Zehn vor vier klopft es an meiner Zimmertür und Gabriel steht grinsend davor.
„Sorry, ich bin ein bisschen spät," entschuldigt er sich.
Ich lächele und nicke nur, denn sein Anblick verschlägt mir wie immer die Sprache. Er trägt eine dunkelblaue Jeans und ein grünes T-Shirt, dazu ein Basecap, das etwas schief auf seinem Kopf sitzt, mir aber dafür den Blick auf seine Haare ermöglicht.Ich selbst trage ebenfalls Jeans und ein cremefarbenes Hemd mit kurzen Ärmeln. Als ich die Tür hinter mir zuziehe, legt er seine Hand an meine Hüfte und blickt sehnsuchtsvoll auf meine Lippen. „Du hast mir gefehlt," haucht er und küsst mich zärtlich. Ich schließe genussvoll meine Augen und lege instinktiv meine Hand in seinen Nacken.
„Es war nicht mal ein ganzer Tag," lache ich und er zuckt mit den Schultern.
„Trotzdem zu lange. Komm, los geht's," grinst er und nimmt meine Hand.Beim Baseball ist es voll und laut, aber Gabriel zieht mich sicher durch die Massen, bis wir auf richtig guten Plätzen sitzen.
„Warst du schon mal beim Baseball?" ruft er mir zu und ich schüttele den Kopf. Vor lauter Celloproben kamen mir Sportveranstaltungen tatsächlich nie in den Sinn.
„Cool, dein erstes Mal," grinst er breit und legt den Arm um meine Schultern. „Aber mit den Regeln kennst du dich aus?"
„Geht so," gebe ich zu. „Der Typ mit dem Schläger muss den Ball treffen, oder?"Gabriel lacht laut und nickt und beginnt dann, mir die Regeln dieses Sports sehr anschaulich und äußerst interessant zu erklären. Bei seinen Erläuterungen ist er buchstäblich mit Hand und Fuß dabei und mehr als einmal haut er dem Mann neben sich fast die riesige Cola aus der Hand.
Ich lache herzlich und schwelge darin, sein hübsches Gesicht und seine leuchtenden Augen dabei zu beobachten, wenn er leidenschaftlich erklärt und mir fällt es sehr leicht, ihn mir als Lehrer vorzustellen. Vermutlich werden ihm seine Studentinnen und Studenten zu Füßen liegen.Ich höre ihm gar nicht richtig zu, so gebannt bin ich von seinem Anblick und plötzlich lacht er mich an und fragt: „Joshua? Hörst du mir überhaupt zu?"
Ich schüttele verwirrt den Kopf und grinse verlegen.
„Was? Ja klar. Der Pitcher schlägt den Homerun," versuche ich seine Erklärungen zusammenzufassen und er bricht in lautes Gelächter aus.
„Wo warst du denn mit deinen Gedanken?" fragt er mich, nachdem er sich etwas beruhigt hat. Offenbar muss ich etwas daneben gelegen haben mit meiner Annahme.
„Du sahst so hinreißend aus bei deinen Erzählungen, das hat mich wohl etwas abgelenkt," gebe ich zu.Er grinst verschmitzt und legt seine Hand in meinen Nacken. „Na, wenn mein Anblick dich schon so ablenkt, was passiert dann wohl jetzt?" haucht er verführerisch und saugt meine Unterlippe in seinen Mund. Ich seufze überrascht auf und halte sein Gesicht mit meinen Händen fest. Seine feuchte Zunge gleitet in meinen Mund und umspielt meine.
Das Spiel scheint zu beginnen, denn um uns wird es noch lauter, aber Gabriel scheint sein Sport gerade überhaupt nicht zu interessieren.
Unser Kuss dauert eine gefühlte Ewigkeit und irgendwann löst er sich atemlos von mir und grinst: „Also, wenn wir vom ersten Inning noch was mitbekommen wollen, muss ich dich jetzt wohl oder übel in Ruhe lassen."
Ich lächele verlegen und trinke hastig von meiner Cola, in der Hoffnung, dass meine Wangen schnell wieder ihre natürliche Farbe annehmen.Am Ende ist das Spiel ganz nett, doch viel interessanter ist es, Gabriel als Zuschauer zu beobachten. Er feiert eifrig mit, steht mehrmals laut schreiend oder jubelnd auf und als seine Mannschaft tatsächlich einen Homerun erzielt, wirft er laut johlend seinen Popcorneimer in die Menschen vor uns.
Diese drehen sich wütend um, aber da das komplette Publikum ausrastet, können sie nicht lokalisieren, wer ihnen diese unfreiwillige Snackdusche verpasst hat.Nach dem Spiel nimmt Gabriel meine Hand in seine und wir schlendern in Richtung Campus.
„Also, Joshua," fängt er an. „Wollen wir noch was essen? Oder bei uns was kochen?"
Ich zucke mit den Schultern, denn eigentlich bin ich nicht besonders hungrig.
„Ich hab's," lacht er mich an. „Wir gehen bei unserem Lieblingschinesen vorbei und nehmen uns dort was mit. Matt wird ausrasten."
Schnell nimmt er sein Handy und tippt etwas. Mein Telefon piept gleichzeitig, offenbar hat er in die Gruppe geschrieben.Jogama
Gabriel:
Hey Matt. Sollen
Joshua und ich gleich
was von Tse Tung
mitbringen?Matt:
Könnt ihr gern, ich bin
aber noch unterwegs. Könnte
später werden. Stell es einfach
in den Kühlschrank, ich mache
es mir dann warm.Gabriel:
Okay.Schnell stecke ich mein Handy wieder weg und lasse mich von Gabriel in den duftenden kleinen Imbiss ziehen.
Kurze Zeit später gehen wir mit mehreren gut gefüllten Tüten zu Gabriels und Matts Wohnung. Gabriel konnte sich einfach nicht entscheiden und meinte, da ich das Essen dort ja noch nicht kenne, müsste ich zwangsläufig alles probieren.In der Wohnung räumt Gabriel Matts Portion in den Kühlschrank und wir beide machen es uns auf dem Sofa gemütlich. Kurz muss ich schlucken, als mir einfällt, was ich beim letzten Mal auf diesem Sofa getan habe, aber dann werden mir schon Essstäbchen in die Hand gedrückt.
Schwer atmend lehne ich mich zurück und halte mir meinen Bauch, nachdem ich wirklich nichts mehr zu mir nehmen kann.
„Ich habe aber noch gebackene Bananen," erklärt Gabriel kauend. Er sieht nicht so aus, als wollte er bald aufhören zu essen.
„Spinnst du?" stöhne ich. „Ich werde nie wieder etwas essen können."
Gabriel lacht. „Das sagst du jetzt, aber gebackene Banane geht immer."
Ich frage mich, wie er solche Mengen in sich stopfen und trotzdem so gut aussehen kann. Aber wenn ich bedenke, dass er auch enorm viel Sport macht, ist das wohl selbsterklärend.Er krabbelt auf dem Sofa zu mir und hält mir ein Stück des süßen Gebäcks hin.
„Vergiss es, Gabriel," protestiere ich. „Wenn ich noch einen Bissen esse, muss ich mich übergeben und dafür wäre es echt zu schade."
Er schmollt kurz und steckt sich das Stück kurzerhand selbst in den Mund, was mich zum Lachen bringt. Nachdem er runtergeschluckt hat, funkeln seine Augen mich verschmitzt an und er kommt langsam näher.Überrascht sehe ich ihn an und frage: „Wolltest du nicht noch aufessen?"
„Gerade habe ich auf etwas anderes Hunger," flüstert er und schnappt nach meinem Mund. Seine Zunge schmeckt honigsüß nach der Banane und meine Hand vergräbt sich in seinem Haar.
Gabriel legt sich längs auf mich und reibt seinen Schritt fest an meiner Hüfte. Seine Hände wandern ruhelos unter mein Hemd und liebkosen meine Brustwarzen.
Ich keuche leise und er leckt an meinem Hals, als er leise wispert: „Gott, das hätte ich am liebsten schon im Stadion gemacht."Mir entkommt ein erregtes Stöhnen und ich fummele hastig an seinem T-Shirt, damit er es auszieht. Glücklicherweise kommt er meinem Wunsch direkt nach und ich nutze die Gelegenheit, auch mein Hemd gleich loszuwerden. Wieder treffen unsere Münder aufeinander und bald ist das Wohnzimmer erfüllt von unserem Seufzen und schwerem Atmen.
Gabriel öffnet mit flinken Fingern meine Hose und ich hebe instinktiv meine Hüfte an, damit er sie mir abstreifen kann. Ich schnappe nach Luft als mein pralles Glied hervorspringt und Gabriel keine Zeit verliert, mich direkt in seinen göttlichen Mund zu nehmen und gierig an mir zu lutschen.
„Oh fuck," entkommt es mir und ich vergrabe meine Finger in seinen dunklen Strähnen. Seine Zunge umspielt mich wild, während er mit seiner Hand meinen Schaft fest massiert. Oh Gott, wenn er so weiter macht, komme ich sofort in seinen Mund.Gabriel erhöht sein Tempo und ich wimmere leise, als sich die Wohnungstür öffnet und Matthew hereinkommt.
Mit einem Plopp! und einem breiten Grinsen entlässt Gabriel mich aus seinem Mund und stützt sich hoch, um über die Sofalehne zu schauen.
„Hey, Matt," sagt er. „Wir wussten nicht, wann du kommst, darum haben wir schon mal angefangen."
Er kommt auf uns zu und blickt über die Lehne auf das komplette Ausmaß der Situation. Sein Blick ist unergründlich und ich kann nur schwer atmen, ihn anstarren und mich nicht bewegen.„Ich esse erst mal, wenn's euch recht ist," sagt Matthew und geht ohne einen weiteren Blick in die Küche. Gabriel zuckt mit den Schultern und beugt sich wieder über mich.
Fragend sieht er hoch. „Alles okay, Joshua?"
Ich liege da, vollkommen erschlafft und denke mir, dass gerade gar nichts okay ist.

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Dreisamkeit | ✓
Teen FictionJoshua Keane studiert Musikwissenschaft und ist mit seinem Studentenleben mehr als zufrieden. Eines Abends begegnet er dem Mann seiner Träume und hofft, ihn bald darauf wieder zu sehen. Doch kann es sein, dass er doppelt sieht? ------------ ❝ Und a...