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>»Das mit dem ich liebe das Kind nehme ich zurück!« Seine Augen sagten allerdings etwas anderes aus. In erster Linie war er glücklich. Ein amüsiertes Grinsen schlich sich in sein Gesicht, während er Alice musterte. Auch bei ihr hatte sich ein glückliches Lächeln auf die Lippen geschlichen. »Das Lächeln steht dir!« Bevor Alec allerdings etwas antworten konnte hatte sich Alice schon wieder zu ihm gebeugt und küsste ihn erneut. Das Gefühl war wunderschön und sie wollte, dass es nie wieder endete.<

Die beiden bemerkten kaum, wie schnell die Zeit verging. Das nächste Mal, als Alec seine Aufmerksamkeit von Alice abwendete blieb sein Blick auf dem Fernseher hängen, wo mittlerweile ein Abspann lief. »Wie ist es ausgegangen?« In seinem Augenwinkel konnte er wahrnehmen, wie die Mundwinkel von Alice leicht nach oben zuckten. Das Ende des Films war sicherlich das letzte, was sie gerade im Kopf hatte. Aber kein Wunder, dass er genau jetzt so eine unpassende Frage stellte.

»Ich weiß es nicht. Sie haben wohl zueinander gefunden.« Ein freches Grinsen huschte über ihr Gesicht, während sie den Mann neben sich weiter musterte. So viele Gefühle brodelten in ihr und sie hatte selber noch nichtmal begriffen, was in den letzten Minuten passiert war. Gerade, als sie sich wieder zu ihm beugen wollte durchschnitt Daisys Stimme den Raum »Dad du hast nen eigenes Zimmer oder?« Der spöttische Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Wie ihr Vater es überhaupt geschafft hatte Alice näher zu kommen war ihr ein Rätsel. Immerhin hatte er diese komische Art mit anderen Menschen umzugehen. Dissozialität, somit würde sich sein Verhalten wohl am Besten beschreiben lassen.

»Werd nicht frech du!« mahnte Alec auch sofort, während Alice nur weiter grinste und sich eine andere Sitzposition suchte. Wenn sie weiter so schief auf dem Sofa hing würde ihr Rücken schon mit Anfang 30 den Geist aufgeben. Mit einem leisen Seufzen musterte sie die Uhr, nur um dann mit einem großen Schrecken festzustellen, dass es bereits weit nach Mitternacht war. Auch Alecs Blick fiel nun auf die Uhr »Daisy ab ins Bett! Du hast morgen Schule!« beinahe entrüstet sah er seine Tochter an, die nur grinsend wieder in ihrem Zimmer verschwand. »Gute Nacht Dad! Nacht Alice!«

»Gute Nacht Daisy.« Müde fuhr der Kommissar durchs Gesicht. Es war ein anstrengender Tag gewesen, allerdings wollte er auch nicht aufstehen und sich alleine in seinem Bett verkriechen. Nicht nachdem er herausgefunden hatte, dass Alice ihn anscheinend auch mehr zu mögen schien, als er dachte. Vorsichtig legte er einen Arm um sie, was dazu führte, dass Alice sich gegen ihn lehnte. Eine ganze Weile saßen sie einfach nur dort und genossen die Ruhe. Beinahe wären Alec die Augen zugefallen, wäre da nicht Alice gewesen.

»Ich hab dich selten so friedlich gesehen.« Ohne das er es gemerkt hatte, hatte sie ihren Kopf gedreht und ihn stumm beobachtet. Wie lange tat sie das schon? »Gewöhn dich nur nicht dran. Auf der Wache bleibe ich die Arschgeige. Seit wann nennen die mich eigentlich so?« Eigentlich interessierte es ihn nicht, was die Leute über ihn dachten aber irgendwo hatte es ihn trotzdem etwas getroffen. »Zu spät. Ich habe mich schon dran gewöhnt.« Ein freches Grinsen hatte sich auf die Lippen der jungen Frau geschlichen. »Ich weiß es nicht. Da musst du wohl Ellie fragen.«

»Na toll.« Auch wenn er versuchte seinen grimmigen Blick aufzusetzen, gelang ihm das nicht ganz, als er Alice da so neben sich sitzen sah. Irgendwas an ihr hatte ihn weich werden lassen. Mit einem leisen Seufzen wendete er den Blick wieder zum Fernseher und beobachtete den Eisbär dabei, wie er sich durch einen großen Schneesturm kämpfte. Gab es Leute, die sich freiwillig solche Sachen ansahen?! Gerade wollte er sich lautstark bei Alice darüber beschweren, als er bemerkte wie ruhig ihre Atmung ging. Sie war eingeschlafen.

Vorsichtig nahm der Kommissar sich eine Decke vom anderen Ende des Sofas und breitete sie über Alice und sich aus. Sie sollte nicht frieren. Sanft strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht, bevor er sie mit einem sanften Druck dazu bewegte sich hinzulegen. »Gute Nacht.« Es war kaum ein Flüstern aber trotzdem sorgten seine Worte dafür, dass ein leichtes Lächeln über Alices Gesicht huschte. Sehr darauf bedacht die junge Frau nicht zu wecken stand er vorsichtig auf und verschwand dann in seinem Zimmer.

Vergib mir! || BroadchurchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt