Kapitel 22

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>Kapitel 22<

„Laß mich." schrie Till mich an- der Schmerz ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, seine Augen rot unterlaufen und ich sah ihm an das er mit den Tränen kämpfte. Mühsam rappelte er sich auf und zuckte bei der Belastung seines rechten Beines zusammen. „Das wird dir noch leid tun." funkelte er gefährlich in Kasimirs Richtung, Tills Mimik war hart wie Stein, seine Worte- todernst. Kasimirs zufriedener Gesichtsausdruck, wandelte sich schlagartig. Schritt für Schritt entfernte sich Till und lief ins Internat, jede seiner Bewegungen sah man an, dass es ihn Kraft kostete nicht zu humpeln. „Was war das denn jetzt?" fuhr ich Kasimir an. Sibel tauchte mit zwei O-Säften in der Tür auf und sah Till hinterher. „Was kann ich denn dafür, das er zu blöd zum Laufen ist?!" schoss mein Freund zurück. Ungläubig und wütend stand ich auf. „Weißt du Kasimir, du bist auch nicht mehr der in den ich mich verliebt hab." zischte ich. Sibel sah mich mit einem ‚Was-ist-passiert-Blick' an und folgte mit etwas überfordert zurück in die Küche. „Kasimir hat Till n Bein gestellt und er...er...sah auch noch zufrieden darüber aus. Ich..." aufgebracht fuchtelte ich mit den Händen in der Luft herum. Die schönen Freitagsstimmung war verschwunden. „Das sind Jungs, die machen halt Dinge ohne drüber mach zu denken. Ist doch nichts passiert, oder?" versuchte Sibel mich zu beruhigen und stellte die Gläser die sie in der Hand hatte ab. Schweigend sah ich sie an. „Es ist was..." sie schluckte: „...passiert?" Mit zwei Schritten war ich am Frost und holte ein Kühlpack heraus. „Martha. Was ist los?!" sie stand plötzlich vor mir und mit durchdringendem Blick sah sie mich an. Till wollte nicht das irgendjemand von seinem Knie wusste. „Tut mir leid, Sibel. Aber ich kann es dir nicht sagen." murmelte ich, griff nach einem der Gläser mit dem O-Saft und lies sie stehen. Ich klopfte. „VERPISS DICH!" schrie Till von innen, ich lies mich nicht beirren und öffnete trotzdem die Tür. Vorsichtig sah ich ins Zimmer, er saß auf dem Boden unter dem Fenster, seine blonden Locken hingen ihm wirr ins Gesicht und das rechte Hosenbein seiner Hose hatte er über das Knie zurück geschoben. Mir stockte der Atem. Blau. Alles blau, an manchen Stellen sah es gefährlich lila aus und war dick angeschwollen. „Ich hab doch gesagt, du sollst dich verpissen." murmelte er und sah mich erschöpft an. Sein Brustkorb hob und senkte sich in unregelmäßigen Abständen. Den Kopf nach hinten an die Wand gelehnt, saß er einfach nur da. „Ach du scheiße." flüsterte ich Fassungslos und schloss die Tür hinter mir. Regungslos starrten wir uns beide an, bis ich mich aus löste. „Äh...hier." murmelte ich und reichte ihm das Glas mit Orangensaft. Wortlos nahm er es an und stellte es neben sich. Dann ging ich vor ihm in die Knie und bettete das Kühlpack vorsichtig auf seinem Bein. Aus dem Augenwinkel sah ich wie er jede meiner Bewegung verfolgte. „Warum bist du hier, Martha?" seine Stimme klang rau. Damit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet weshalb ich keine Antwort darauf hatte. Ich zuckte mit den Schultern und sah ihn an.

I don't wanna lose control! ||Tillartha FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt