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> Aber der Traum in dieser Nacht war anders. Sie erlebte alles nochmal, jedoch war auch der Kommisar in ihrem Traum und er half ihr. Mit einem leisen Schrei wachte sie am frühen Morgen auf und sah sich zitternd um. Sie war immernoch im Krankenhaus. Sie war alleine und sicher. Mit einem leisen Seufzen ließ sie sich wieder in ihre Kissen sinken. Würden diese Träume denn nie aufhören? <

Am nächsten Morgen lief der Kommisar müde in sein Büro. Die ganze Nacht hatte er weiter über dem Fall gesessen. Einige Kollegen munkelten sogar, dass er in seinem Büro übernachtet hatte. Dass das wahr war mussten sie ja nicht wissen. Ohne sich weiter um seine Kollegen zu kümmern vertiefte er sich wieder in den Fall. Nach einiger Zeit hörte er ein leises Klopfen an der Tür. Als er von seinen Unterlagen nach Oben blickte sah er Alice mit einem Berg voller Unterlagen. Verdutzt musterte er die junge Frau »Was soll das werden?« Sollte sie nicht eigentlich im Bett bleiben? Schließlich hatte sie einen Schlag auf den Kopf abbekommen, damit war nicht zu spaßen. Alice musterte den Kommisar. Sie konnte von ihren Kopfschmerzen nichts spüren, da die Ärzte ihr eine Tablette gegeben hatten, bevor sie das Krankenhaus verlassen hatte. Sie hatten mehrfach versucht Alice daran zu hindern das Krankenhaus zu verlassen, diese hatte sich jedoch sturköpfig wie sie war selber entlassen.

Jetzt sah sie den Kommisar nur leicht genervt an »Ich dachte sie wollten mit einbezogen werden?« fragte sie ihn und knallte den Stapel Unterlagen vor ihm auf den Tisch. Er hätte zumindest nachfragen können, wie es ihr ging. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren lief sie wieder zu ihrem Schreibtisch und beide arbeiteten mehrere Stunden weiter, ohne miteinander zu reden. Ellie war auch heute nicht zur Arbeit erschienen. Sie hatte heute einen Arzttermin um herauszufinden, was mit ihr nicht stimmte. Immer wieder konnte man sowohl Alec, als auch Alice dabei beobachten, wie sie zur Pinnwand liefen. Es fehlte ein wichtiges Teil um nachweisen zu können, dass er an diesem Abend in der Wohnung des Toten gewesen war. Wie verbissen tippte Alice auf ihren Computer ein, bis sie auf einmal einen Freudenschrei hören ließ »DAS IST ES!« schnell stand sie auf und lief zu Alec, welcher sie verstört ansah. »Er hat das Auto von seiner Ex- Freundin genommen wurde aber geblitzt!« erklärte sie ihm schnell »Das Foto wurde in der Straße von unserem Opfer aufgenommen und später ist der Wagen im Hintergrund zu sehen. Er parkt an der Seite« erklärte sie ihm aufgeregt.

Aufgeregt sah Alice den Kommisar an, welcher jetzt leicht grinste. Es war das erste mal, dass Alice ihn grinsen sah »Also ist er unser Täter!« stellte er nun zufrieden fest und lief in Richtung seines Büros. Sie war doch tatsächlich zu etwas zu gebrauchen. Ganz nach seinem Geschmack. »Ein Geständnis und das Ding ist gesessen.« murmelte er weiter und zog seinen Sakko an. Mit einigen schnellen Schritten war er an der Tür des Reviers angekommen. Verwirrt sah er sich nach Alice um »Dawn bewegen sie sich!« befahl er ihr nun und Alice zuckte überrascht zusammen »Komme!« schnell hatte sie die Distanz aufgeholt und lief nun neben ihm zum Auto. Niemals hatte sie gedacht, dass er sie dabeihaben wollte. Ohne ein weiteres Wort setzte der Komissar nun ein mobiles Blaulicht auf das Dach des Autos und Alice fuhr die beiden schnell in Richtung der Wohnung. Dort angekommen stiegen beide aus und Alec zückte den Haftbefehl.

Während Alice ausstieg hatte Alec bereits an der Tür geklingelt und wartete nun, dass ihnen die Tür geöffnet wurde. Alice war gerade an der Tür angekommen, als sich die Tür öffnete. Das nächste, was Alec spürte war ein stechender Schmerz in seinem Gesicht und wie er rückwärts taumelte und fiel. Er erwartete auf dem harten Boden aufzuschlagen, jedoch wurde er von etwas oder besser gesagt jemandem abgefangen. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, wie der Mörder schnell wegrannte. Alice, welche den Kommisar bestmöglichst aufgefangen hatte, sah ihn nun besorgt an »Alles in Ordnung?« Alec riss sich von ihr los und setzte sich auf eine nahegelegenen Bank »JA! IHM NACH VERDAMMT NOCHMAL!« befohl er Alice laut und diese nickte und sprintete ihm schnell nach. Nach einigen Minuten ließ der Schmerz nach und er konnte wieder klar sehen. Schnell stand er auf und folgte Alice, so schnell ihn seine Beine trugen. Er hatte es tatsächlich nicht kommen sehen, dass der Mörder ihn schlagen würde. WIe lange hatte er diesen Job nun schon?!

