Hermine war erleichtert, als sie Lucius' Antwort erhielt. Anscheinend hatte sie die Wogen glätten können und ihm schien es gut zu gehen. Sie hätte ihn als Gesprächspartner nur ungern verloren. Trotzdem glaubte sie ihm nur so halb. Dieser ganze Irrsinn MUSSTE ihm nahe gehen. Sie hörte das Gerede der Leute, die Wut und sogar Drohungen. Es schien, als ob ganz England sie vor dem großen bösen Todesser beschützen wollte. Das mochte ja ganz süß sein und sie konnte den Frust der Menschen ein bisschen verstehen. Dieser Mann hat ein beeindruckendes Register an Grässlichkeiten in seinem Leben angesammelt. Dennoch fiel es ihr immer schwerer, in ihm nur den Todesser zu sehen. Er hatte ihr geholfen, Mitgefühl und Humor bewiesen.
Doch weitere Grübeleien erlaubte sie sich nicht mehr - dieser dumme Artikel hatte einiges ihrer Zeit geraubt, die sie eigentlich für den Vergessenszauber ihrer Eltern benötigte. Schnell war alles wieder beim Alten, mit der Ausnahme, dass sie und Lucius regen Briefverkehr pflegten. Sie schrieb ihm, wenn sie nicht weiterkam oder einfach nur etwas Ablenkung brauchte. Schnell hatte sich die kleine Angewohnheit eingebürgert, dass er ihr dann einen vollkommen irrwitzigen Titel aus seiner Bibliothek schickte. Hermine hatte nicht einmal gewusst, dass "Stubenfliegen- wie Drachen, nur in klein" überhaupt existierte, bis sie es tatsächlich in den Händen hielt. Zu ihrem Glück schien Lucius' Vorrat an Kuriositäten bis jetzt endlos zu sein. Nachdem er ihr gestanden hatte, dass er tatsächlich ein Exemplar namens "Taschen- Ein Sinnbild des Lebens" besaß, musste sie einfach wissen, woher er diese verrückten Bücher hatte.
Guten Morgen Lucius,
bitte verzeih mir meine Neugierde, aber wie kommt es, dass du so merkwürdige Titel in deiner heiligen Bibliothek stehen hast? Ich kenne keinen einzigen davon und wenn ich sie nicht auf meinem Schreibtisch liegen hätte, würde ich glauben, du nimmst mich auf den Arm.
Liebe Grüße
Hermine
Guten Morgen Hermine,
wie so Vieles kann ich auch das auf meine Ahnen schieben. Einer meiner Vorfahren war ein leidenschaftlicher Sammler. Schneekugeln waren ihm zu ordinär, also hat er sich für kuriose Bücher entschieden. Seine Sammelwut stellt bis heute eine Bereicherung für den Malfoy-Clan dar.
Liebe Grüße
Lucius
Immer noch guten Morgen Lucius,
bitte gestatte mir noch eine weitere Frage. Was hat es mit euch Malfoys und dieser ewigen Sammelei auf sich? Ich habe das Gefühl, dass jeder von euch ein leidenschaftlicher Sammler ist. Du sammelst schwarzmagische Artefakte (leugne das gar nicht erst. Erstens bin ich Aurorin und zweitens bist du immer noch du) und erweiterst ständig deine Bibliothek. Draco stürzt sich auf alles Mögliche mit Quidditch und Kunst. Manchmal wirkt ihr wie eine Bande fehlgeleiteter Eichhörnchen. Soll ich dir eine Tüte Nüsse schicken?
Liebe Grüße
Hermine
Liebe Hermine,
Das sagt ausgerechnet die Frau, die vermutlich in einer Bücherei LEBT. Aber du hast uns ertappt. Das große Familiengeheimnis ist gelüftet. Mon Dieu! Mein Urururururgroßvater war ein Eichhörnchen. Evolution ist schon etwas Wunderbares, findest du nicht auch? Wobei ich durchaus der Meinung bin, dass ich und mein Sohn erheblich mehr Finesse an den Tag legen. Zudem wir nicht vergessen, wo wir unsere Schätze gelagert haben, wie es gewissen Nagern angeblich regelmäßig ergehen soll.

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Happy Hour
FanfictionLucius Malfoy möchte eigentlich nur seinen Drink genießen und Hermine will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Es ist also keine Überraschung, dass so eine Begegnung die Happy Hour dezent stören könnte. _____________________________________________...