Kapitel 41

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An diesem Abend - selbstverständlich nachdem ich Ilaria sicher zu Hause abgesetzt hatte - entschied ich mich dazu, Damian und die Anderen in der Halle zu besuchen.
Sein plötzliches Verschwinden heute Nachmittag hatte mich ziemlich aus der Bahn geworfen, immerhin war das sonst ganz und gar nicht seine
Art.
-
Das altbekannte Knallen der Tür, welche hinter mir ins Schloss fiel - ertönte, und in der Mitte der Halle waren bereits alle vier umgezogen
vorzufinden.
,Heyyyyyy. Was besprecht ihr?' wollte ich wissen, da sie ihre Köpfe zusammengesteckt hatten und über etwas diskutierten.
Hatte ich scheiße gebaut? Ach, quatsch. Red dir doch nicht immer solche Sachen ein.
Damian fuhr leicht erschrocken herum, als hätte er meine Gegenwart noch gar nicht bemerkt, und bei meinem Anblick zogen sich aus irgendeinem Grund seine Augenbrauen zusammen.
,Nichts. Wir wollten gerade gehen.' Er richtete sich auf und machte sich bereit, an mir vorbei zu marschieren, wobei ich anscheinend nicht die einzige war, die wegen seinem plötzlichen Sinneswandel überrascht
war.
Scales, José und Anon starrten Damian mit gerunzelter Stirn an, und auch meine Verwirrung ließ nicht nach, als ich ihm nach hastete und ihn am T-shirt festhielt.
,Willst du mir erklären, was dein Problem ist?' ,Kommt drauf an. Willst du mir erklären, was meine Schwester auf dem Protest zu suchen
hat?'
Darum ging es ihm also. Klar, es war nicht gerade ungefährlich, aber immerhin war es ihre Idee gewesen.
,Ich muss mich dafür nicht rechtfertigen. Ilaria hat ihren eigenen Willen, sie wäre so oder so dort hin gegangen. Da ist es doch nur ein Vorteil, dass jemand Erfahrenes dabei ist, oder vertraust du mir etwa nicht?!'
Er schüttelte genervt seinen Kopf, riss sich los und ging weiter.
,Rede doch mit mir!' Ich packte ihn erneut am T-shirt, diesmal konnte man erkennen, wie sein Rücken sich versteifte.
Er wirbelte herum, kam mir unangenehm nah, und presste seine Kiefer aufeinander. Sein Atem traf erhitzt auf meine Stirn, und er hob bedrohlich eine Hand.
Wie bitte?! Wollte er mich gerade wirklich schlagen nur weil seine Schwester mit mir auf den Protest gegangen ist?!
,Es reicht!' Diese Worte ersparten mir wohl einen gewaltigen Schlag ins Gesicht, und José und Anon zogen Damian von mir weg, während Scales nur schadenfroh grinsend in der Ecke stand und dabei zusah.
Die Tränen standen in meinen Augen, und als eine davon über meine Wange rollte, lockerte sich Damians Körperhaltung und ich stapfte wütend davon.
Aus dem Augenwinkel konnte ich noch erkennen, wie die Beiden ihn losließen, bevor der Eingang sich hinter mir verschloss.
Kaum war ich um die nächste Ecke gekommen, lehnte ich mich an die Wand und atmete einige male tief ein.
Meine Hände zitterten etwas - den Schock wollte ich erst einmal sinken lassen.
Super, falsch gedacht. Als ich meinen Kopf nach links neigte, sah ich, wie Damian verzweifelt ein paar Meter geradeaus joggte, stehen blieb, und sich verzweifelt durch die Haare fuhr.
,Scheiße!' ,Gib's auf. Sie ist weg.' Genau dann, als Anon dies ausgesprochen hatte, fiel Damians Blick auf mich, und er kam auf mich
zu gerannt.
,Oh mein Gott Ash, es tut mir so leid. Ich war einfach zu wütend, ich hätte das nicht auch nur in Anbetracht ziehen sollen, es tut mir so unfassbar leid, es kommt nie wieder vor,
versprochen. Lauf bitte nie wieder weg.'
Seine Stimme zitterte vor Aufregung, woraufhin er seine Hände auf meinen Rücken legte und mich an sich zog.
Als mein Kopf auf seiner Brust lag, atmete er tief ein, als würde er mein Parfum aufsaugen wollen, und teilte seine Sorge mit mir.
,Ich hatte Angst, du wärst gekidnappt worden.' ,Also so lang war ich dann auch nicht weg.' An dieser Stelle räusperte sich Anon.
,hmhm.... eigentlich schon. Ganze 10 Minuten. Außerdem ist es dunkel und wir befinden uns nicht gerade im sichersten Viertel der Stadt. Das war verdammt leichtsinnig. Wie auch immer... ihr kommt zurecht, ich lass euch
allein.'
Damit verschwand er wieder in die Halle, und Damian drückte mir einen sanften Kuss auf den Scheitel.
,Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein.'

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