch erst krank gewesen, da sollte sie auf keinen Fall noch mehr frieren.

Für einen Moment verharrte Alec in der Bewegung, bevor er sich besann und schnell in die Richtung seines Schlafzimmers lief. Morgen würde es nicht einfach werden und er hoffte einfach, dass Alice nicht noch weitere Fragen stellen würde. Das würde nämlich ziemlich unangenehm für ihn ausgehen. In dieser Nacht schlief der Kommissar schlecht, das bevorstehende 'Meeting' sorgte dafür, dass er ziemliche Bauchkrämpfe hatte. Auch wenn er es sich wünschte wusste er, dass Alice die ganze Sache niemals einfach nur schweigend hinnehmen würde. Vielleicht wäre es doch besser gewesen ihr die Wahrheit zu sagen, vermutlich hätte sie dann aber von Anfang an nein gesagt.

Seine Laune hatte sich bis zum nächsten Morgen nicht gebessert, das einzige was ihn für einen kurzen Moment ablenkte war Alice, die immernoch friedlich auf dem Sofa schlummerte. Kopfschüttelnd verschwand Alec in der Küche und machte sich einen Tee. Sie hatten noch eine Stunde Zeit, bevor sie los mussten. Das leise Klappern im Badezimmer verriet ihm, dass Alice mittlerweile auch wach war. Zumindest hatten seine Stubenfliegen noch nie so einen Raudau veranstaltet. Er genehmigte sich einen weiteren Schluck aus der Teetasse, bevor er quer durch das Haus rief. »In einer halben Stunde müssen wir los!«

Alice rollte im Badezimmer nur die Augen, während sie versuchte ihre Haare in eine einigermaßen normale Form zu bringen. Hätte er mit dieser Information nicht warten können, bis sie aus dem Bad draußen war? Es war kein Grund das halbe Haus zusammen zu schreien. Nach weiteren fünf Minuten gab sie die Versuche ihre Haare zu ordnen leise fluchend auf. Mit dem Kamm, welcher auf der grau marmorierten Ablage vor ihr lag würde sie da auch nicht weiter kommen. Durch einen Pferdeschwanz sahen ihre Haare dann schlussendlich doch wieder halbwegs normal aus. Eigentlich war ihr Frust nicht gegen ihre Haare gerichtet. Sie war wütend auf Alec, dass er ihr nicht einfach die Wahrheit sagte über das 'Meeting'. Bei diesem Mann wusste sie nie, was sie zu erwarten hatte.

Die Zeit war für beide schneller vergangen, als ihnen lieb war. Kaum einen Wimpernschlag später saßen sie beide im Auto und Alec lotste Alice zu einem abgelegenen Cafe. Die ganze Autofahrt bis zu ihrem Ziel hatten sie sich nur angeschwiegen. Alice war allerdings nicht entgangen, dass der Kommissar neben ihr immer nervöser wurde, je näher sie dem Cafe kamen. Am Parkplatz angekommen stiegen sie Beide aus dem Auto aus, allerdings hielt Alec die junge Frau am Arm zurück und sah sie nervös an. »Stellen sie keine Fragen!« Für einen kurzen Moment schwieg er, bevor er Alice wieder ernst ansah. »Bitte!« Seine Worte hatten so viel Nachdruck, dass es Alice für einen kurzen Moment die Sprache verschlug. Was ging hier bitte ab? »Ich bin nicht sicher, ob mir das gelingen wird.« Immerhin war sie ehrlich zu ihm.

Vergib mir! || BroadchurchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt