Kapitel 39

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• S A M •

Nach Atem ringend führe ich meine Wasserflasche an den Mund und trinke sie in wenigen Zügen bis zur Hälfte leer.

Eigentlich habe ich versucht den Kopf frei zu bekommen, und mich für das Trainingscamp fit zu halten.

Womöglich hätte ich den Jungs Bescheid sagen sollen, dann hätten wir gemeinsam spielen können. Aber, keine Ahnung, ich wollte meine Ruhe haben.

In meinem Kopf schwirrt im Moment so vieles herum, ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Ich verstehe selbst nicht, was mit mir los ist. Warum mich diese Eifersucht so bestimmt.

Nicholas ist nicht meine erste Beziehung, aber noch nie habe ich mich so aufgeführt. Was soll bei dieser anders sein?

Kopfschüttelnd werfe ich meine Flasche auf die Wiese, spiele meine Musik wieder ab und starte die nächste Runde über den Sportplatz. Trotz der kurzen Unterbrechung brennt mein Hals augenblicklich, sobald ich mich wieder in Bewegung setze.

Doch lieber spüre ich den Schmerz, als mir Gedanken über all das zu machen, was gerade nur schief läuft.

Es spricht ja für Nick, dass er sich um andere sorgt. Das sind eines der Dinge, die ich so sehr an ihn schätze und ... liebe. Verdammt, ich liebe ihn so wahnsinnig, dass ich ihn nicht verlieren kann.

Deshalb sollte ich mich wohl zusammenreißen.

Ich vertraue ihm.

Aber was soll ich denn tun?

Es macht mich nicht wütend, dass er keine Zeit für mich hat. Wir müssen ja nicht ununterbrochen aufeinander hocken.

Er hat mich aber angelogen. Das bestärkt mein Vertrauen nicht gerade. Nicht, wenn er mich anlügt, um dann mit Trevor zusammen zu sein, damit dieser sich an seiner Schulter ausheulen kann.

Mich macht das alles wahnsinnig!

Meine Waden brennen wie Feuer, als ich meine Schritte beschleunige.

Ich renne von all dem weg, versuche, mich auf das Laufen, auf meine Atmung und auf alles zu konzentrieren, das wenig mit Nick oder Trevor zu tun hat.

Ich muss mich auf das bevorstehende Trainingslager fokussieren. Es ist eine wichtige Vorbereitung auf die kommende Saison. Und da sollte mich nichts ablenken!

Vor allem nicht ...

Die dröhnende Musik in meinen Ohren hat jäh ein Ende, als mich jemand anruft. Seufzend ziehe ich meine Kopfhörer aus den Ohren und krame mein Handy heraus. MeinGenie❤ ruft an.

Ich presse die Lippen aufeinander, während mein Daumen über den roten Button schwebt.

"Ach verdammt ...", zische ich, als ich den Anruf doch entgegennehme.

"Was gibt's?"

"Sam?" Er klingt überrascht.

"Was? Wolltest du jemand anderes sprechen?", hinterfrage ich, kann aber nichts dagegen tun, dass ich trotzig klinge. "Jemand, dessen Name sich auf Error reimt?"

"Sam, bitte-"

"Ja, was denn?"

"Du lässt es mich ja nicht einmal erklären!", fährt er mich an, was mich grunzen lässt. "Du solltest mir schon eine Chance geben und mich ausreden lassen."

"Damit du mich wieder belügen kannst?", spiele ich an und höre ihn seufzen.

"Können wir das bitte nicht am Telefon klären. Wie wäre es, wenn ich rüberkomme und-"

Angel Eyes [boyxboy] | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt