"So junge Dame, ich hab gute Nachrichten: Deine Werte stabilisieren sich so langsam. Ich denke mal du kannst morgen oder übermorgen wieder auf die Normale Station verlegt werden", meint der Stationsarzt grinsend zu mir und meinem Vater. "Sehr gut", meinte mein Vater glücklich und warf sicherheitshalber noch selber einen Blick auf die Laborwete. Typisch Arzt halt. "Mach sowas nie wieder", schärften mir beide nochmal ein bevor sie mich wieder alleine ließen. Inzwischen war eine ganze Woche voller Schmerzen und Leid vergangen. Meine Lunge erholt sich langsam und meine Laune ist dezent gestiegen. Das Atmen fällt mir im Lauf der Zeit immer leichter und die Schmerzen lassen nach. Der Rest der WG war so oft wie es die Besuchszeiten zu ließen da gewesen. Oft haben wir gar nicht geredet sondern einfach nur schweigend uns gegenübergessesen. Reden war nämlich noch so eine Sache, zum einen haben die Schmerzen es teilweise gar nicht zugelassen zum anderern wollte ich nicht reden. Weder mit ihnen noch mit der Sozialpädagogin die man mir "vorsichtshalber" vorbeigeschickt hat. Ich brauche keine psychologische Hilfe, beziehungsweise wollte ich keine. Ob ich sie nicht doch brauche kann ich aktuell nicht einschätzen dafür ist zurzeit einfach zu viel los gewesen. Vorsichtig setzte ich mich in den Schneidersitz und krame nach meinem Handy. <Hey, mir geht's einigermaßen wieder gut. Morgen komm ich wahrscheinlich wieder auf die Normale Station >, schreibe ich erst Lenia und dann Luna. <Dann bin ich ja beruhigt, ich komm nach der Schule auch nochmal vorbei;-) >kommt sofort die Antwort von Luna.
"Hey", Lunas Lockenkopf erscheint als sie ein paar Stunden später die Tür öffnet . Sie steckte genau wie alle anderen meiner Besucher in diesem gelblichen Überzug. "Dämlich das Teil", meinte sie grinsend und zupfte an dem Ding rum. "Kann man nichts machen", antworte ich lächelnd und nehm sie in den Arm. "Ist ja ganz schön krass hier", meinte sie mit beeindrucktem Blick auf die Maschinen. "Standard", ich zucke bloß mit den Schultern. Die Intensivstation ist ja schon fast zu mein zweites Zuhause, so oft wie ich hier bin.
"Ähm Kira?", eine wedelne Hand taucht vor meinem Gesicht auf. "Hä", ich zucke erschrocken zusammen. "Alles Gut?", ihre Augen wandern zwischen mir und dem Notfallknopf hin und her. "Jaja, alles okay, war nur in Gedanken", beruhige ich sie schnell, wenn sie den jetzt drückt kann ich garantiert mit zwei weiteren Tagen Intensiv rechnen. "Wie geht's dir?", fragt sie immernoch besorgt. "Nicht optimal, aber akzeptabel", antworte ich grinsend. Sie lacht verstohlen wird dann aber sofort wieder Ernst "Mach sowas nie wieder!". "Jaha, du bist jetzt schon die dritte die mir das erzählt", nuschle ich zickig. "Ja, echt jetzt Mädel. Du bist fast gestorben", sie war echt sauer. "Wäre ja nicht das erste Mal", die Aussage war devinitiv nicht das Richtige für ihre Laune. "Jetzt Kira, verdammt nochmal", ihre Gesichtsmuskeln spannen sich an und Venen an ihre Stirn treten hervor. Ich ignoriere sie gekonnt und verschränke bockig die Arme. Luna stand noch ein paar weitere Minuten still neben mir bevor sie wütend aus der Tür rauscht. Langsam lasse ich mich zurück in das weiche Kissen fallen. Ihre Worte hallen noch lange in meinen Ohren nach, genau vor einer Woche lag ich auch schon hier und hab über genau das gleiche Thema nachgedacht. Sie hatte ja Recht, ich muss besser aufpassen. Mein Entschluss festigt sich immer mehr. Ein paar letzte Sonnenstrahlen fallen durch das Fenster. Am liebsten würde ich jezt das Fenster öffnen um die frische Luft Einatmen zu können, aber die Fenster sind verriegelt. Soll ich fragen ob ich mal raus darf? Wohl eher nicht, wenn man auf der Intensivstation liegt. Damit fällt diese Idee auch flach, an so viele Geräte wie ich angeschlossen bin. An das rhythmische Piepen des EKG's hab ich mich inzwischen gewöhnt, sowie die Sauerstoffbrille um meinem Kopf. Ein leises Klopfen reißt mich aus meinen Gedanken. "Kira? Gibt Essen", eine Krankenschwester kommt mit einem kleinen Tablett herein. Ja, inzwischen traut man mir das selbstständige Essen wieder zu, eine Freiheit die mir in den ersten Tagen durch eine Magensonde genommen wurde. Vorsichtig würge ich die Suppe runter. Ich hatte weder Hunger noch Lust zu Essen, zudem tat das Schlucken immernoch heftig weh.
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Asds FF//Im Schatten des Lichts
FanfictionKira geht gerade durch eine sehr schwere, komplizierte, aber vor allem: verwirrende, Zeit. Ihre Eltern haben sich zwar schon vor Jahren getrennt, dennoch ist sie noch genauso wütend wie am ersten Tag und will nichts mit ihrem Vater zu tun haben. Z...