Kapitel 26

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Tanks Sicht
Die Wirkung, die ich auf Ashley hatte, gefiel mir aus irgendeinem Grund. Während ich so über ihr lag, und mein Gesicht so nah an ihrem Hals weilte, konnte ich gut beobachten, wie sich Gänsehaut ihren Hals entlang zog, und ihr Atem schwerer wurde.

Bei dem Gedanken daran, dass ich dafür verantwortlich war, musste ich grinsen. Nach kurzem Verweilen in dieser Position stieß Ashley mich - wie schon bei der ersten etwas intimeren Begegnung in der Gasse - mit ihren kleinen, zarten Händen von sich weg.
Theoretisch hätte ich auch einfach so liegen bleiben können. An sich war sie schon stark, aber bei weitem nicht stark genug, um irgendetwas gegen mich ausrichten zu können.
Wir setzten uns auf und ihre Augen blickten mich überfordert aber zugleich dankbar an. Sie griff nach einem Kissen und einer Decke, und trottete Richtung Sofa.
,Willst du so schlafen?' Mit einer Augenbraue hochgezogen deutete ich auf ihre Skinny Jeans, welche sie immer  noch trug.
Ich konnte ja verstehen, dass sie (noch) nicht mit mir in einem Bett schlafen will. Ehrlich gesagt hatte ich auch keine Ahnung, was auf einmal mit mir los war.
Gott im Himmel, reiß dich zusammen!
,Das geht schon so' wollte sie gerade erwidern und sich auf dem Sofa niederlassen, als sie zeitgleich mit der ersten Bewegung mit einem schmerzerfüllten Gesicht an ihren Oberschenkel fasste, und sich einkrümmte.
Wie konnte ich das nur vergessen? Ihr Oberschenkel. Die Wunde, mit der Alles angefangen hatte.
Ich sprang auf und hastete so schnell es nur irgendwie möglich war, zu ihr, um sie zu stützen. Ich half ihr, sich hinzusetzen: ,Warte du hier.'

Ich steuerte auf meinen begehbaren Kleiderschrank zu, und sah mich zielstrebig nach einer meiner Jogginghosen um.
Du hast noch nie irgendeinem Weib einfach so deine Klamotten überlassen.
Das war mir schon klar, aber Ashley war nicht irgendein Weib. Ashley war anders. Die meißen Frauen, mit denen ich jemals etwas zu tun hatte, wussten schon im Voraus, wie viel Geld ich hatte und wo ich lebte. Ashley nicht. Sie hatte von nichts gewusst. Nicht mal von meinem Aussehen.

Und um ehrlich zu sein schmerzte mein Herz in der Brust, wenn ich sie so leidend sah.
Schluss mit der Schnulze!
Ich schüttelte kurz meinen Kopf, um die Gedanken loszuwerden, bevor ich nach einer meiner bequemsten, schwarzen Jogginghosen griff, die Ankleide damit in der Hand verließ, und auf Ashley zukam.
Als sie die Jogginghose in meiner Hand erblickte, änderte sich ihr Gesichtsausdruck in eine Mischung aus Dein-Ernst?!-Niemals-zieh-ich-das-an und Oh-mein-Gott-wie-süß.
Wie so oft schlich sich bei ihrem Anblick ein Lächeln auf meine Lippen, welches sie unverzüglich erwiderte.
Ashley nahm die Jogginghose wortlos aber dennoch dankbar entgegen, bevor sie mich auffordernd ansah, woraufhin ich mich seufzend umdrehte. ,Sei nicht so unglaublich verklemmt.'
Kurz darauf gab sie mir mit einem ,Ich bin fertig.' zu verstehen, dass ich mich wieder umdrehen konnte.
In meinem Körper schossen 100000 von Glückshormonen herum, als ich sie da vor mir in meinen Klamotten sah.

So Leute, die nächsten Tage kommen wahrscheinlich wieder häufiger Kapitel, da ich unter Quarantäne stehe, bis die Coronatest-Ergebnisse meines kleinen Bruders eintreffen✌🏻

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