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Langsam aber sicher drifte ich in einen traumlosen Schlaf.
Als ich das nächste mal die Augen öffne höre ich leise Stimmen. "Gut geschlafen?", mein Vater saß vor mir auf dem Boden. Ich nickte etwas benommen. Das Schlafen hat definitiv gut getan. "War wohl ein bisschen viel in letzter Zeit", meinte er ruhig. "Komm wir gehen hoch", er zog mich langsam hoch und stützte mich auf dem Weg in mein Zimmer. Ich ließ mich auf mein Bett fallen. "Ruh dich aus", meinte er lächelnd ung ging leise auf den Flur. Ich ließ mich langsam in mein Kissen fallen und schloss die Augen. So lag ich mehrere Minuten bewegungslos da und versuchte meine Gedanken von der Achterbahn runterzuholen. Irgendwann überkam mich wieder die Müdigkeit und ich ging zurück ins Traumland.

"Geht's dir besser", fragt Alex sofort als ich gegen Abend in die Küche stolpere. "Mhhmn", murmle ich während ich mir ein Glas Wasser nahm. "Was war'n los?", fragt Olli besorgt. Ich winke nur lustlos ab und will wieder hoch gehen. "Stop, bleib mal hier, du musst was essen" meinte er bittend. Ich drehte mich langsam um ging kommentarlos Richtung Kühlschrank. Ich setzte mich mit einem Apfel und Joghurt an den Tisch. "Willst du drüber reden?", fragt jetzt auch mein Vater. Ich schüttle schnell den Kopf. Keine Gute Idee. Sofort wurde mir schwindelig und schwarze Punkte bereiteten sich langsam in meinen Sichtfeld aus. Mein Kreislauf ist wohl nach wievor am Arsch. "Alles okay?", Alex mustert mich besorgt. "Ja, geht schon" wimmele ich ihn ab. "Sicher?", forscht er nach. Er sah mich mit diesem typischen Artzblick an. "Jahaa, geht schon" die Punkte sind inzwischen zum Glück wieder verschwunden. Ich stand auf und verlies die Küche und setzte mich auf die Terrasse. Die frische Luft tat gut. Ich schaute dem Sonnenuntergang zu bis auch das letzte fizelchen des bunten Farbenspiel verschwunden war. Ich begann leicht zu zittern, es war ziemlich frisch geworden und die ersten Sterne zeigten sich am beginnenden Nachthimmel. Leise ging ich wieder ins Haus. Die Andern saßen vor der Glotze, ich hatte allerdings keine Lust die ganze Zeit besorgt angeguckt zu werden und verzog mich in mein Zimmer. Als ich mein Zimmer betrete fällt mein Blick sofort auf das aufgeschlagene Mathebuch das auf meinem Schreibtisch lag. Scheiße! Morgen ist ja die Klausur. Ein paar Stunden später fiel ich dann todmüde ins Bett.

"Nichts was man mit ein bisschen Concealer wieder hinbekommt", meinte ich optimistisch zu meinem Spiegelbild. Erholsam war die Nacht nicht wirklich, dieses Haus ist wirklich verdammt hellhörig und irgendeiner von den Jungs schnarcht seit neustem. Dementsprechend groß waren auch meine Augenringe.
"Guten Morgen Sonnenschein", rief zwanzig Minuten später mein Vater fröhlich in die Küche. Ich reagiere nur mit meinem typischen Ist-das-dein-Ernst Blick, weil es ist verdammt noch mal sieben Uhr morgens!! Wie kann man da so gute Laune haben? Ich bin devinitiv kein Morgenmensch und habe auch nicht vor einer zu werden.
Als ich das Klassenzimmer betrete schlug mir sofort der eklige Tafelschwammgeruch entgegen. Ich quetschte mich neben Lenia. "Wann willst du es eigentlich der Polizei endlich mal sagen", fragte sie vorwurfsvoll. "Gar nicht", gab ich pampig zurück und damit war meine Laune auch schon wieder im Keller. "Warum denn nicht", fragt sie sauer. Ich funkelte sie nur böse an "Du weißt warum". Sie sah mich mit hochgezogen Augenbrauen an "So schlimm ist es bei deinem Vater doch nicht". Ich sah sie perplex an. Das war gerade nicht wirklich passiert. Das sie mir jemals so hart in den Rücken fällt hätte ich nie gedacht. Gestern tat sie noch einen auf *Beste Freundin* und *Ich versteh dich* und heute behaupten es sei nicht so schlimm. Doch es war so schlimm! Ich konnte nicht bei meinem Vater bleiben, es geht einfach nicht. Ich sah ihr vernichtend in die Augen und rutschte einen Platz weiter. Den Rest des Tages ging ich ihr aus dem Weg und auch Zuhause war meine Laune nach wie vor am Tiefpunkt. Das entging auch meinem Vater nicht.

Asds FF//Im Schatten des LichtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt