Kapitel 20

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• N I C K •

Ich greife in die leere Schale neben mir, in der ich Popcorn erwarte. Mit geweiteten Augen sehe ich von ihr zu Miley, die sich gerade eine Handvoll davon in den Mund stopft.

"Ey, Fresssack! Du hättest mir ruhig etwas übriglassen können", lasse ich sie wissen und stelle die Schale beiseite.

Achselzuckend lehnt sie nach vorne und drückt auf 'Pause'. "Wollen wir uns nicht lieber auf wichtigere Dinge konzentrieren?"

"Und zwar?"

Sie grinst. Ich habe kein gutes Gefühl hierbei. Das kann doch nur wieder etwas Bescheuertes sein.

"Kannst du es dir nicht denken?", fragt sie und stupst mich von der Seite an. "Eine Übernachtung würde ihrem Namen nicht gerecht werden, wenn wir nicht über Jungs reden würden."

"Ach? Bist du an jemanden interessiert? Lass mich überlegen...Wir haben noch nicht so wirklich über deinen Flirt mit Gil gesprochen."

Ihre Wangen färben sich verräterisch rot, doch sie schüttelt den Kopf. "Du weißt, von wem ich eigentlich sprechen will."

Seufzend greife ich nach meinem Ginger Ale auf dem Nachttisch. "Sam?"

"Natürlich! Bring mich auf den neuesten Stand über euch beide."

"Da gibt es nichts zu erzählen..."

"Langweilig. Und ich habe das Gefühl, du lügst."

So habe ich mir diesen Abend sicherlich nicht vorgestellt. Aber von Miley kann man andererseits auch nichts erwarten.

"Was möchtest du denn wissen?", gebe ich mich schließlich geschlagen und rufe damit gleichzeitig den Abend hervor, als wir beide hier zusammensaßen und an meinen Hausaufgaben gearbeitet haben.

"Scheint so, als geht dir schon etwas durch den Kopf", bemerkt meine beste Freundin und kuschelt sich an mich. Lachend lege ich meinen Kopf auf ihrem ab, auch um ihr nicht in die Augen gucken zu müssen, wenn ich es ihr erzähle.

"Okay, flipp aber nicht gleich aus, Miley..."

"Bitte? Ich doch nicht!"

"Es ist eigentlich auch total dämlich. Sam war vorgestern hier gewesen und..."

"Was? Und das erzählst du mir nicht?", unterbricht sie mich sofort und weicht von mir. Mit schockiertem Blick starrt sie auf mich herunter, was mir aber zu blöd ist, sodass ich mich aufrichte und wir somit auf Augenhöhe sind.

"Ich bin doch gerade dabei. Möchtest du es jetzt nun hören oder nicht?" Sie beißt sich nickend auf die Unterlippe und tut so, als würde sie ihren Mund mit einem imaginären Schlüssel verschließen. "Also er hat mir bei etwas für die Schule geholfen und wir haben uns auch ziemlich gut verstanden. Ich habe ihm auch von meinen Eltern erzählt." Miley schnappt hörbar nach Luft. "Und, naja, irgendwie gab es dann einen kurzen Moment, wo ich mich wirklich wohl in seiner Nähe gefühlt habe."

Kurz ist es still, als müsse sie meine Worte für einen Moment verarbeiten. Dann aber umspielt ein breites Grinsen ihre Lippen. "Du fandest es also schön in seiner Nähe."

"So habe ich das jetzt nicht gesa..."

"Das tut es nicht zur Sache!", fällt sie mir gut gelaunt ins Wort und springt auf meinem Bett auf und ab. "Wie sah es mit dem berüchtigten Bauchkribbeln aus?"

Mir wurde verdammt heiß, als er mit dem Daumen über meine Lippe gestrichen hat. Und ich muss ständig daran denken. Am schlimmsten ist es, wenn ich ihn in der Schule sehe. Da kann ich erst recht nicht anders.

Angel Eyes [boyxboy] | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt