Kapitel 21

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Pov. Jimin

Gelangweilt lag ich auf meinem Bett und starte die Decke an.

Seit Tae weg war, wusste ich manchmal nicht, was ich machen sollte, wenn Jungkook Schicht hatte und ich nicht, dachte ich bedröppelt und pustete einige Strähnen aus meinem Gesicht.

Doch lenkte mich ein Geräusch von meinen Gedanken ab; mein Bauch grummelte.

So entschloss ich mich von meinem Bett runter zu rutschen und mich träge auf den Weg in die Kantine zu machen.

Ich lief mit geducktem Kopf an mehreren Angehörigen des Elementen-Klans vorbei auf meinem Weg zur Essensausgabe.

Doch bemerkte ich ihre stechenden Blicke, die sich wie Messer in meine Haut bohrten und ein Unbehagen zurückließen.

Beklemmt erinnerte ich mich daran, wie die Höchsten der Klans ein Friedensabkommen getroffen hatten, dennoch wurde dies gerne umgangen um Schwächere anzugreifen.

Ich wusste nicht, was ich an mir hatte, doch sahen es viele auf mich ab, vielleicht weil ich einer der wenigen des Fehen-Klans an Bord war? Überlegte ich nachdenklich über das Verhalten mancher nach.

„Man, pass doch auf, wo du hinläufst!“ durchbrach eine wütende Stimme meine Gedankenwelt und hastig entschuldigte ich mich, bevor ich wieder Schwierigkeiten bekam.

So schnell ich konnte, lief ich den Gang weiter entlang, nur weg von dem.

Doch als ich um eine Ecke biegen wollte, hielt mich jemand an meinen Flügeln ruckartig zurück.

„Hei Kleiner, hab dich schon öfter bei denen gesehen.“ Fing einer aus meinem Klan an mit mir außer Kontext zu reden.

Verwundert sah ich ihn an, bevor er mit der Zunge schnallte und weitersprach:
„Wieso wohnst du nicht in dem für uns vorgesehenen Bereich des Raumschiffes?“ rückte er nun mit der Sprache heraus und sah mich abwartend an.

„Ganz einfach. Ich habe einen Freund, der nicht zu uns gehört. Und der Captain zieht es eh vor, dass alle in einem Abteil wohnen, also machen wir nur den ersten Schritt.“ Gab ich patzig zur Antwort und überkreuzte stur meine Arme vor der Brust.

Der Fremde weitete seine Augen und rief aus: „Dann stimmt es wirklich, was man über dich sagt! Du bist ein Verräter unserer Art. Dich mit so einem abzugeben und das auch noch auf eine liebende Art!“ gab er aufgebracht von sich, bevor er auf mich los ging.

Völlig überrascht davon, wich ich vor ihm zurück und zog reflexartig meinen Flügel aus seiner Hand, ehe er stärker zupacken konnte „Hey warte mal! Das kann man doch anders klären.“ Versuchte ich die Situation zu entschärfen doch brachte es nichts.

Es kamen noch drei weitere meines Klans aus den Gängen des Schiffes hervor und umkreisten mich zusammen.

Erschrocken betrachtete ich das Szenario, bis mir mit Entsetzen klar wurde, dass das eine Gruppierung von denen war, die Blut anstatt Frieden sehen wollten.

Sie gingen mit hasserfüllten Augen und Messern auf mich los, einer Streifte meine Wange, wodurch ich zusammenzuckte.

Doch wich ich den anderen mit rasendem Puls und steigendem Adrenalin aus, bevor ich meine Flügel ausbreitete und über sie flog.

Aus meiner höheren Position ließ ich mit zittrigen Händen mehrere Ranken aus meinen Fingern kommen, die ein Gefängnis um die verdutzen Angreifer bauten.

Danach landete ich federleicht vor ihnen und hielt meine Finger auf meine frische Wunde, die sich daraufhin unter grünem Licht schloss.

„Was zum. Du bist ein experimentelles Monster!“ stieß einer der dreien aus und schrie mich an.

Bei seinen Anschuldigungen zuckte ich in mich zusammen.

Doch besann ich mich und drückte auf einen Notfallknopf, worauf kurze Zeit später eine Gruppe des Sicherheitspersonals kam und die drei in Gewahrsam nahm, sobald ich alles erklärt hatte.

Mit unsicheren Schritten setzte ich meinen Weg, nach dieser Zusammenkunft, weiter, bis ich an der Kantine stehen blieb.

Gedankenlos griff ich nach einem Tablett und stellte mich in die Reihe für das Essen.

Mit leiser Stimme bestellte ich mir Kimchi, bevor ich es nahm und damit zurück zu meinem Zimmer lief.

Den Rückweg bestritt ich ohne einen unangenehmen Zwischenfall und ich öffnete meine Tür.

Fertig von dem Erlebnis setzte ich mich auf das Sofa und aß abwesend mein Kimchi, bis mich ein Piepsen aus meinem Zustand holte.

Ich blickte zu meinem Tisch auf dem ein Nachrichten-Pat lag, das immer wieder aufblinkte.

Mit steigender Neugierde stellte ich meine Schüssel zur Seite und lief auf das Gerät zu, entsperrte es und erstarrte sogleich.

Ich sendete es schnell weiter, bevor ich das Pat zur Seite schmiss, meine trüben Gedanken vergaß und in den Gang heraus rannte.

Rennend, teils fliegend, machte ich mich auf den Weg zu Jungkook und stoppte ruckartig vor dem Ingenieursabteil, bevor ich daran vorbeilief.

„Jungkook-ssi! Jungkook-ssi!“ schrie ich aufgeregt durch den großen Raum, sobald ich in ihn betreten hatte.

Durch mein Verhalten erntete ich mehrere verwirrte Blicke seitens seiner Kollegen, doch ignorierte ich sie.

Ich sah mich suchend nach ihm um und rannte am Kernantrieb vorbei auf Jungkook zu, sobald ich ihn erblickt hatte.

Außer Atem blieb ich vor ihm stehen und stützte meinen Oberkörper mit meinen Händen auf meinen Beinen ab.

Da bemerkte ich eine warme Hand an meiner Wange die vorsichtig über die schon verheilte Wunde strich.

„Was hast du gemacht?“ fragte er mich liebevoll und fassungslos zugleich.

„Nur eine kleine Auseinandersetzung mit anderen aus meinem Klan. Nichts großartiges.“ Gab ich außer Atem von mir und erhob mich, bevor ich mein Gesicht in seine Hand legte.

„Und du musst dir keine Sorgen machen. Sie sind bestimmt schon auf dem Weg zum Captain.“ Schilderte ich ihm das Geschehene, bevor ich ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund drückte und im Anschluss umarmte.

„Was ich aber eigentlich sagen wollte, Tae hat einen Hilferuf gesendet, den ich allerdings erst jetzt erhalten habe und der ist wirklich alt.“ Berichtete ich ihm nun nervös das Neuste und erhielt einen geschockten Blick von ihm.

„Weiß Hoseok schon davon?“ fragte er mich nun unruhig und zog mich sachte zur Seite.

Zustimmend nickte ich hektisch und meinte:
„Was machen wir jetzt? Sollen wir ein Rettungsschiff klauen und ihn damit suchen gehen oder warten bis Hoseok mit seinem kommt?“ Bevor ich meinen Kopf schief legte und ihn abwartend ansah.

„Eher zweiteres, so lange treffen wir Vorkehrungen.“  Sagte er nun grüblerisch und zog mich noch ein wenig mehr von den technischen Geräten weg.

Fragend sah ich ihn an „Deine Flügel.“ Gab er zurückhaltend von sich, als auch ich verstand was er meinte.

So überkreuzte ich meine Arme hinter meinem Rücken, um meine Flügel still zu halten und um dafür zu sorgen, dass ich nichts beschädigte.

Doch nachdem Jungkook wusste, was mir heute passiert war, beantragte er bei seinem Chef früher gehen zu dürfen und lief, sobald er das Ja hatte, mit mir zurück in unsere Unterkunft. Wir fingen sogleich mit Packen an und erwarteten ungeduldig unsere Verstärkung.

„Herr Jeon, Herr Park. Ein gewisser Herr Jung Hoseok ist gerade eingetroffen und möchte sie sprechen.“ Informierte uns ein Bote wenige Stunden nach unserem Gespräch und führte uns zum Hangar.

„Da bist du ja endlich.“ Rief ich freudig aus und flog auf ihn zu, um ihn in eine herzliche Umarmung zu verwickeln, während Jungkook mir hinterher schlenderte.

„Ganz recht und jetzt starten wir die Mission: rettet den Idioten.“ Gab er fröhlich von sich und lief zurück in sein kleines aber feines Schiff.

Jungkook und ich folgten ihm ins Innere, bevor er die Luke schloss und im Cockpit Platz nahm, um zu starten.

„Wo müssen wir hin?“ fragte er mich konzentriert, während er mehrere Tasten und Schalter betätigte.

„Milchstraße und dort in ein Sonnensystem mit einem Planeten Namens Erde.“ Gab ich ihm aufgeregt die Infos weiter, während er sie kurzerhand eintippte und das Schiff vollends startete.

Alien   {Taegi}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt