Hermine jauchzte fast, als sie in den Londoner Regen trat. Wie sehr hatte sie die angenehmen Temperaturen und die normale, erträgliche Sonne vermisst. Natürlich beschwerte sie sich nicht über die Bräune, die Australien ihr geschenkt hatte, aber langsam kam sie sich gut durchgebraten vor. Wie hatten ihre Eltern das all die Jahre ausgehalten? Dasselbe fragten die beiden sich allerdings auch und bereiteten gerade ihren Umzug zurück nach England vor. Hermine hatte ihr altes Elternhaus behalten und instand gehalten, was sich jetzt endlich auszahlte. Sie konnte es kaum erwarten, ihre Eltern wieder bei sich im Land zu haben.
Ohne groß nachzudenken, apparierte sie zum Fuchsbau. Da heute Sonntag war, würden alle dort versammelt sein und Mollys Essen genießen. Das ersparte ihr den ein oder anderen Weg. Sie war früher als erwartet zurückgekommen und freute sich jetzt ungemein auf ein gutes Sonntagsessen.
Kaum hatte sie an der schiefen Tür des Fuchsbaus geklopft, wurde auch schon die Tür aufgerissen und Molly zog sie in ihre Arme.
"Ach Kleines, wie schön, dass du wieder daheim bist!"
Das Oberhaupt und Herz der Familie Weasley wurde nie müde zu betonen, dass der Fuchsbau auch Hermines zuhause war. Eine Kleinigkeit, die ihr aber vor allem die letzten Jahre viel bedeutet hatte.
"Und dein Essen verpassen? Keine Chance, Molly! Schön dich wiederzusehen." Hermine lachte ausgelassen und folgte Molly ins Haus.
Dort wurde sie laut und überschwänglich von den anderen begrüßt, die fast sofort ihr Essen vergaßen.
Als sie endlich alle begrüßt und umarmt hatte, verging einiges an Zeit und endlich saß Hermine vor einem vollen Teller. Harry hatte sich den Platz neben ihr gesichert, Ron gleich gegenüber und Ginny jagte auf einmal George um den Tisch. Es hatte sich wirklich nichts verändert.
"Schön, dass du wieder hier bist, Mine. Können wir dir eigentlich bei den Vorbereitungen helfen?", bot Ron an, während er kurz vor seinen Geschwistern in Deckung ging.
"Nein danke. Es ist eigentlich fast alles erledigt. Und mit der Presse kannst du mir vermutlich nicht helfen. Ich hoffe doch, dass Neville das mit der Pflanze nicht wirklich gemacht hat, oder?", erkundigte sich Hermine besorgt und hatte etwas Angst vor der Antwort.
Harry beruhigte sie:
"Ja, aber er hat sie nie eingesetzt. Musste er auch gar nicht. Von heute auf morgen ist der Tagesprophet abgetaucht. Die letzten zwei Wochen über waren seine Schlagzeilen komplett Granger und Malfoy frei. Keine Ahnung, was da passiert ist, aber es gefällt mir."
Das fragte sich Hermine auch. Sie hatte da allerdings eine Vorahnung. Keine ihrer Freunde konnte ihr mehr sagen, weshalb sie gleich nach dem Essen einen Brief verfasste.
Dann fiel ihr ein, dass man mache Sachen vielleicht nicht schriftlich diskutieren sollte und sie wandte sich an ihren Kamin. Es war Sonntag, die Chancen standen gut, dass er zwar arbeitete, aber immerhin zuhause und nicht in seinen Geschäftsräumen.
"Lucius?", rief sie auf gut Glück in sein Arbeitszimmer im Manor hinein und wartete. Noch immer konnte sie es nicht über sich bringen, dort persönlich zu erscheinen.
"Hermine, du bist schon zurück? Was für eine angenehme Überraschung. Was kann ich für dich tun?", ertönte es fast augenblicklich aus dem Kamin und Lucius' Gesicht tauchte in der Glut auf.
"Können wir vielleicht kurz reden? Willst du eventuell schnell bei mir vorbeischauen?", schlug sie etwas nervös vor. Sie hatten sich jetzt drei Wochen lang nicht gesehen und kaum miteinander geschrieben. Auch benötigte sie nun seine Hilfe nicht mehr und seine "Schuld" galt als getilgt. Hatte er jetzt überhaupt noch Interesse an dem Kontakt zu ihr?
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Happy Hour
FanfictionLucius Malfoy möchte eigentlich nur seinen Drink genießen und Hermine will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Es ist also keine Überraschung, dass so eine Begegnung die Happy Hour dezent stören könnte. _____________________________________________...