Kapitel 51

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•Marthas Sicht•
Nervös wippte ich mit meinem Bein auf und ab. Die Milch in meiner Müslischüssel schwappte über und hinterließ einen großen Fleck. Meine Augen waren angeschwollen und meine Lippe wund gekaut. „Hey, Martha beruhig dich." Sibels sanfte Stimme klang in mein Ohr, doch sie bewirkte eher das Gegenteil von dem was sie sagte. „Beruhigen?! Wie soll ich mich beruhigen? Till ist sauer auf mich und ich weiß nicht warum, er kommt heute aus dem Krankenhaus aber ich hab keine Ahnung wie es ihm geht und kann ich auch nicht fragen und zu allem Überfluss hat Kasimir mir auch noch geschrieben. Wie soll ich mich beruhigen, ich bin ne tickende Zeitbombe!" aufgebracht stand ich auf „...ach und Montag ist heute auch noch." der Tag hatte noch nicht mal angefangen und ich war schon fertig mit ihm. Die ganze Nacht hab ich mir abwechselnd die Augen aus dem Kopf geweint und krampfhaft versucht zu ergründen warum Till plötzlich so abweisend war, aber ich fand einfach keine Lösung. Aufgebracht stürmte ich in mein Zimmer um meine Schulsachen zu holen. Auf dem Weg dahin traf ich Frau Schiller. „Alles gut Martha?" sie sah mich an. Ich nickte. „Ja." Nein. Nichts war gut, ich lies sie stehen. Sollte sie doch Till abholen und ihn zu seiner Familie fahren. Mir doch egal. Okey es war mir ganz und gar nicht egal, aber mir egal.

Im Unterricht bekam ich original nix mit und als ich am Nachmittag zurück ins Internat lief, war ich ein wandelndes Wrack auf Beinen. Ich hatte Angst ihm zu begegnen, ihm unter die Augen zu treten. Was sollte ich auch sagen? ‚Ehy Till, hast du dich endlich beruhigt? Darf ich dich wieder küssen?!' Ne. Nie nie niemals im Leben. Nichts desto trotz wollte ich seine Lippen wieder auf meinen spüren. Mehr als ich wollte, mehr als ich sollte. Ich blieb wie angewurzelt stehen als ich den Internatshof betrat. Mein Herz zog sich sofort schmerzhaft zusammen. Till stand vor dem Eingang, nur auf einer Krücke gestürzt, so dass er mit einem Arm frei aggieren konnte. Vor ihm stand Cäcilia und er umarmte sie. Sein Blick traf dabei meinen. Kalt und arrogant. Tränen schossen mir in die Augen und drohten an die Oberfläche zu gelangen, ich zwang mich sie weg zublinzeln. Ich durfte mir vor ihm nicht anmerken lassen, wie sehr er mir weh tat. Ich drückte meine Schultern durch, hob mein Kinn an und stolzierte über den Hof, die Treppen hinauf und direkt an ihm vorbei. Ich atmete seinen Duft ein und mein Herz zog sich vor Sehnsucht und Verlangen zusammen. Ich dachte an unseren ersten Kuss, wie er kaum stehen konnte, mich aber trotzdem festgehalten hatte. Wie gern ich die Zeit zurück drehen würde. Hatte er nichts gefühlt dabei? War ich so schlecht im küssen? Mir fielen langsam echt keine Gründe mehr ein, wieso er so abweisend reagierte. Ich war am Ende. Am Ende mit meinem Latein.

I don't wanna lose control! ||Tillartha FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt