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Die Sonne ist untergegangen, und die Sterne zeigen sich.
In der Nähe höre ich eine Eule, über dem See fängt gerade einen Gruppe Fledermäuse ihr Futter.
Ich atme die frische Luft ein und stehe langsam auf.

Langsam beginne ich zurück zu gehen, zurück nach Hause. Vor meiner Haustüre greife ich in meine Tasche.
Scheiße.
Ich habe meinen Schüssel vergessen mitzunehmen. Ich atme tief durch bevor ich langsam auf die Klingel drücke.
Keine Reaktion, hätte mich auch stark gewundert, dass sie zuhause ist.
Ein paar Minuten später höre ich wie jemand die Treppe runterläuft. Wow. Ich hätte nicht gedacht das sie schon zuhause ist, es ist ja schließlich erst halb elf.
Mama öffnet die Tür und eine gewaltige Alkoholfahne schlägt mir entgengen, sieht hat seit heute mittag nochmal ordentlich zugelegt.
Sie schaut mich nur an, zerrt mich in die Wohnung und hebt drohend schon wieder ihre Faust.
Und schlägt mir mitten ins Gesicht. Ich höre ein ekliges Knacken, dann wie etwas warmes mein Gesicht entlang läuft und fasse mir an meine Nase. Autsch! Ich ziehe scharf die Luft ein, die ist dann wohl hin.
,,Isch habbb g'schlafen, wass fällt dir'n ein'n misch su wecken?", nuschelt sie und kommt mir gefährlich nahe.
Sie war noch nie zuvor so klar und betrunken zugleich.
Ich schlucke und ziehe vorsichtig den Kopf ein.
Sie kommt wieder drohend auf mich zu und prügelt und tritt weiter auf mich ein, als sie meine Magengegend trifft kann ich einen lauten Aufschrei nicht verhindern.
Mama hält kurz inne.
,,Halt' sofort deine Klappe'n , klein' Rotzgööre", hickst sie und versucht ihren Kopf gerade zu halten.
Langsam kann ich nicht mehr und fange an zu schreien. Ich hoffe so sehr das einer der Nachbarn mich hört und Hilfe ruft.
Das bei uns nicht alles perfekt läuft haben die wahrscheinlich eh schon mitbekommen.
Mama lässt endlich von mir ab, ich sinke nur noch kraftlos zu Boden und höre wie die Wohnungstüre ins Schloss fällt.

Langsam wird mein Blickfeld kleiner und kleiner.
Draußen höre ich Martinhorn und blaues Flackerlicht.
Gott sei Dank.

Schwere Schritte kommen die Treppen hoch.
,,Hallo, hier ist die Polizei machen Sie mal bitte die Tür auf!", ruft jemand draußen und klopft hektisch an die Türe.
Ich versuche aufzustehen woran ich jedoch kläglich scheitere.
Dann höre ich wie an der Tür rumgeschraubt wird.

Im Augenwinkel sehe ich wie mehrer Polizisten unsere Wohnung betreten.
,,Hey, Kleine geht's dir gut? ", fragt er mich besorgt und beugt sich zu mir runter.
Ich versuche zu antworten schaffe allerdings nur ein leises Stöhnen und ihn anzusehen.
,,Paul? In der Wohnung ist soweit niemand mehr. Geht's ihr gut?", ein weiterer Mann in Polizeikleidung schreibt sich in mein Sichtfeld.
,,Nicht so wirklich, reagiert nur wenig auf Ansprache, aber ein RTW ist schon unterwegs oder?"
,,Ja."
,,Na Mädel, was ist passiert? Mein Name ist Richter. Wie heißt du denn?", fragt der, der bei mir sitzt, mich.
,,Kira.", hauche ich leise.
,,Okay, Kira, weißt du noch was passiert ist?", fragt er weiter.
Für eine weitere Antwort bin ich allerdings zu schwach, lasse aber meinen Blick auf dem Gesicht des Polizisten fixiert.
,,Paul der Rettungsdienst ist da", meint der Kollege.

