Kapitel 8

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POV Rio: 

Nachdem ich zurück in meiner Wohnung war, ja ich lebe alleine in einer Wohnung, die ich mir aber auch nur leisten kann, da ich in meiner Freizeit in der Pizzeria gegenüber kellnere, zog ich meine Schuhe aus und schmiss sie in die Ecke des Flures zu meinen anderen Schuhen. Jacke wird natürlich ordentlich aufgehangen und kommt an den Haken im Flur. Ordnung ist nicht wirklich meine größte Stärke, aber wenn man alleine lebt, lernt man schnell, dass sie doch dringend nötig ist, sonst erstickt man irgendwann an seinen eigenen Socken und dafür bin ich definitiv zu jung. Ich meine was müssten die Leute, welche täglich ihren Alltag auf dem Friedhof verbringen, denn bitte denken, wenn in der hintersten Ecke ein kleiner Stein ist, auf dem steht:

Rio                                                                                                                                                                                                 *01.02.2002  +25.05.2020                                                                                                                                                     Todesursache: Ersticken an Socken/Faulheit

Ich meine man kann ja nicht zu allen Leuten nett sein, aber den alten Friedhofdamen will ich dann doch nicht einen Herzinfarkt bescheren, denn sie haben mir ja nichts getan. Zurück zu den wichtigen Sachen des Lebens aka meinem Essen. Ich beschloss mir schnell Nudel mit Pesto zu kochen. Nachdem dies geschehen war und die Nudeln nun in Frieden in meinem Magen ruhten, hockte ich mich auf mein Sofa und schaltete den Fernseher an. 

Ihr denkt euch wahrscheinlich, wie sich der bitte einen Fernseher leisten kann und dazu auch noch eine eigene Wohnung. Also, Story time: 

Ich kenne meine Eltern nicht. Ich bin also in einem Waisenhaus aufgewachsen und irgendwann in eine Pflegefamilie gekommen. Soweit ich mich erinnere, war ich zu diesem Zeitpunkt 8 Jahre alt. Das ging 2 Jahre lange auch ganz gut, bis andere Jungs irgendwann es witzig fanden, mich zu beleidigen. Das ging mir so gesehen ziemlich am Arsch vorbei, aber als sie eines Tages mich auch schubsten, wehrte ich mich solange, bis ich überall blaue Flecken hatte und mein gegenüber eine gebrochene Nase hatte. Er war ja auch selber schuld. Da der richtige Sohn meiner Pflegeelter aber nun mal sehr gut mit diesem Jungen befreundet war, hat er seine Augen vor seiner Mami ausgeheult dass ich so gewalttätig wäre und sie alle bedroht hätte. Es hat nur noch gefehlt, dass er behauptet hätte, ich würde ihnen drohen sie alle im Schlaf zu ersticken. Hätte ich an diesem Tag auch gerne gemacht, aber ich bin nun mal kein aggressiver Mensch. Es kam vielleicht gerade so rüber, aber das ist nur einmal passiert. Naja, danach immer mal wieder, aber ich schwöre, es war immer nur Notwehr. Nach diesem Tag kam ich wieder zurück in das Waisenhaus. Dort war nun ein neues Kind, samt Jünglingen. Ihr wisst schon, so eins von der Sorte, der sich als Besten ansieht und jeden, der sich ihm nicht unterordnet das Leben zur Hölle macht. So welchen bin ich schon oft begegnet, bin ihnen aber immer geschickt entgangen. Doch der war von einer extremeren Sorte.

So bekam ich fast täglich eine Tracht Prügel, den Kopf in die Toilette gesteckt oder sonst was für Sachen, die ich jetzt her lieber nicht ausliste. Ihr denkt euch wahrscheinlich jetzt, warum ich mich nicht gegen jene verteidigt habe. Entschuldigung, aber ich bin nun mal nicht Ali(Ihr wisst schon, dieser berühmter Boxer. Ich habe sogar extra gegoogelt!) Und außerdem waren sie 5 ältere, größere, mit Muskeln bepackte Jungs und ich habe da mit meinen Spaghetti Armen nun mal keine so große Chance. 

Zum Glück wurde ich knapp ein Jahr später in eine neue Familie geholt, zu diesem Zeitpunkt war ich 11 (Uhh Glückwunsch an meine Mathekünste) Jahre alt. Die neue Familie hatte selber nur ein erwachsenen Jungen, welcher mittlerweile auch schon ausgezogen war. Die beiden waren zwei ältere Leute mit großem Herzen. 

Bei ihnen ging es mir also sehr gut und wir entwickelten ein Verhältnis, wie als wären sie meine Tante und Onkel. Knapp ein halbes Jahr nachdem ich bei ihnen eingezogen war, kam ihr Sohn, welcher 23 ist, nachhause. Er war wie ein großer Bruder für mich und brachte mir auch Selbstverteidigung bei, um genau zu sein Karate, welches ich bis heute noch übe.

Mit 18 zog ich aus, da meine Pflegeeltern ins Pflegeheim gezogen sind, und was soll ich denn bitte alleine mit so einem großem Haus, deswegen habe ich jetzt meine kleine Wohnung.

Zu deren Sohn habe ich noch ein bisschen Kontakt, genau wie ich ab und zu die beiden im Pflegeheim besuchen komme. 

End of the story

Als ich auf die Uhr schaute, merkte ich, dass es schon 23:43 war und da ich morgen wieder zu diesem schrecklichen Ort, auch genannt Schule muss, schwang ich meinen schönen Hintern lieber ins Bett. Aber natürlich nicht Zähne putzen vergessen, Kinders!

Repressed Wolf (Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt