Kapitel 44

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Ich eilte ihm hinterher und versuchte, bei seinen großen Schritten mitzuhalten, bis wir uns im Flur befanden, wo Ilaria aufgeregt auf mich gewartet hatte.
Sie zog mich am Shirt zu sich und wisperte sichtlich nervös: ,Alles ok? Seid ihr jetzt zusammen? Habt ihr euch geküsst?'
Genervt legte ich meine Hand auf ihren Mund, womit ich ihr zu verstehen gab, leise zu
sein.
,Es ist alles gut. Zweimal nein.' Auf meine Antwort hin nickte sie langsam und ich zog meine Hand
weg. Sie musste ja nicht alles wissen, was zwischen mir und Damian geschehen war. Gott, warum musste sie immer so schrecklich
übertreiben?
,Sie schläft heute bei mir, ihr habt also morgen noch genug Zeit, zu reden. Ash, ich würde jetzt gerne endlich schlafen gehen. Wenn du also bitte mitkommen würdest...' - Er war mittlerweile stehen geblieben und musterte uns kritisch.
Peinlich. ,Ist ok, ich hätte auch vorgeschlagen, dass sie bei dir im Zimmer schläft.' grinste Ilaria belustigt vor sich hin und verzog sich letztendlich in ihr Zimmer.
-
Im Zimmer angekommen wurde mir wieder bewusst, warum ich überhaupt hergekommen war. Er verheimlichte mir etwas. Etwas, das mir vermutlich nicht gefallen würde.
Eingebrockt blieb ich kurz vor dem Bett stehen und verschränkte meine Arme vor der
Brust.
,Was is'n jetzt los?' Damian lag bereits im Bett - bereit, schlafen zu gehen.
Wortlos warf ich ihm einen beleidigten Blick zu und wandte mich zur Zimmertür.
,Sag mir, was ihr besprochen habt.' Ein Seufzen war zu hören, dann das leise Knarren der Bettkante und schließlich Schritte.
Seine kräftigen Arme schlangen sich von hinten um mich und zogen mich an Damian, während sein warmer Atem auf meinen Scheitel
stieß.
Bei dieser Berührung hatte ich einen ganzen Zoo im Bauch.
Schnell wurde ich aus den Gedanken gerissen, da er mich mit sich aufs Bett zog, um mich dort wieder loszulassen.
,Nein.' Damit drehte er mir den Rücken zu, deckte sich zu, und machte Anstalten,
einzuschlafen.
,Hallo?!' Fassungslos hämmerte ich mit geballten Fäusten gegen seinen Breiten Rücken, bevor er herumfuhr und mein Handgelenk
packte.
,Ich kann nicht, sieh's ein.' Damian drehte sich zurück auf den Rücken und starrte mit leerem Blick an die Decke. ,Ich wünschte ich könnte, aber es ist besser so. Versprich mir bitte einfach, dass du morgen nicht auf den Prostest gehst.'
Was meinte er? Er wusste, dass die Proteste eine Herzensangelegenheit meinerseits waren, warum würde er sie mir verbieten wollen?
,Warum?' meine Stimme klang auf einmal viel ruhiger und vorsichtiger, als vorher.
,Vertrau mir. Bleib zu Hause. bitte.' Bitte. Es musste ihm wirklich am Herzen liegen.
,Na gut.' ,Danke.' Er legte einen Arm um mich und zog mich näher an sich, weshalb ich die Gelegenheit ergriff, und meine Hand auf seine durchtrainierte Brust zu legen.
Damian sah auf mich herunter, um mein Gesicht zu erkennen, und schenkte mir ein liebevolles
Lächeln.
In seinen Armen fühlte ich mich derartig sicher und geborgen, dass mein Puls sich schlagartig verlangsamte und meine Augen sich fast automatisch schlossen.
-
Tanks Sicht
Es war bestimmt noch nichtmal 9 Uhr, als ich wegen den leichten Sonnenstrahlen, die in mein Zimmer schienen, aufwachte.
Ashley hatte sich anscheinend die ganze Nacht lang nicht einen Zentimeter von mir weg bewegt, denn ihre kleine, zerbrechliche Hand lag noch immer auf meiner Brust, ebenso, wie mein Arm immer noch um sie geschlungen war.
Ihr warmer Atem traf regelmäßig auf meine Brust, ihr Haare waren zerzaust, aber ihr Gesicht sah so schön aus wie immer.
Vorsichtig drückte ich ihr einen leichten Kuss auf den Scheitel, um sie möglichst nicht
aufzuwecken.
Was kannst du eigentlich? Ashs Kopf begann langsam, sich zu bewegen, und auch ihre Augen öffneten sich.
,Guten Morgeeeeen', versuchte ich, zu improvisieren, was anscheinend gelang. ,Morgen.' Ihre Stimme klang verdammt verschlafen, und wenn ich mir sie so ansah, tat es mir verdammt leid, sie aufgeweckt zu haben.

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