Kapitel 34

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•Marthas Sicht•
Montag...Dienstag....Mittwoch...Heute. Tag für Tag sah ich zu wie Till immer ruhiger und blasser im Gesicht wurde. Seid unserer Umarmung herrschte Eiseskälte. Ich sah ihn vermehrt humpeln und langsam schien er es nicht mehr verbergen zu können das er Schmerzen hatte. Als ich zum Frühstück kam, schweifte mein Blick wie gewöhnlich durch den Raum. Ich sah Sibel und Pawel lachend und kuschelnd an dem einen, Rosa und Caro an einem anderen und ganz hinten in der Ecke saß Till. Alleine, blass und mit dunklen Augenringen. Abwesend stocherte er seinemLöffel in der Schüssel vor ihm auf dem Tisch. Okey, jetzt reichte es. Endgültig! Ich würde nicht länger mit ansehen wie er sich selber zerstörte. Ich flitzte zur Kücheninsel und nahm mir ein Brötchen mit Käse. Kurz sammelte ich meinen Mut, lief dann zielstrebig auf Till zu und knallte vielleicht etwas zu impulsiv meinen Teller vor ihn auf den Tisch. Müde sah er auf und als er mich erkannte verdrehte er sofort die Augen. „Was willst du?" knurrte er, wirkte aber kein Stück arrogant, nur fertig. „Ich glaube das weißt du genau!" ich setze mich und verschränkte die Arme vor mir auf dem Tisch. Er sah mich ausdruckslos an. Ich verdrehte die Augen. „Dein Knie...es reicht mir jetzt. Entweder du gehst zum Arzt oder ich geh zu Hauser." ich merkte wie ihn dieser Satz aus der Bahn warf. Er blinzelte kurz, fing sich aber sofort. Ich beneidete ihn um seine Selbstbeherrschung. „Ich warne dich, ein Wort zu Hauser..." er war aufgesprungen und stützte sich auf den Tisch. „Dann was?" provokant sah ich ihn an. Er starrte zurück, sah dann kurz zur Seite und ich sah wie sein Kiefer arbeitete. „Es war der größte Fehler meines Lebens, dir alles zu erzählen. Du bist der größte Fehler!" mit diesen Worten drückte er sich von Tisch ab und ging. Das hatte gesessen! „Du hast Zeit bis Dienstag." rief ich ihm hinterher und merkte wie meine Stimme brach und nicht nur die, auch mein kleines Herz, zerbröckelte wie Kreide. Ich kämpfte mit den Tränen. Seine Worte saßen tief, unendlich tief. Plötzlich hatte ich keine Lust mehr auf das blöde Brötchen oder irgendwas. Ich war wie gelähmt, seine Worte waren Gift und ich hatte kein Gegenmittel. Eine einzelne Träne erkämpfte sich den Weg in die Freiheit. Wütend wischte ich sie weg. „Nein Martha! Du bist stark." flüsterte ich mir selber zu und stand auf. „Möge der bessere Gewinnen." murmelte ich mir noch einmal selber zu und lief in mein Zimmer um mein Schulzeug zu holen.

I don't wanna lose control! ||Tillartha FfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt