>Alice zog nur eine Augenbraue nach oben und wirkte schon fast belustigt »Das haben sie also einfach so festgelegt? Was ist wenn ich nein sage?« fragte sie den Kommissar nun provokant und verschränkte ihre Arme. Ihr Entschluss war schon längst gefällt, allerdings wollte sie ihn noch etwas zappeln lassen. <
Unzufrieden sah er Alice an und knetete seine Hände unwohl. Ungeduldig wie er war musterte er die junge Frau vor sich und fragte sich, warum sie nicht einfach Ja sagen konnte. Er fühlte sich unglaublich unwohl in dieser Situation. Normalerweise musste er keine Fehler zugeben, allerdings hatte er sich bei ihr wirklich daneben verhalten und das musste auch er einsehen. Langsam ließ er seine Hände in seine Hosentaschen gleiten und musterte Alice weiter. Unbewusst legte er einen verlorenen Blick auf. Alice musterte ihn weiterhin amüsiert »Stimmt na und?« fragte sie ihn nun unbekümmerte und streichelte den großen Schäferhund, welcher nun laut gähnte. Verwirrt musterte der Kommissar sie und beinahe war ihm seine Kinnlade nach unten geklappt. Meinte sie das gerade ernst? »Dann wären sie kein Stück besser als ich« murmelte er leise und Alice konnte beinahe sehen, wie aufgeschmissen er gerade war. Versöhnlich nickte sie und sah Alec weiter durchdringend an »In Ordnung. Wenn es ihnen hilft gehen wir essen. Wann?« fragte sie ihn nun unbeteiligt und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den Schäferhund. Alec, welcher mittlerweile auf eine Antwort gekommen war räusperte sich »Wenn es ihnen passt?« Beim besten Willen hatte er nicht daran gedacht, dass sie wirklich ja sagen würde. Ein kurzer Anflug von Panik überkam ihn. Wie sollte er sich bei dem Essen verhalten?
Mit Genugtuung nahm Alice seinen panischen Blick wahr. Keine Frage es gefiel ihr, dass er jetzt wieder angekrochen kam und dementsprechend von seinem hohen Ross geschmissen wurde. Mit kurzen eindeutigen Blick befahl sie dem Hund neben ihr sich zu erheben und nickte »In Ordnung dann morgen Abend.« legte sie fest und lief weiter ohne sich nochmal umzusehen. Alec blieb verdattert auf dem Gehweg stehen und sah Alice noch eine Weile hinterher, bevor er ebenfalls zurück zu seinem Haus lief.
Am nächsten Tag stand er unschlüssig vor seinem Schrank und wusste nicht, was er anziehen sollte. Nicht das er eine große Auswahl gehabt hätte, jedoch kam ihm das alles nicht angemessen für ein Abendessen vor. Nervös redete er sich ein, dass es ja nur beruflich orientiert war und es deswegen nicht wichtig war, was er sich anzog. Trotzdem konnte ihn seine innere Stimme schlussendlich dazu bewegen, dass er sein Hemd sogar bügelte. Er hatte seine Hemden seit fast drei Jahren nicht mehr gebügelt. Warum auch? Alle ließen ihn normalerweise in Ruhe und dann kam diese Frau um die Ecke und brachte ihn zur Weißglut. Noch schlimmer war ja wohl, dass er sich entschuldigen musste und sie deswegen zum Essen einladen musste. Unzufrieden rückte er seine Krawatte zuerecht und musterte sich stirnrunzelnd im Spiegel. Er würde sich einfach auf den Fall konzentrieren. Ja genau der Fall das war jetzt das was zählte. Und bevor er es selbst erkannte fragte er sich wieder, warum die Freundschaft zwischen Alice und der Toten auf einmal so zerbrochen war. Vielleicht konnte er ja heute mehr darüber erfahren, wenn er es schlau anstellte.
Der Tag zog sich so lang wie Kaugummi. So sehr Alec es auch versuchte er konnte sich einfach nicht auf den Fall konzentrieren, dementsprechend fuhr er ausnahmsweise pünktlich seinen Computer herunter und schrieb Alice noch schnell die Adresse eines Restaurants. Auch die Kollegen nahmen überrascht wahr, dass ihr Chef ausnahmsweise das Büro pünktlich verließ. Das hatte er bis jetzt nur selten getan, einigen besonders aufmerksamen Kollegen war auch aufgefallen, dass sein Hemd gebügelt war. Dieser klitzekleine Fakt trug natürlich nur mehr dazu bei, dass sich innerhalb kürzester Zeit Gerüchte bildeten.
Alice stand gerade vor dem Spiegel, als sie die Nachricht von Alec bekam. Mit einem leisen Seufzen laß sie die Adresse und schminkte sich noch sacht. Immerhin ging sie aus also wieso sollte sie sich dafür nicht schick machen? Pünktlich um sieben betrat sie das besagte Restaurant und sah sich eine Weile schweigend um. Es dauerte nicht lang, bis Alec ihr ins Auge stach. Er würde wohl keinem auffallen, der nicht nach ihm suchte. Als Alice das Restaurant betreten hatte war sein Blick sofort zum Eingang gewandert, jedoch konnte man in seinem Gesicht keinerlei Mimik ablesen. Es war fast so, als wäre sein Gesicht aus Holz geschnitzt. Mit einem freundlichen Nicken setzte sich Alice gegenüber an den Tisch »Guten Abend« in ihrer Stimme schwang ein kühler Unterton mit, welchen Alec ebenfalls hörte und nur etwas hilflos ein grummelndes »mh guten Abend« hören ließ. Unauffällig ließ er seinen Blick über Alice schweifen und er kam einfach nicht darum herum festzustellen, dass sie wirklich gut aussah. Bevor es jedoch ausarten konnte senkte er seinen Blick auf die Getränkekarte und es entstand eine unangenehme Stille. Keiner wusste, was er sagen sollte. Irgendwann fasste sich Alice dann aber doch ein Herz. Sie war schließlich hergekommen um ihm zumindest die Chance zu geben sich zu entschuldigen »Geht es mit dem Fall voran? Habt ihr den Mörder?« fragte sie nun und blickte langsam von der Getränkekarte auf in Alecs Augen. Nachdenklich sah dieser ebenfalls von der Karte auf. Wieder einmal hatte er sich in seinem Gedankenkarusell fangen lassen und fast vergessen, dass Alice mit ihm am Tisch saß. Kurz fuhr er sich durch die Haare und sein Blick blieb an einer Reflektion im Löffel hängen. Sein Erscheinungsbild war schonmal besser gewesen, er sah aus wie ein Obdachloser mit diesem Bart. Er hätte sich wohl besser noch vor dem Treffen rasieren sollen. Nach einigen Minuten schaffte aber auch er es dann auf ihre Frage zu antworten »Noch nicht aber ich arbeite daran. Was arbeiten sie?« gab er nun eine Frage zurück und entlockte Alice doch tatsächlich ein leichtes Lächeln »Sehr gut. Momentan arbeite ich nicht, da im Revier nichts los ist. Ich habe mir Urlaub genommen und vermutlich werde ich auch in ein anderes Revier verlegt. Es gab Andeutungen über eine Stellenstreichung.« erklärte sie ihm nun ruhig.
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Vergib mir! || Broadchurch
FanfictionAls der Kommisar Alec Hardy mit seiner Partnerin Ellie Miller auf einen neuen Mordfall stößt, ahnt er noch nicht in welche Schwierigkeiten ihn dieser Fall bringen wird. Die Hauptverdächtige ist eine junge Frau namens Alice Dawn. Alice arbeitet ebenf...