Dann sehe ich wie sich zwei Personen, in einem sehr grellen Outfit, die in mein Blickfeld treten.
,,Hi, Was gibt's?", fragt einer der Rettungsdienstler, dann fällt sein Blick wohl auf mich.
,,Gut die Frage hat sich erledigt. Weiß jemand was passiert ist?"
Ich versuche zu antworten, aber bringe keinen Ton heraus.
"Bekommst du gut Luft?" fragt er weiter und kniet sich zu mir. Ich nicke leicht. Es tut zwar sau weh, aber atmen geht.
,,Okay sehr gut, kannst du mir sagen, was denn passiert ist?", noch während er spricht schüttle ich meinen Kopf.
,,Nein? Weißt du es nicht oder willst du nicht?"
Ich bleibe still.
,,Okay dann nicht, also, wir legen dich jetzt gleich einmal hin und ich würde einmal schnell schauen ob du sonst noch wo verletzt bist, außer der Nase", meint er lächelnd und dreht meinen Oberkörper zu sich und legt mich auf dem Boden ab.
Kurz darauf fängt er an an Beinen und Becken rumzudrücken und sein Kollege beginnt damit  meine Kleidung aufzuschneiden. Als er auf meinen Bauch drückt ziehe ich scharf die Luft ein.
Er sieht mich nur fragend an und schiebt vorschichtig meinen Pulli hoch, sein Blick verdunkelt sich sofort.
,,Yannick, bestell mal nen Notarzt nach, da ist ein riesen Hämatom in der Magengegend, das Abdomen ist steinhart und bei dem schlechten Allgemeinzustand wärs mir lieber mit NA.", meint er leise zu seinem Kollegen.
,,Hast du irgendwelche Vorerkrankungen oder Allergien? Nimmst du Medikamente?", fragt er mich weiter.
Bevor ich antworten kann zieht es mich in eine dunkle Wolke über mich, meine Augen schließen sich automatisch. Dann bin ich weg.

***

Jemand reibt mir sehr schmerzhaft übers Brustbein und schlägt mir leicht auf die Wange.
Ich schlage panisch die Augen auf und blicke sofort in ein Paar braune Augen.
,,Hey da bist du ja wieder, ganz ruhig.", lächelt er mich an.
Ich schnappe hektisch nach Luft. Alles kommt wieder hoch, Flashback.
,,Ganz ruhig, tief einatmen du bist in Sicherheit es kann nichts passieren." meint er ganz ruhig.
Ich scheitere beim Versuch meinen Atmung in den Griff zu bekommen und runter zu kommen. Das bemerkt auch der Monitor und beginnt aufgeregt zu Piepen.
"Mädchen, du musst dich beruhigen, dein Herz schlägt gerade sehr schnell.", meint er beunruhigt.
Ich versuche runterkommen, ich versuche es wirklich.
Doch es waren einfach zu viel gewesen heute.
,,Gut, Flo,  zieh mir mal was zur Beruhigung auf, die regt sich mir hier viel zu arg auf.", seuftzt er enttäuscht.
,,Du bekommst jetzt etwas von mir, das sorgt dafür, dass du ein bisschen schläfrig wirst, ja? Aber du brauchst keine Angst zu haben, hier sind gerade ganz viele Leute, die passen alle auf dich auf. Weißt noch wer dir das angetan hat?", fragt der Notarzt weiter.
Die Wirkung des Beruhigungsmittels setzt ein und ich beruhige mich.
Meine Augen werden schwer und ich muss mich darauf konzentrieren sie offen zu lassen, sprechen schaffe ich nicht mehr.
,,Bist du überfallen worden oder jemand aus der Schule oder von deinen Freunden?" fragt er erneut.
Ich schüttle vorsichtig den Kopf. 
,,Oli?",  einer der Sanis spricht den Notarzt an, er erwidert nur einen fragenden Blick.
,,Wir können fahren, sie ist in der Klinik am Südring angemeldet".
,,Perfekt. Wir lagern sie auf das Spineboard um und dann ab in die Klinik." meint er zu seinen Kollegen.

Im Rettungswagen macht mein Kreislauf dann endgültig schlapp.
Ich erinnere mich nur noch daran das ich kurz in der Notaufnahme wieder wach wurde dann ist aber alles weg.

Jetzt liege ich auf Station und kann mich vor Schmerzen nicht bewegen.
Glücklicherweise gehe noch bevor ich nach der Schwester klingeln kann die Tür auf und ein Arzt betritt den Raum und setzt sich zu mir.
,,Sehr gut du bist wach, zuerst einmal, du hattest eine Milzruptur, also ein Organ in deinem Bauch hatte einen Riss und hat stark geblutet, aber wir haben sie in einer kleinen OP wieder gerichtet, genau wie die Nase, aber die eigentlich viel spannendere Frage ist eigentlich: Wie geht es dir? "
,,Ganz okay.", nuschle ich leise.
,,Schmerzen?"
Ich nicke.
,,In Ordnung, du bekommst gleich nochmal wasdu bist jetzt aber auch noch ziemlich müde, ist aber normal. Die Narkosenachwirkungen eben. Wir haben deine Eltern informiert und dein Vater ist auf dem Weg, deine Mutter konnten wir leider nicht erreichen. Die Polizei möchte heute Vormittag auch noch mit dir sprechen, willst du mir vielleicht trotzdem schon mal erzählen was passiert ist?"
Ich seuftze leise.
Ich kann nicht reden, ganz einfach.
,,Ich seh schon, du willst nicht. Ist in Ordnung, aber sei dir sicher, dass du hier in der Klinik sicher bist.", er lächelt mich an und lässt mich dann alleine.
Wenn der wüsste...

Asds FF//Im Schatten des LichtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt