•Tills Sicht•
Ewigkeiten starrte ich auf die Tür durch die meine Geschwister gerade verschwunden waren und zum ersten Mal seid Ewigkeiten fühlte ich mich so richtig glücklich. So frei. Ich hatte meine Op gut überstanden und den Tag mit den Leute verbracht die mir was bedeuteten. „Sie sind süß." lächelte Martha und sah auf unsere immer noch verschränkten Hände. „Ich weiß." grinste ich und legte mein Bein etwas anders hin. Martha saß vor mir auf dem Bett, ihre blonden Haare lagen ihr wirr in die Stirn, ihre Augen glänzten in der tiefen Abendsonne. „Ich muss mich bewegen." unterbrach ich selber meine Gedanken, weil ich wusste wenn ich sie noch länger anstarren würde, würde ich ihr nicht widerstehen könnte- also rappelte ich mich auf. „Du. Musst gar nix." schimpfte die Blonde sofort und versuchte mich zurück aufs Bett zu ziehen. Ich drehte mich und stützte mich mit den Armen aufs Bett, so dass ich mit ihr auf Augenhöhe war. Fehler. Sofort fesselten mich ihre blauen Augen, zogen mich in einen Bann aus Glücksgefühlen und dem dringend Bedürfnis ihr so nahe zu sein wie vorhin. Mein Puls beschleunigte sich um das Doppelte. Ich gab mir noch einen kurzen Moment dann riss ich mich zusammen. „Doch, und n' bisschen rumhüpfen darf ich doch wohl. Ich nehm auch brav meine Krücken." grinste ich dann frech und drückte mich mit meinen Armen vom Bett ab. „Du nervst, echt." meckerte sie, konnte sich aber ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen. „Danke, gleichfalls."
Mühsam kämpfte ich mich mit meinen Krücken den Gang entlang. Es nervte mich schon nach der Hälfte, aber ich wollte vor Martha nicht aufgeben. Nicht schon wieder. Ich wusste das sie mich niemals dafür verurteilen würden, wenn ich sage ich kann nicht, aber mein Ego war einfach zu groß. Erleichtert atmete ich auf als wir das Ende des Ganges erreicht hatten und ich aus dem großen Fenster gucken konnte. „Wann musst du los?" fragte ich, weil ich bemerkte wie sie auf die Uhr sah. „In ner halben Stunden. Die Schiller schimpft sonst." lächelte sie, ich nickte. Ich wollte nicht das sie geht. „Lass uns zurück, du brauchst ewig bis dahinter und ich will sicherstellen das ich dich noch heil im dein Zimmer bringe." lachte sie, drehte sich schwungvoll um und lief los. Ein Grinsen bildete sich auf meinen Lippen. Dieses Mädchen machte mich verrückt. Ich kämpfte mich zurück aber einholen konnte ich sie nicht. „Da bist du ja endlich." erschrocken fuhr ich herum als ich mein Zimmer betrat. Martha lehnte freudestrahlend neben der Tür, mit viel Schwung warf ich eben diese Tür ins Schloss sodass ihre Haare durch den Luftschwall aufwirbelten. Amüsiert beobachtete sie mich, sah mir zu wie ich meine Krücken weg legte und mich vor ihr aufbaute- so gut es eben mit kaputtem Knie ging. „Warte nur bis ich wieder Laufen kann." grinste ich und sah ihr in die Augen. „Jetzt hab ich aber...." ich kam ihr immer näher. Ich wollte sie küssen, ihre Lippen auf meinem spüren. „...Angst." das letze Wort war kaum mehr ein Flüstern von ihr. Ihre blauen Augen huschten zu meinen Lippen und zurück. Zaghaft hob ich meine Hände an ihre Taille, erst die eine dann die andere. Ihr Atmen streifte mich und das Verlangen nach ihr erreichte eine neues Level. Ich lies uns noch einen Moment Zeit, aber irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Ich schloss die Lücke zwischen uns und küsste sie. Zum zweiten Mal an diesem Tag. Ich fühlte mich frei, glücklich. Ihre weichen Lippen schienen wie ein Wunderheilmittel zu sein. Mein Herz raste und meine Atmung schien auszufallen. Ich drückte meinen Körper gegen ihren, spürte ihre Herzschlag an meinem Oberkörper, fühlte ihre Hände in meinen Haaren. Sie löste Gefühle im mir aus die ich nicht kannte, Gefühle von denen ich wusste, das sie mich zu Boden werfen konnten, Gefühle die ich nie fühlen wollte. Und doch fühlte es sich tausendmal besser an als alles. Ich fühlte mich nicht mehr allein. Wusste das sie da war, egal wie oft ich sie vor den Kopf stoßen würde. Die Wärme ihres Körpers gab mir Kraft, gab mir Mut und in diesem Moment realisiert ich, das ich mich verliebt hatte. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich mich verliebt. In kürzester Zeit, rasend schnell und unaufhaltsam hatte ich mich in Martha Pracht verliebt.
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I don't wanna lose control! ||Tillartha Ff
FanfictionTill kommt nach einer langen Verletzung ans Internat zurück. Doch plötzlich ist alles anders. Das SGE und das Einstein sind zusammen gelegt wurden. Doch er hat andere Probleme. Und dann ist da noch Martha. Martha Pracht!