Vorwärts.Rückwärts.Vorwärts

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Da sind wir. Zwei Personen. Wir gehen aufeinander zu. Einen Schritt. Noch einen. Immer mehr. Die Unsicherheit lässt nach. Der Winter in uns taut auf und wir erstrahlen. Ein Wort von dir. Eins von mir. Wörter die zu Sätzen werden. Sätze die Geschichten erzählen. Unsere. Wir kommen uns immer näher. Lernen uns näher kennen. Langsam bauen wir Vertrauen auf. Eine Brücke. Nähe. Mein Herz flattert, wie ein Schmetterling der durch den Frühling fliegt. Flattert deins auch? Spürst du diese Wärme, die aus dem Herzen kommt und sich im ganzen Körper verteilt? Dieses Kribbeln im Bauch. Spürst du es auch?

Wir haben angefangen rückwärts zu gehen. Doch gehen wir nicht zusammen, sondern jeder in eine andere Richtung. Wir sehen uns. Doch nicht mehr richtig, denn mit jedem Schritt den wir zurück gehen verlieren wir mehr und mehr das, was wir beim Vorwärtsgehen gewonnen haben. Nähe. Vertrauen. Eine Verbindung. Ein Blick in die Augen des Anderen. Jetzt ist es nur noch verschwommen. Dein Gesicht.
Deine Augen, in die ich doch so gerne blicken würde. Dein Lächeln.
Findest du das nicht auch schrecklich. Nicht zu sehen wo es hingeht? Hast du keine Angst vor dem, was hinter dir ist? Hinter uns? Warum haben wir angefangen zurückzugehen? Warum fürchten wir uns so sehr davor nach vorne zu gehen? So weit, bis ich all diese Feinheiten in deinen Augen sehen kann. Dich sehen kann. Ist es das? Die Angst gesehen zu werden?

Wir gehen wieder vorwärts. Langsam. Achtsam. Vorsichtig. Ein Schritt. Noch einen. Dein Gesicht wird wieder schärfer. Ich sehe dich. Noch nicht ganz, aber mehr. Doch die Brücke die wir gebaut haben ist noch nicht stabil genug. Wir müssen wieder tauen. Und vertrauen. Die Schmetterlinge sind leise. Mein Herz ruhig. Die Wärme überdeckt von einem Schatten. Und ich hoffe, dass wir wieder dort ankommen, wo wir vorher waren. Vielleicht noch näher. Zurückholen was wir verloren haben. Damit wir endlich sein können. Unsere Geschichte erweitern können. Sie endlich wahr werden lassen. Zur Realität. Ich träume gerne, doch du sollst ein Traum sein, der wahr wird.

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