Als er die beiden endlich eingeholt hatte musste er sich erstmal an die Hauswand anlehnen und durchatmen. Das tat seinem Herz nicht gut. Er hätte nicht rennen sollen aber irgendetwas hatte ihn dazu gebracht.War es die Angst um Alice gewesen? Diese war jedoch bis jetzt sehr gut klargekommen. Sie hatte den Mörder in die Enge getrieben und richtete nun ihre Waffe auf ihn »Sie sind verhaftet! Alles was sie jetzt sagen kann und wird vor Gericht gegen sie verwendet werden!« unsanft drehte sie seine Arme auf den Rücken und zwang ihn zu Boden. Außer einigen Beleidigungen verließ jedoch nichts seinen Mund. Kurz sah sich Alice um und als sie Alec entdeckte lächelte sie triumphierend »Sir haben sie Handschellen?« fragte sie ihn nun. Langsam lief Alec näher zu den beiden und zog seine Handschellen. Überrascht sah er Alice an. Seit wann nannte sie ihn Sir? Ohne sie aus den Augen zu lassen händigte er ihr die Handschellen aus »Seit wann Sir?« Mit einer Hand deutete er auf den Mörder, welchem Alice die Handschellen anlegte »Und bilden sie sich darauf nichts ein Dawn« grummelte er unzufrieden. Es war ein unausgesprochener Wettstreit zwischen den Beiden gewesen, wer den Mörder schnappte.

Alice richtete sich nun lachend auf und zog den Mörder mit sich »Ich fand das kam besser an. Gönnen sie mir den Spaß him?« zufrieden sah sie Alec an und zog unsanft am Arm von Mr. Spiller, dass dieser ihr folgte. Zufrieden bugsierte sie den Mörder ins Auto. »Ach gönnen sie mir doch den Spaß. Außerdem kam es mit Sir einfach besser an.« antwortete sie nun zufrieden. Sobald alle im Auto saßen lehnte sich der Kommisar erleichtert im Autositz zurück. Alles war gut gegangen. Sein Herz hatte einen Moment ausgesetzt, als Alice diesem großen Mann gegenüber gestanden hatte. Er hätte sie angreifen können oder schlimmeres. Schnell verwarf er den Gedanken wieder und sah stumm auf die Straße. Auch Alice sagte während der Fahrt kein Wort. Der einzige Laut,welcher zu hören war, war ein leises Summen von Mr. Spiller.

Im Revier angekommen verfrachteten sie ihn ins Verhörzimmer und ließen ihn dort eine Weile sitzen. Sobald die beiden den Raum betraten sah er sie Grinsend an »Ich war es. Ich habe ihn getötet!« gestand er mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht. Alice und Alec sahen sich stirnrunzelnd an und setzten sich. Nach wenigen Minuten hatten sie ein detailliertes Geständnis vorliegen. Fertig fuhr sich Alec durch die Haare. Noch immer verstand er nicht, wieso Menschen so schreckliche Kreaturen waren. »Führt ihn ab!« befahl er nun einem andere Kollegen und stand langsam auf. Nachdenklich sah er dem Mörder nach. Wenn sie Glück hatten würde er lebenslänglich ins Gefängnis gehen.

Alice musterte den Kommisar schweigend »Das wars dann wohl mit unserer Zusammenarbeit oder? Man sieht sich Hardy. Muss ja eine großartige Entlastung für sie sein.« stellte Alice nun fest und lief Richtung Ausgang. Der Kommisar sah ihr nur genervt nach. Wie sie ihm doch auf die Nerven ging »Jaja sensationelle Entlastung« antwortete er ihr gelangweilt und verließ ebenfalls den Verhörraum. Er sah Alice an ihrem Schreibtisch stehen, wie sie sämtliche Sachen sortierte aber es interessierte ihn nicht sonderlich und so lief er zurück in sein Büro.

Als Alice fertig war verabschiedete sie sich noch von den restlichen Kollegen. Abwartend sah sie sich um, doch als sie den Kommisar nirgends erblickte seufte sie nur unzufrieden. Er hätte zumindest den Anstand besitzen können ihr anständig tschüss zu sagen. Immerhin hatte sie eine wichtige Rolle in der Aufklärung dieses Falles gehabt! Wütend und auch irgendwie enttäuscht verließ sie nun das Büro und machte sich auf den Weg zurück nach Hause. Ihre Gedanken schwirrten durch ihren Kopf wie ein wildgewordener Hornissenschwarm. Sie wusste selber nicht, warum es sie so aufwühlte. Ab morgen würde wieder alles beim alten sein. Sie würde an ihrem alten Arbeitsplatz sein und die Selben langeweiligen Fälle lösen. Nachdenklich betrat sie ihr Haus. Eigentlich wollte sie das doch gar nicht oder? Sie hasste ihren Arbeitsplatz und die Menschen dort. Alle waren hinterrücks und gönnten einem nichts. Wenn sie sich in Broadchurch bewerben würde, wüsste sie zumindest wer sie dort leiden konnte und wer nicht.

In Gedanken versunken blickte sie auf ihr Handy und ihr lief es eiskalt den Rücken hinunter. Es war eine Nachricht von ihrer Freundin »Lina Miller ist tot. Hast du das schon mitbekommen? Irgendwie verdient.« stand in der Nachricht. Alice spürte wie ihre Sicht verschwamm und sie spürte, wie ihre Beine nachgaben. Glücklicherweise stand ein Stuhl in der Nähe, auf welchem  sie sich niederlassen konnte. Nachdem sie durchgeatmet hatte laß sie die Nachricht nochmal. Das konnte doch nicht wahr sein. Geschockt stockte sie. Es war Ellies Schwester. Wie konnte sie das nur vergessen? SIe hatte es ihr einmal erzählt gehabt, als sie noch befreundet waren. Sofort stand sie auf und lief in Richtung Hausflur. Sie musste zu Ellie und ihr beistehen, wenn sie es schon nicht bei Lina geschafft hatte. »«

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Was ist da nur passiert?

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Vergib mir! || BroadchurchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt